Gemäß den Plänen amerikanischer Wissenschaftler:innen sollen schon bald Elefant-Mammut-Hybride geboren werden. Die Forschenden des US-Unternehmens Colossal Biosciences arbeiten aktuell daran, Elefanten mit Merkmalen eines Wollhaarmammuts mit Hilfe von Genscheren zu erschaffen. Die Grundlage ihres Projektes bilden Stammzellen von Asiatischen Elefanten. Diese induzierten pluripotenten Stammzellen können in sämtliche andere Zellen umgewandelt werden, einschließlich Ei- und Samenzellen.
Die biotechnische Erzeugung der Elefant-Mammut-Hybride setzt eine künstliche Befruchtung sowie die Entwicklung einer künstlichen Gebärmutter voraus. Auch ist noch nicht sicher, ob die Zelllinien überhaupt stabil wachsen können. Alles in allem gleicht dieses Projekt einem gentechnisch komplexen Puzzlespiel. Das Biotech-Start-up plant zudem, die Hybriden in Sibirien anzusiedeln, wo sie den Schnee feststampfen und so das Auftauen der Böden erschweren sollen. Folglich würden weniger Treibhausgase in die Atmosphäre freigesetzt werden, was wiederum den Klimawandel verlangsamen könnte.
Allerdings bräuchte es Hunderte oder sogar Tausende solcher “Kreaturen”, um einen spürbaren Effekt erzielen zu können, wie Beth Alison Shapiro, Evolutionsbiologin an der University of California in Santa Cruz, erklärt: „Wenn wir die globale Erwärmung und das Freisetzen von Methan in die Atmosphäre wirklich verlangsamen wollen, sollten wir uns auf wirksamere Strategien konzentrieren.” Eine kurzfristige Lösung sei die Methode des Start-ups jedenfalls nicht.
Auch aus ethischer Hinsicht stellt sich die Frage, ob es vertretbar ist, Tiere zu kreieren oder zu rekreieren, die vor Jahrtausenden lebten und deren Lebensraum gar nicht mehr existiert. Prof. Thomas Bernd Hildebrandt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung betont: „Prinzipiell, muss man sagen, ist das eine großartige wissenschaftliche Herangehensweise. Aber für den Artenschutz spielt sie keine Rolle.”