Die Zahl der Wölfe nimmt in Deutschland immer mehr zu. Dies nicht zuletzt, da der Wolf unter Naturschutz steht und daher nicht bejagt oder ohne weiteres entnommen werden darf. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil will sich nun für mehr Schutzmaßnahmen und die Regulierung des Wolfsbestandes in Niedersachsen einsetzen. Die entsprechenden Landesmittel wurden für das laufende Jahr um zusätzliche 3,7 Millionen Euro für den Herdenschutz und für Entschädigungen bei Wolfsrissen aufgestockt.
Weil kündigte zudem an, das Thema Wolf bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz auf die Tagesordnung zu setzen. „Ich bin mir sicher, es gibt eine ganze Reihe von Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern, insbesondere aus ostdeutschen Ländern, die an dieser Stelle mindestens so viel Druck haben wie wir hier.“
Die Gelder können für den Herdenschutz beantragt werden, also etwa für wolfsabweisende Zäune. Auch sogenannte Billigkeitsleistungen werden an Weidetierhalter gezahlt, wenn ihre Schafe, Kühe oder Ponys nachweislich von einem Wolf getötet worden sind. Allein bis Mai 2023 waren mehr als 400 Anträge für Präventionsmaßnahmen eingegangen. Die Landwirtschaftskammer bewilligte seit Jahresbeginn laut Ministerium etwa 470 Anträge, allerdings darunter eine große Zahl aus den Vorjahren. Die Zahl der Wölfe wurde von der Jägerschaft Juni 2023 in Niedersachsen mit 42 Wolfsrudeln, vier Wolfspaaren und zwei ständig hier lebende Einzelwölfen angegeben. „Der Wolf steht in Niedersachsen definitiv nicht von der Ausrottung“, machte Weil abschließend klar.