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Blauzungenkrankheit wird auch 2025 ein großes Thema bleiben

Die Blauzungenkrankheit (BTV) hat im vergangenen Jahr viel Leid und wirtschaftliche Schäden verursacht. Dr. Bernd Hoffmann vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) äußert sich in einem Interview mit Agrarheute.com, wie es in diesem Jahr mit der Tierseuche vermutlich weitergehen wird.

Demnach wird der Virustyp BTV-3 auch 2025 zu massiven Ausbrüchen in Deutschland und Europa führen. Die Übertragungs- und Infektionshäufigkeit wird wie bereits in der Vergangenheit weiter vom Wetter abhängig sein, da diese die Aktivität der Gnitzen, die die Vektoren des Virus sind, maßgeblich beeinflussen. Somit kann mit einem Anstieg der Infektionen ab Juni beziehungsweise Juli 2025 gerechnet werden.

Hinsichtlich der Ausbildung schützender Antikörper nach der Impfung gegen BTV-3 sagte Hoffmann, dass vor allem der Impfstoff Bultavo 3 der Firma Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH für eine robuste Produktion von BTV-3-neutralisierenden Antikörpern sorge. Sie sind bei den anderen beiden BTV-3-Impfstoffen nicht so deutlich nachweisbar.

Agrarheute.com

EHD bei einem Kalb in der Schweiz

Erstmals ist in der Schweiz ein Fall der Epizootischen Hämorrhagischen Krankheit (EHD) aufgetreten. Betroffen ist ein Kalb auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im Kanton Bern. Der Alpenstaat verliert damit seinen Status „EHD-frei“, was zu Einschränkungen im internationalen Handel mit Nutztieren und deren Samen führt.

Die EHD wird durch Mücken (Gnitzen) übertragen und befällt vor allem Hirsche und Rinder. Typische Symptome sind neben plötzlichem hohem Fieber und Teilnahmslosigkeit auch Blutungen an verschiedenen Körperstellen sowie Fressunlust. Zudem kann blutiger Durchfall auftreten. Für den Menschen ist die meldepflichtige Tierseuche nicht gefährlich. Ein Impfstoff gegen EHD ist weder in der Europäischen Union noch in der Schweiz zugelassen. Seuchenfälle und verdächtige Anzeichen müssen dem Tierarzt oder der Tierärztin umgehend gemeldet werden.

Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen

Blauzungenkrankheit in NRW nachgewiesen

Rund fünf Wochen, nachdem die Niederlande von Ausbrüchen der Blauzungenkrankheit (BTV) in den Provinzen Nordholland und Utrecht berichtet haben, ist bei einem Schaf im nordrhein-westfälischen Kreis Kleve die erste Infektion mit Serotyp 3 (BTV-3) festgestellt worden. Das nationale Referenzlabor für Blauzungenkrankheit des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) hat den Nachweis bestätigt. Ganz Nordrhein-Westfalen verliert somit den Status „BTV-Frei“. Das Institut rechnet mit weiteren Ausbrüchen, insbesondere in NRW und Niedersachsen. Vor allem Schafe, Ziegen und Rinder mit BTV-typischen Symptomen sollten auf eine mögliche Infektion untersucht werden.


Seit dem ersten BTV-Nachweis in den Niederlanden hatten sich die Infektionen rasant ausgebreitet. Inzwischen haben die Behörden 616 Fälle mit klinischen Symptomen und 1020 Fälle mit positiven Laboruntersuchungen, meist bei Schafen, gemeldet. Das Land verzeichnet bislang bis zu 25 Prozent Verluste bei infizierten Schafen. Am 9. Oktober 2023 ist es zudem erstmals zu einem Ausbruch der Blauzungenkrankheit vom Serotyp 3 gekommen. Da es derzeit kein Impfstoff gegen den Serotyp 3 zur Verfügung steht, rät das FLI, empfängliche Tiere vor Stichen der Gnitzen schützen, die das Virus übertragen.

FLI

Landwirtschaftsministerium NRW