Bei Kindern mit Asthma hat sich der Kontakt mit Stallstaub als entzündungshemmend erwiesen. Unter dem Einfluss des Stallstaubs vermehrten sich antientzündliche Zellen, während Zellen mit entzündungsfördernder Wirkung weniger wurden. Entsprechend konnten die Symptome von Kindern mit Asthma im Stall gelindert werden. „Das eröffnet möglicherweise auch neue Wege für die Therapie“, sagt Prof. Bianca Schaub, die Leiterin der vom LMU Klinikum München durchgeführten Studie.
Jetzt wollen die Forschenden herausfinden, welche speziellen Stoffe im Stallstaub diesen Effekt auslösen. Dabei haben sie besonders Lipokaline im Auge, denn diese Proteine können Entzündungen im Zaum halten und überschießende Immunreaktionen verhindern.
LMU Klinikum München
Die in Europa heimischen Wildkatzen und die vor rund 2.000 Jahren auf unseren Kontinent gelangte Hauskatze vermeiden größtenteils eine Paarung. Das geht aus einer Studie eines internationalen Forscherteams unter der Beteiligung des Paläontologen Laurent Frantz von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) hervor. „Unsere Studien zeigen, dass die Biologie der Hauskatzen so weit von der der Wildkatzen abweicht, dass sie sich normalerweise nicht kreuzen würden“, erklärt der Münchner Forscher. „Das liegt wahrscheinlich daran, dass sich Hauskatzen und Wildkatzen an sehr unterschiedliche ökologische Nischen angepasst haben und ein unterschiedliches Verhalten an den Tag legen: Wildkatzen sind Einzelgänger, während Hauskatzen in viel größerer Dichte leben können.“
Doch aufgrund der schwindenden Wildkatzenpopulationen wächst die Vermischung. Wie Untersuchungen in Schottland ergaben, nimmt dort seit den 1960er-Jahren der Hybridisierungsdruck auf die heimischen Wildkatzen zu. Die Forschenden vermuten, dass die schwindenden Wildkatzenpopulationen und damit die fehlende Gelegenheit, sich mit anderen Wildkatzen zu paaren, dafür verantwortlich sind. „Diese Hybridisierung ist eine Folge der modernen Bedrohungen. Lebensraumverlust und Verfolgung haben die Wildkatze in Großbritannien an den Rand des Aussterbens gebracht“, sagt Jo Howard-McCombe, Erstautorin der Studie an schottischen Wildkatzen. Anders als in Schottland hat die Population der Wildkatzen in Deutschland nicht abgenommen. Im Gegenteil: Dank des Projektes „Wildkatzenwälder von morgen“ konnten neue Vorkommen der Europäische Wildkatze beobachtet werden. Die jüngsten Untersuchungen belegen neue Nachweise der Art in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Dem BUND Hessen gelang es, die Wildkatzen im hessischen Odenwald nachzuweisen – erstmals seit 100 Jahren.
Nach Ansicht der Forschenden könnten die neuen Erkenntnisse einen Beitrag leisten, um die Art in Zukunft besser zu schützen, etwa in Bezug auf Schutzprogramme und Wiederansiedlungen.
LMU