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Schwedischer Warmblutzuchtverband schließt ICSI/OPU gezeugte Fohlen künftig aus

Die sogenannte Follikelaspiration (OPU) sowie die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) sind Techniken, die bei Pferden zur In-vitro-Produktion von Embryonen angewandt werden. Die Methode ist umstritten, da die Stuten tief sediert werden müssen, damit Punktionsnadel und Ultraschallsonde in ihre Vagina eingeführt werden können, um die Eizellen aus den Follikeln in den Eierstöcken zu entnehmen. Mit Hilfe dieser Techniken können wertvolle, aber zu alte Zuchtstuten, die Fortpflanzungsprobleme bzw. keinen Eisprung haben, Nachwuchs zeugen. Auch können auf diese Weise Hengste mit geringer Spermienqualität zum Vererber werden.

Der Schwedische Warmblutzuchtverband (SWB) hat nun beschlossen, durch diese Reproduktionstechniken entstandene Fohlen ab dem kommenden Jahr nicht mehr anzuerkennen. Das bedeutet, dass mittels ICSI/OPU gezeugte Fohlen ab 2025 nicht mehr beim SWB eingetragen werden können. „Die Änderung erfolgt im Hinblick auf das Tierschutzgesetz, da es sich um einen in Schweden verbotenen Eingriff handelt“, heißt es vom Schwedischen Warmblutzuchtverband. „Wir möchten betonen, dass das Wohlergehen der Pferde für den SWB immer wichtiger ist als rein kommerzielle Interessen. Wir denken, dass ein klarer ethischer Kompass auf lange Sicht ein Erfolgsfaktor sein wird“, betont Per Jansson, Vorstandsvorsitzende des Verbandes.

Vetion.de bietet aktuell eine Online-Fortbildung mit dem Titel “Störungen beim neugeborenen Fohlen rechtzeitig erkennen und vermeiden” auf Tierhalter-Wissen.de an, die interessierten Pferdezüchter:innen und -halter:innen bis zum 30. Juni 2024 kostenlos auf Tierhalter-Wissen.de zur Verfügung steht. Inhaltlich geht es um das gesunde Fohlen sowie das Erkennen von Geburtsstörungen und Neugeborenenerkrankungen und die erste Versorgung. Als Besonderheit gibt es interaktive Übungsaufgaben zum Wiederholen des Gelernten und Fact-Sheets (physiologische Daten und Gießener Früherkennungsschema) zum Ausdrucken.

Tierärztinnen und Tierärzten steht auf Myvetlearn.de eine 4-teilge Online-Fortbildung zum Thema Reproduktionsmedizin Pferd zur Verfügung.

St. Georg

Kostenlose Online-Fortbildung für mehr Fohlengesundheit

So langsam wird es Frühjahr und die ersten Fohlen werden geboren bzw. bis zum Abfohltermin ist es nicht mehr lange hin. Als Züchter:in hofft man vor allem auf eine Geburt ohne Komplikationen und auf ein gesundes Fohlen. Aber leider kann es auch mal anderes kommen, und dann muss rasch gehandelt werden, um Stute und Fohlen zu retten.

Aus diesem Grund bietet das Tierhalterportal Tierhalter-Wissen.de mit freundlicher Unterstützung der MSD Tiergesundheit Züchter:innen den kostenfreien Online-Kurs Störungen beim neugeborenen Fohlen rechtzeitig erkennen und vermeiden an. Referent ist der Tierarzt und Reproduktionsspezialist Prof. Dr. Axel Wehrend von der Tierklinik für Reproduktionsmedizin und Neugeborenenkunde der Justus-Liebig-Universität in Gießen.

In der mit vielen interaktiven Übungsaufgaben ausgestatteten Fortbildung geht Prof. Wehrend auf das gesunde Fohlen sowie das Erkennen von Geburtsstörungen und Neugeborenenerkrankungen ein, damit Züchter:innen im Bedarfsfall rasch handeln und die Prognose des Fohlens verbessern können. Denn aus harmlos wird beim Fohlen sehr schnell lebensbedrohlich. 

Aus diesem Grund wurde unter seiner Leitung das Gießener Früherkennungsschema entwickelt, das hier detailliert vorgestellt wird. Ein integriertes Punkteschema gibt rasch und verlässlich Auskunft über den Gesundheitszustand des neugeborenen Fohlens.

Des Weiteren geht der Reproduktionsexperte auf die fachgerechte Versorgung des Neugeborenen ein, bevor er die häufigsten Erkrankungen vorstellt. Ein Steckbrief zum Fohlen mit den wichtigen physiologischen Werten sowie die Gießener Früherkennungsschemata stehen als weiterer Service zum Download zur Verfügung.

Mit der Fortbildung kann jederzeit begonnen werden. Die Inhalte stehen bis zum 30. Juni 24/7 zur Verfügung, perfekt für die individuelle Zeiteinteilung. Nach erfolgreicher Teilnahme und einem kleinen Wissenstest wird ein Fortbildungszertifikat zum Ausdrucken ausgestellt.

Die Online-Fortbildung ist ein Beitrag für mehr Tiergesundheit und ist als Unterstützung der Pferdezüchter gedacht. Dank der freundlichen Unterstützung der MSD Tiergesundheit, die Sie über die Vorteile des Thermochips zur Identifikation der Fohlen und der lebenslangen Temperaturmessung informieren wird, ist die Teilnahme an dieser Fortbildung kostenfrei möglich.

>>>Zur Online-Fortbildung >>>

ZZF-Symposium zur Ernährung von Heimtieren

Auf dem 27. Symposium des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) am vergangenen Wochenende waren Aspekte der Herstellung, Inhaltsstoffe und Nachhaltigkeit von Heimtiernahrung zentrale Diskussionspunkte unter den rund 70 teilnehmenden Tierärzt:innen und Zoofachhändler:innen. In neun fundierten Vorträgen referierten die Expert:innen unter anderem über die Auswirkungen von mangelhaften oder fehlerhaften Informationen über die Ernährung der Haustiere.

Das Themenfeld umfasste neben der autarken Proteinversorgung mittels insektenbasierten Futtermitteln und artgerechten Ernährung auch die nachhaltige Produktion der Heimtiernahrung sowie die durch eine ungeeignete Ernährung ausgelösten Erkrankungen bei den Tieren. Diese kann unter anderem zu Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes mellitus oder Magen-Darm-Erkrankungen führen. Die Gründe für eine falsche Fütterung liegen meist in der mangelnden Aufklärung der Tierhalter:innen. „Die Vermittlung von Wissen bildet eine der wesentlichen Grundlagen für einen effektiven Tierschutz”, konstatierte ZZF-Präsident Norbert Holthenrich.

Um die Ernährung von Hunden und Katzen geht es auch in den Dahlemer Diätetikseminaren auf Myvetlearn.de. Anhand von Fallbeispielen und wissenschaftlichen Studien werden die jeweiligen Themen praxisnah erläutert und diskutiert. Am 25.10.2023 geht Prof. Dr. Nadine Paßlack (Gießen) in dem Live-Webinar auf Harnsteine bei Hunden und Katzen ein. Im Anschluss steht den Kursteilnehmer:innen eine Aufzeichnung zu Verfügung.

ZZF

Dahlemer Diätetkseminar zum Thema Harnsteine

Weltkatzentag: Wohlergehen von Katzen im Fokus

Am 8. August wird alljährlich der Weltkatzentag gefeiert. An diesem Aktionstag steht das, zumindest in Deutschland beliebteste, Haustier im Fokus. Hierzulande leben rund 15,2 Mio. Katzen als Haustiere, mehr als in allen anderen westeuropäischen Ländern. Nicht zuletzt seit der Corona-Pandemie haben sich viele Menschen in Deutschland einen Stubentiger zugelegt, was einerseits den starken Zuwachs erklärt, wie Dr. Frauke Rödler von der Abteilung Innere Medizin an der Klinik für Kleintiere der Universität Leipzig erklärt. Neben einem beruhigenden Effekt haben die Samtpfoten auch einen positiven Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden und die Gesundheit, ergänzt ihre Kollegin Dr. Katja Kalenyak. „Beispielsweise scheinen Katzenbesitzer:innen ein niedrigeres Level seelischer Erkrankungen zu haben als Menschen ohne Haustier. Durch ihre Anwesenheit sinkt unser Stresslevel, dadurch unser Blutdruck und damit zum Beispiel das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen“, erklärt Kalenyak.

Rödler weist aber auch auf die zahlreichen Gefahren für die Katze hin: „Gerade im Sommer sind offene oder angekippte Fenster und ungesicherte Balkone für Wohnungstiger eine große Gefahr. Beim Versuch aus einem angekippten Fenster heraus zu klettern, klemmen sich die Tiere ein. Wenn sie nicht schnell befreit werden, drohen Lähmungen und Organschäden“. Zudem können Stürze aus offenen Fenstern oder von ungesicherten Balkonen zu Knochenbrüchen und inneren Verletzungen führen. „Deshalb sollten Katzenhalter:innen unbedingt darauf achten, dass die Umgebung für ihre Tiere abgesichert ist“, betont die Tierärztin.

Da Katzen wie Menschen immer älter werden, nehme auch bei ihnen die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen zu, so Kalenyak. So können chronische Nierenerkrankungen, Schilddrüsenüberfunktionen, Bluthochdruck oder Diabetes mellitus frühzeitig erkannt und behandelt werden. Da Vorsorgeuntersuchungen bei den Samtpfoten eine immer wichtigere Rolle spielen, bietet Laboklin, das Labor für klinische Diagnostik, in der Aktionswoche vom 8.-15. August 12023 ein spezielles Vorsorgeprofil für die Katze zum stark vergünstigen Preis an. Tierärzt:innen können sich auf der Internetseite des Labors den entsprechenden Aktionsflyer zum Auslegen in der Praxis herunterladen.

Die Vetmeduni Wien gibt auf ihrer Internetseite zudem einen Überblick, wie ein Notfall von den Halter:innen erkannt und Erste Hilfe geleistet werden kann.

Um die Behandlung von verunfallten oder plötzlich erkrankten Katzen geht es unter anderem auch in den beiden Online-Seminarreihen “Sicher durch den Notdienst”, die Tierärzt:innen auf Myvetlearn.de zur Verfügung stehen.

Uni Leipzig

Laboklin

Vetmeduni Wien

Online-Seminarreihe Notdienst 1-4

Online-Seminarreihe Notdienst 5-10

Menschen und Bären zeigen ähnliche lebensstilbedingte Erkrankungen

Bären, die in Gallefarmen gehalten wurden, leiden unter chronischen, Entzündungen und anderen Erkrankungen. Das hat eine internationale Studie unter Leitung der Veterinärmedizinischen Universität Wien ergeben. Die Forschenden konnten dabei signifikante Parallelen zu lebensstilbedingten Erkrankungen feststellen, die auch beim Menschen für das beschleunigte und frühzeitige Altern verantwortlich gemacht werden.

„Chronische Entzündungen in Verbindung mit schlechter Haltung und chronischem Stress scheinen das Risiko für die Entwicklung degenerativer Krankheiten wie fettleibiger Sarkopenie (verminderte Muskelmaße und -kraft), chronischer Nierenerkrankung und beeinträchtigter Herz-Kreislauf-Funktion zu erhöhen. Diese Störungen sind ein Anzeichen beschleunigter Alterung. Der Phänotyp (Erscheinungsbild) von Gallefarm-Bären steht hier im deutlichen Gegensatz zum gesunden Phänotyp wilder Bären, die Winterschlaf halten“, erklärt Studien-Erstautorin Szilvia K. Kalogeropoulu vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Vetmeduni.

„Die pathologischen Parallelen zu entzündlichen und durch Immunseneszenz – also die Verschlechterung des Immunsystems – bedingten Zuständen beim Menschen lassen darauf schließen, dass die Erkenntnisse durch in Gallefarmen gehaltene Bären als Modellbeispiel zur Untersuchung der Pathophysiologie und der schädlichen Auswirkungen lebensstilbedingter Krankheiten dienen könnten. Dadurch kann man diese Pathologien aus einem weiteren Winkel betrachten und hoffentlich dadurch besser verstehen lernen“, ergänzt Studien-Letztautorin (Supervisorin) Johanna Painer-Gigler vom FIWI. 

Vetmeduni Wien