Bei Kindern mit Asthma hat sich der Kontakt mit Stallstaub als entzündungshemmend erwiesen. Unter dem Einfluss des Stallstaubs vermehrten sich antientzündliche Zellen, während Zellen mit entzündungsfördernder Wirkung weniger wurden. Entsprechend konnten die Symptome von Kindern mit Asthma im Stall gelindert werden. „Das eröffnet möglicherweise auch neue Wege für die Therapie“, sagt Prof. Bianca Schaub, die Leiterin der vom LMU Klinikum München durchgeführten Studie.
Jetzt wollen die Forschenden herausfinden, welche speziellen Stoffe im Stallstaub diesen Effekt auslösen. Dabei haben sie besonders Lipokaline im Auge, denn diese Proteine können Entzündungen im Zaum halten und überschießende Immunreaktionen verhindern.
LMU Klinikum München
Bären, die in Gallefarmen gehalten wurden, leiden unter chronischen, Entzündungen und anderen Erkrankungen. Das hat eine internationale Studie unter Leitung der Veterinärmedizinischen Universität Wien ergeben. Die Forschenden konnten dabei signifikante Parallelen zu lebensstilbedingten Erkrankungen feststellen, die auch beim Menschen für das beschleunigte und frühzeitige Altern verantwortlich gemacht werden.
„Chronische Entzündungen in Verbindung mit schlechter Haltung und chronischem Stress scheinen das Risiko für die Entwicklung degenerativer Krankheiten wie fettleibiger Sarkopenie (verminderte Muskelmaße und -kraft), chronischer Nierenerkrankung und beeinträchtigter Herz-Kreislauf-Funktion zu erhöhen. Diese Störungen sind ein Anzeichen beschleunigter Alterung. Der Phänotyp (Erscheinungsbild) von Gallefarm-Bären steht hier im deutlichen Gegensatz zum gesunden Phänotyp wilder Bären, die Winterschlaf halten“, erklärt Studien-Erstautorin Szilvia K. Kalogeropoulu vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Vetmeduni.
„Die pathologischen Parallelen zu entzündlichen und durch Immunseneszenz – also die Verschlechterung des Immunsystems – bedingten Zuständen beim Menschen lassen darauf schließen, dass die Erkenntnisse durch in Gallefarmen gehaltene Bären als Modellbeispiel zur Untersuchung der Pathophysiologie und der schädlichen Auswirkungen lebensstilbedingter Krankheiten dienen könnten. Dadurch kann man diese Pathologien aus einem weiteren Winkel betrachten und hoffentlich dadurch besser verstehen lernen“, ergänzt Studien-Letztautorin (Supervisorin) Johanna Painer-Gigler vom FIWI.
Vetmeduni Wien