Im Bereich der Landwirtschaft schreitet die Digitalisierung voran. Es existieren bereits eine Vielzahl von Technologien für zahlreiche Bereiche. Ein Forschungsprojekt des Thünen-Instituts soll nun beleuchten, welche digitalen Entwicklungen sinnvoll sind, bereits eingesetzt werden und in welchen Bereichen digitale Lösungen fehlen.
Eine bundesweite Umfrage unter den Landwirt:innen im Rahmen des Projekts soll dazu beitragen, einen Überblick über den generellen Stand der Mechanisierung, Digitalisierung und Automatisierung in Deutschland zu erhalten. Angesprochen sind Landwirt:innen mit den Betriebszweigen Milchvieh, Mutterkühe, Mastrinder, Sauen, Ferkelaufzucht, Mastschweine, Ackerbau und Grünland.
Die Ergebnisse wollen die Wissenschaftler:innen nutzen, um wichtige Erkenntnisse abzuleiten, die bei der Entwicklung von neuen Systemen gebraucht werden. Zudem sollen bestehende Wissenslücken gefüllt werden. Die Teilnahme an der Online-Umfrage dauert lediglich knapp 20 Minuten.
Die teilnehmenden Landwirt:innen haben die Möglichkeit, die Ergebnisse einzusehen und anhand dieser einzuschätzen, wie ihr Betrieb hinsichtlich der technologischen Ausstattung im Vergleich zu anderen Betrieben dasteht. Unter allen Teilnehmenden verlost das Thünen-Institut zudem ein Tablet im Wert von ca. 350 Euro sowie zehn Gutscheine für Berufsbekleidung und Industriebedarf im Wert von jeweils 50 Euro.
Thünen-Institut
Die Digitalisierung in der Veterinärmedizin schreitet voran und hat das Ziel, neben der Verbesserung des Tierwohls und der Prävention von Krankheiten, auch die Arbeit der Tierärzt:innen zu erleichtern. Die Veterinärmedizinische Universität Wien hat daher zahlreiche Maßnahmen in die Wege geleitet, um diesem Ziel näher zu kommen. In Forschung und Lehre setzt sie vermehrt auf die Analyse von Big Data, Digitalisierung und den Einsatz modernster Technologien. So haben Studierende an der Vetmeduni mit Start des neuen Wintersemesters auch die Möglichkeit, das neue Masterstudium „Digitalisierung im Tiergesundheitsmanagement“ (Precision Animal Health) zu absolvieren. Einer Kooperation mit der TU Wien sowie der FH Oberösterreich ist es zudem zu verdanken, dass das Doktoratskolleg „PLFDoc – Precision Livestock Farming“ ins Leben gerufen worden ist. In diesem interdisziplinären Ausbildungsprogramm erarbeiten Doktorand:innen Lösungen, die zu einer nachhaltigen Nutztierhaltung beitragen.
„Veterinärmedizin ist deutlich mehr als die Behandlung kranker Tiere. Sie ist eine unverzichtbare Voraussetzung für Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit und damit auch für die Gesundheit der Menschen. Durch den Einsatz digitaler Technologien und künstlicher Intelligenz in der Tiermedizin möchten wir die Entwicklung des tierärztlichen Berufsstands vorantreiben“, so Petra Winter, Rektorin der Vetmeduni. „Nur durch das Zusammenwirken von Wissenschaft und Praxis in den Bereichen Landwirtschaft, IT, Technik und Veterinärmedizin können wir den Beruf fit für die Zukunft machen, nur dann ist er den wachsenden Herausforderungen der Zeit gewachsen. Ohne die Veterinärmedizin gibt es keine adäquate Reaktion auf die neuen Gefahren durch den Klimawandel – sowohl im Bereich der Zoonosen, als auch in der Nutztierhaltung. Nur mit der Veterinärmedizin kann das Wohlergehen von Mensch, Tier und Umwelt gesichert werden.“
Für eine moderne und zukunftsorientierte Veterinärmedizin steht auch das Programm eHealth@vetmed unter der Leitung von Peter M. Roth, Professor für Computational Medicine und Leiter des gleichnamigen Instituts an der Vetmeduni. Hier soll untersucht werden, mit welchen Technologien mittelfristig nicht nur die Nutztiergesundheit verbessert, sondern auch der Beruf Nutztierpraktiker:in moderner und attraktiver werden kann.
„Ziel ist es, vorhandene Daten aus landwirtschaftlichen Betrieben, aber auch aus tierärztlichen Praxen so zusammenzuführen und darzustellen, dass Tierärzt:innen bereits im Vorfeld möglichst gut strukturierte Informationen zu Betrieb und Tieren erhalten können. Nach einer Pilotphase auf der VetFarm im niederösterreichischen Kremesberg, einer auf Nutztiere spezialisierten Außenstelle der Vetmeduni, ist eine Ausrollung in ausgewählten Regionen geplant“, erklärt Roth.
Vetmeduni Wien