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Wildtiere gehören nicht in Privathaushalte

Am heutigen Tag des Haustieres richtet die Tierschutzorganisation Vier Pfoten erneut die große Bitte an private Tierhalter:innen, von der Haltung von Wildtieren abzusehen. Denn auch wenn Wildtiere und Exoten in Deutschland immer beliebter werden, sei eine annähernd artgerechte Haltung dieser Tiere lediglich in zoologischen Gärten und Tierparks möglich, teilt die Stiftung auf ihrer Interseite mit. Keinesfalls eignen sich Privathaushalte für die Haltung nicht domestizierter Tierarten.

Wildtiere haben spezielle Bedürfnisse hinsichtlich Ernährung, Unterbringung, Raumklima und Sozialstruktur, die nicht einfach erfüllt werden können. Zudem steigt das Risiko von zoonotischen Krankheiten, also Infektionskrankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden. „Etwa drei Viertel aller neu auftretenden Infektionskrankheiten sind Zoonosen, und mehr als 70 Prozent dieser Krankheiten gehen auf Wildtiere zurück“, erklärt Nadine Ronco Alarcon, Expertin für internationale Politik bei VIER PFOTEN.

Bedenklich seien zudem Wildfänge und der Handel mit ihnen, da die Artenvielfalt massiv bedroht werde. Auch verenden viele Tiere aufgrund völlig inakzeptabler Fang- und Transportbedingungen. Die Organisation fordert daher erneut eine bundesweite einheitliche Regelung zur Privathaltung von Wildtieren, da es in den Bundesländern immer noch sehr unterschiedliche Regelungen zur Haltung gefährlicher oder giftiger Tiere gibt.

Vier Pfoten

Aktionen am Internationalen Tag gegen Tiertransporte

Seit einigen Jahren wird am 14. Juni weltweit der Internationale Tag gegen Tiertransporte begangen. Angelehnt ist dieser Tag an eine Tragödie im Jahr 2015, bei der 13.000 lebende Schafe von Rumänien über Jordanien nach Somalia verschifft wurden und bei der Ankunft nach einer Irrfahrt alle verendet waren. Auf der ganzen Welt finden aus diesem Grund zahlreiche Protestaktionen statt, auch weil sich an dem unermesslichen Leid von Millionen transportierten Tieren kaum etwas verbessert hat. Schafe, Kühe, Kälber, Schweine und Geflügel leiden in überladenen Transportern unter extremen Temperaturen, Lärm und mangelnder Versorgung. Viele Tiere überleben den Transport nicht.

Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN fordert daher ein nationales Verbot von Langstreckentransporten sowie Transporten lebender Tiere in Drittländer. Um diese Forderung erneut zu untermauern und die Öffentlichkeit aufzuklären, führt VIER PFOTEN und der Bundesverband Tierschutz e.V. gemeinsam mit anderen Organisationen am kommenden Mittwoch in Berlin eine aufsehenerregende Aktion durch. Ein Protestzug wird um 12 Uhr vor dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Richtung Pariser Platz starten. Vor dem Brandenburger Tor soll dann ein Kran aufgebaut werden, an dem ein vier Meter großes, lebensechtes 3D-Modell einer Kuh hängen wird. Das Modell eines 20 Meter langen und sechs Meter hohen Tiertransportschiffes wird den Hintergrund bilden. Das spektakuläre Aktionsszenario bezieht sich auf Vorfälle im spanischen Hafen von Cartagena und soll auf das Leid der Tiere auf langen Drittlandexporten und besonders auf Schiffstransporten aufmerksam machen. 

„Jahrzehntelange Proteste haben bisher wenig Wirkung gezeigt, doch unser Kampf geht so lange weiter, bis grausame Tiertransporte endlich der Vergangenheit angehören“, kündigte Ina Müller-Arnke, Expertin für Tiertransporte bei der globalen Tierschutzstiftung VIER PFOTEN, an.

Bundesverband Tierschutz e.V.

Vier Pfoten

Zahlreiche Aktionen am Tag des Hundes

Seit 2010 wird in Deutschland der Tag des Hundes gefeiert. In diesem Jahr fällt dieser besondere Feiertag auf den 4. Juni und wird begleitet von mehr als 200 Aktionen rund um den Vierbeiner. Schirmherr des diesjährigen Tag des Hundes ist Hundeliebhaber und Modedesigner Guido Maria Kretschmer. Um die Bedeutung des beliebten Haustieres in den Mittelpunkt zu stellen, hat der Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) Tierarztpraxen, Hundeschulen und Hundevereine eingeladen, sich mit Aktionen zu beteiligen. So werden zahlreiche VDH-Mitgliedsvereine an diesem 3. und 4. Juni ihre Hundesportplätze öffnen und laden Besucher ein, die wundervolle Welt rund um den Hund hautnah zu erleben. Zudem haben Interessierte Hundefreund:innen bundesweit die Möglichkeit, an Hunderennen, Wanderungen mit Gleichgesinnten, Foto-Shootings, Fellpflege, Zughunde-Wettbewerben, Einführungen in die Fährtenarbeit sowie Sozialisierungstrainings teilzunehmen. 

Als Beitrag zum Tag des Hundes veranstaltet Laboklin, das Labor für veterinärmedizinische Diagnostik, zudem eine ganze Vorsorgewoche (3.-10.6.2023). In dem Aktionszeitraum bietet das Unternehmen in Kooperation mit verschiedenen Tierarztpraxen Hundehalter:innen ein spezielles Vorsorgeprofil für den Hund zum stark vergünstigen Preis an. Denn Vorsorgeuntersuchungen, gerade im Alter, spielen auch bei Hunden eine zunehmend wichtige Rolle. Das rechtzeitige Erkennen von Erkrankungen ermöglicht ein viel besseres Krankheitsmanagement und verbessert somit Lebensqualität und Lebenszeit.

Anlässlich des Hundefeiertages appelliert die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN an die Bundesregierung, die Revision des Tierschutzgesetzes zu nutzen, um den illegalen Welpenhandel aufzuhalten. „Nach wie vor ist der illegale Welpenhandel ein Millionengeschäft. Der Verkauf von den häufig schwer traumatisierten Welpen wird größtenteils über Online- und Kleinanzeigenplattformen abgewickelt, denn dort haben Kriminelle leichtes Spiel. Weil viele Hunde und Katzen keinen Mikrochip tragen, kann die Herkunft der Tiere in den meisten Fällen von den zuständigen Behörden nicht nachvollzogen werden. Dazu kommt, dass Anbietende von Tieren bisher nahezu anonym inserieren können. Werden Welpen krank verkauft oder sterben sie wenige Tage nach der Übergabe, ist eine Strafverfolgung der Inserenten bislang kaum möglich. In der Novellierung des Tierschutzgesetzes muss deshalb eine verpflichtende Kennzeichnung- und Registrierung für Hunde und Katzen fest verankert werden. Zusätzlich muss auch eine elektronische Identitätsprüfung auf allen Online-Plattformen für Anbietende von Tieren gesetzlich festgeschrieben werden“, erklärt Karina Omelyanovskaya.

Informationen zum Halten von Hunden finden sich außerdem auf www.Tierhalter-Wissen.de.

VDH

Laboklin

VIER PFOTEN

Bayern kritisiert Pläne zur Anbindehaltung

Als nicht akzeptabel bezeichnet die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber das vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) angekündigte Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung von Kühen. Die Ministerin fürchtet eine Aufgabewelle bei den rund 11.000 betroffenen Betrieben, da es viele Landwirt:innen nicht schaffen würden, ihre Höfe innerhalb der geplanten Übergangsfrist von fünf Jahren entsprechend umzubauen. Der Referentenentwurf sieht zwar eine Ausnahmegenehmigung für Kleinbetriebe der Ökohaltung vor, die Kaniber jedoch ebenfalls ablehnt. Sie verlangt, dass auch für konventionell wirtschaftende kleine und mittlere bäuerliche Familienbetriebe in Zukunft eine Kombihaltung ohne höhere Haltungsauflagen möglich ist. „Viele bäuerliche Familienbetriebe wirtschaften in sensiblen landschaftlichen Gebieten; insbesondere im Voralpenraum und unseren Mittelgebirgslagen. Sie erhalten und prägen unsere einmalige bayerische Kulturlandschaft. Da braucht es Sensibilität und keine zusätzlichen demotivierenden Aktionen, die nur zu einem Höfesterben führen“, warnt die Ministerin.

Hingegen betrachtet die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN die geplante Tierschutzgesetz-Novelle als einen Bruch mit dem Koalitionsvertrag und fordert stattdessen die komplette Abschaffung der Anbindehaltung. „Die Anbindehaltung von Tieren steht in starkem Widerspruch zu § 2 Tierschutzgesetz, in dem eine verhaltensgerechte Unterbringung von Tieren gefordert wird und nach dem es verboten ist, die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung so einzuschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Dementsprechend ist klar, dass die Anbindehaltung nie gesetzlich erlaubt war. Umso enttäuschender, dass jetzt weiterhin die Kombihaltung erlaubt werden soll – damit wird fühlenden Tieren auch zukünftig über mehrere Monate im Jahr ihr Bewegungs-, Komfort- sowie Sozialverhalten weitgehend eingeschränkt. Die Rinder müssen die meiste Zeit fixiert an ein und derselben Stelle stehen. Sie haben angebunden keine Möglichkeit, zu laufen oder sich umzudrehen“, sagt Rüdiger Jürgensen, Mitglied der Geschäftsleitung VIER PFOTEN Deutschland.

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Bayerisches Wochenblatt

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