Jeden Tag sterben Tier- und Pflanzenarten aus. Ehemals häufige Arten werden selten und Verbreitungsgebiete schrumpfen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Gründen und Empfehlungen zu Gegenmaßnahmen gibt es viele, doch die meisten bleiben unbeachtet. Nun sollen
Bürger:innen über die Plattform „BBioDiv“ stärker in die Forschung zu biologischer Vielfalt und Naturschutz eingebunden werden, da damit Strukturen zur Vernetzung an der Schnittstelle von Forschung, Bildung und angewandtem Naturschutz geschaffen werden. Die VolkswagenStiftung fördert das Vorhaben drei Jahre lang mit rund 500.000 Euro.
Prof. Dr. Johannes Kamp, Leiter der Abteilung Naturschutzbiologie der Universität Göttingen und Sprecher des „BBiodiv“-Projekts erklärt: „Als Forschende möchten wir partizipative Projekte zur Dokumentation von Biodiversitätsänderungen im Landschafts- und Klimawandel zusammen mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern entwickeln.“ Zudem habe das Projekt zum Ziel, die Artenkenntnisse unter Studierenden und in der Bevölkerung zu verbessern und anhand der Ergebnisse die Naturschutzpolitik zu beraten.
„Von der gemeinsamen Auswertung unserer biologischen Sammlungen bis zur Vermittlung von Artenkenntnis mittels künstlicher Intelligenz können wir im Projekt partizipative Wissenschaft und Bildung leben“, ergänzt Prof. Dr. Maria Teresa Aguado Molina, Direktorin des Biodiversitätsmuseums der Universität Göttingen.
Die Plattform soll nach Ende der Förderphase verstetigt werden. Das Projekt steht zudem offen für die Einbindung weiterer Partner aus Göttingen und dem Bundesgebiet.