Bovines Herpesvirus Typ 1

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Intervet Deutschland GmbH


Infektionen mit dem Bovinen Herpesvirus Typ 1 (BHV1) bei Rindern führen zu hohen wirtschaftichen Verlusten in der Milch- und Fleischproduktion. Diese werden durch Atemwegserkrankungen, Leistungsminderungen, Störungen der Fruchtbarkeit sowie Todesfälle verursacht.
Das BHV1 löst spezifische Krankheitsbilder aus. Dazu gehören die Infektiöse Bovine Rhinotracheitis (IBR), die Infektiöse Pustuläre Vulvovaginitis (IPV) und die Infektiöse Pustuläre Balanopostitis (IBP).

Die BHV1 Infektion gehört zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen. Sie wird in Deutschland nach der "Verordnung zum Schutz der Rinder vor einer Infektion mit dem Bovinen Herpesvirus Infektion Typ 1 (BHV1 VO)" bekämpft. Die Umsetzung der Sanierung erfolgt auf Länderebene und ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich weit fortgeschritten.

Der BHV1 Status hat erhebliche Konsequenzen auf die Vermarktung und den Tierverkehr. So sind BHV1-positive Rinder im nationalen und internationalen Handel zunehmend schwieriger abzusetzen oder erzielen geringere Preise. Die Teilnahme an Auktionen und Tierschauen setzt einen BHV1 Status voraus. Deshalb haben BHV1-freie Länder wie Dänemark oder die Schweiz erhebliche Handelsvorteile bei der internationalen Vermarktung. Das Ziel der BHV1 Sanierung in Deutschland ist deshalb ebenfalls die Erlangung des Status "BHV1-frei" nach Artikel 10 der EU-Richtlinie 64/432/EWG und die Nutzung der damit verbundenen Handelsvorteile.

Auf Grund der großen Bedeutung der BHV1 Infektion für Tierärzte und deren Landwirte wird in diesem Fokusthema das Wesen der BHV1 Infektion, die Sanierungsmaßnahmen sowie die dabei auftretenden Herausforderungen und die Impfung sowie die Diagnostik beschrieben.

Übersicht über den BHV-Status der Bundesländer und ausgewählter Staaten

Land / Bundesland BHV-1 Status
Baden-Württemberg Anerkennung als BHV1-freie Region beantragt
Bayern Frei
Berlin Frei
Brandenburg Frei
Bremen Siehe Niedersachen
Hamburg (Informationen werden nachgereicht)
Hessen Entfernung aller Reagenten bis 30.06.2015 geplant
Mecklenburg-Vorpommern Frei
Niedersachsen Entfernung aller BHV1-Reagenten aus den Rinderbetrieben bis zum 01.05.2015
Nordrhein-Westfalen Nach dem 31. Dezember 2015 sind Reagenten unverzüglich zu
entfernen.
Die Impfung von Rindern gegen eine BHV1-Infektion ist ab dem 1. Juli 2015 verboten
Rheinland-Pfalz Impfverbot ab 1.Juli 2015
Reagenten sind bis zum 31.12.15 aus den Beständen zu entfernen
Saarland Siehe Rheinland-Pfalz
Sachsen Frei
Sachsen-Anhalt Frei
Schleswig-Holstein Ziel ist die Entfernung aller positiv getesteten Tiere bis 2017.
Thüringen Frei
   
Österreich Frei
Dänemark Frei
Finnland Frei
Schweden Frei
Provinz Bozen in Italien Frei
Stand: 04.05.2015

BHV1-Bek�mpfung*in Deutschland

Seit 1986 wird die BHV1 Infektion in den einzelnen Bundesl�ndern in unterschiedlichem Ma�e auf freiwilliger Basis bek�mpft. Da dieses Verfahren nicht den erw�nschten Erfolg brachte, wurde mit der "Verordnung zum Schutz der Rinder vor einer Infektion mit dem Bovinen Herpesvirus Infektion Typ 1" (BHV1 VO) die staatliche Bek�mpfung dieser Tierseuche gesetzlich geregelt (s. unten).

Das Institut f�r Epidemiologie der Bundesforschungsanstalt f�r Viruskrankheiten der Tiere (BFAV) erfasst halbj�hrlich den Stand der BHV1 Bek�mpfung in den 16 Bundesl�ndern. Ziel ist es, den aktuellen Anteil auf Bestandsebene, bei Rindern insgesamt und Milchk�hen in den Kategorien "BHV1-frei", "Sanierungsbest�nde" und "sonstige Best�nde" zu erheben und den Sanierungsfortschritt zu verfolgen. Grunds�tzlich weist der Sanierungsfortschritt in Deutschland einen positiven Trend auf. Auch hat sich der Anteil in der Kategorie "Sonstige Betriebe" zugunsten der Kategorie "In Sanierung" im Vergleich von 2001 zu 2002 verschoben. Die Sanierung ist in den einzelnen Bundesl�ndern jedoch unterschiedlich weit fortgeschritten. So weisen die Bundesl�nder Bayern und Sachsen-Anhalt mit 90,3 und 65,2% im 1. Halbjahr 2002 die h�chsten Anteile an BHV1-freien Rinderbest�nden auf. Dagegen sind im Saarland und Rheinland-Pfalz weniger als 10% der Rinderbest�nde BHV1-frei.

Bek�mpfung in den Bundesl�ndern

Stand der BHV1 Bek�mpfung in den Bundesl�ndern bezogen auf Rinderbest�nde Stand 30.06.2002 (nach Teuffert et al 2003) ����������������������������������������������

Bundesland

BHV1-frei

In Sanierung

Sonstige Best�nde

Baden-W�rtemberg

37,4

15,3

47,2

Bayern

90,3

9,6

0

Berlin

37,5

43,8

18,8

Brandenburg

36,3

45,4

18,2

Bremen

28,4

1,4

70,2

Hamburg

56,6

32,7

10,6

Hessen

27,3

2,8

69,9

Mecklenburg-Vorpommern

13,5

54,3

32,2

Niedersachsen

40,7

32,3

27,1

Nordrhein-Westphalen

31,8

32,3

35,9

Rheinland-Pfalz

9,4

13,5

77,1

Saarland

3,3

10,9

85,7

Sachsen

42,5

15,2

42,2

Sachsen-Anhalt

65,2

34,8

0

Schleswig-Holstein

16,0

46,6

37,4

Th�ringen

18,7

32,1

49,2

Gesamt

51,4

20,8

27,8

Biologie*boviner Herpesviren

Zuordnung und Morphologie
Die beim Rind vorkommenden Herpesviren geh�ren zur Familie der Herpesviridae. Diese Krankheitserreger sind im Tierreich weit verbreitete und bei vielen S�ugetierarten nachgewiesen worden. Bisher wurden vier bovine Herpesviren (BHV) beschrieben (BHV1, BHV2, BHV4, BHV5). Von dem International Comittee of Taxonomy of Viruses (ICTV) wird die Familie der Herpesviridae nach biologischen Kriterien in Subfamilien unterteilt: Alpha-, Beta- und Gammaherpesviridae. Zu den pathogenen Alphaherpesviren geh�ren u.a. das BHV1, das EHV1 und EHV4 sowie der Erreger der Marekschen Krankheit des Gefl�gels (MDV). Alphaherpesviren zeichnen sich durch ein breites Wirtsspektrum und kurze Replikationszyklen aus.

Das BHV1 Virus ist ein beh�lltes doppelstr�ngiges DNS Virus mit einem Durchmesser von 160 bis 240 nm. Herpesvirus Partikel bestehen morphologisch aus der Virush�lle, dem Kapsid, dem Innenk�rper und dem Tegument. Der Innenk�rper besteht aus dem doppelstr�ngigen linearen DNS-Genom und wird von einem Kapsid umschlossen. Letzteres umfasst 162 Untereinheiten, die sog. Kapsomere. Innenk�rper und Kapsid bilden gemeinsam das Nukleokapsid. Das Nukleokapsid wird von einer Proteinmatrix, dem Tegument umgeben, das seinerseits von einer Lipidmembran umschlossen wird.

Arten der Infektion
Von dem bovinen Herpesvirus Typ 1 (BHV1) existieren zwei Subtypen, die mit unterschiedlichen Krankheitsbildern einhergehen. BHV1 Subtyp 1 (BHV1.1) verursacht die Infekti�se Bovine Rhinotracheitis (IBR). Dabei handelt es sich um eine seit mehr als 50 Jahren bekannte Erkrankung des Respirationstraktes. Die �bertragung des Virus erfolgt prim�r aerogen durch eine Tr�pfcheninfektion. Diese geht von klinisch erkrankten oder in der Inkubation befindlichen Tieren aus. Auch kann eine Virusausscheidung von Tieren ausgehen, die eine (ggf. symptomlose) Reaktivierung durchmachen. Belebte und unbelebte Vektoren haben bei der �bertragung ebenfalls eine Bedeutung. Nach einer 2 bis 6-t�gigen Inkubationszeit kommt es zu einer massiven Virusvermehrung in den Epithelzellen der befallenen Atemschleimh�ute. Die Ausscheidung des Virus h�lt 2 bis 3 Wochen an und erfolgt mit Nasen- und Tr�nensekret sowie dem Speichel. Von der prim�r besiedelten und gesch�digten Schleimhaut breitet sich das Virus dann h�matogen, nerval sowie von Zelle zu Zelle aus.
Durch die Vir�mie wird der Erreger in Zielgewebe wie Uterus mit Plazenta und Embryo sowie Ovarien, Eileiter und Euter sekund�r abgesiedelt. Deshalb k�nnen neben Umrindern und Zyklusst�rungen auch Aborte und Totgeburen sowie Mastitiden auftreten. Infizierte Epithelzellen zeigen eine ballonierende Degeneration mit Bildung von Einschlussk�rperchen. Unter Beteiligung von Leukozyten und Bakterien kommt es dann zu herdf�rmigen eitrigen Einschmelzungen.

BHV1 Subtyp 2 (BHV1.2) verursacht die Infekti�se Pustul�re Vulvovaginitis (IPV) beziehungsweise die Infekti�se Pustul�re Balanopostitis (IBP). Beide Erkrankungen sind in Europa seit langem bekannt. Die �bertragung erfolgte fr�her durch den Deckackt. BHV1.2 wird mit dem Sperma und dem Vaginal- bzw. Pr�putialsekret ausgeschieden. Die Einf�hrung der k�nstlichen Besamung hat den venerischen �bertragungsmodus jedoch weitgehend eliminiert. Zwischen weiblichen Tieren erfolgt die �bertragung durch Verschmieren von virushaltigem Vaginalschleim.

Zu den bovinen Herpesviren geh�rt auch BHV2 der Erreger der Bovinen Herpes-Mamillitis oder Pseudo-Lumpy Skin Disease. BHV3 ist f�r das B�sartige Katarrhalfieber und BHV5 f�r die Herpes-Enzephalitis des Kalbes (ehemals BHV1 Subtyp 3) verantwortlich. Die Pathogenit�t von BHV4 ist fraglich.

Latenz
Nach einer prim�ren Virusvermehrung in den Epithelzellen des Atmungstraktes wandert das Virus �ber sensorische Fasern des f�nften Gehirnnerves (N. Trigeminus) in das trigeminale Ganglion. Bei genitaler Infektion erfolgt eine Wanderung in das Sakralganglion. Latente Strukturen konnten auch im regionalen Lymphgewebe nachgewiesen werden. Das �berstehen einer BHV1 Infektion f�hrt zur Immunit�t, die auf humoralen Antik�rpern v.a. aber auf lokalen, zellvermittelten Abwehrkr�ften beruht. Die Immunit�t geht mit einer latenten Anwesenheit des Erregers in einem der og. Ganglien einher. Dieser Zustand ist �u�erlich unauff�llig und kann nur serologisch diagnostiziert werden. Er wird deshalb als Viruslatenz bezeichnet. Das im Latenzstadium verharrende BHV1 kann bei entsprechender Belastung (Stress) reaktiviert, vermehrt und ausgeschieden werden. Dabei wird der Erreger vom gleichen Gewebe ausgeschieden, in dem er sich schon bei der Prim�rinfektion vermehrt hatte, d.h. der Nasenschleimhaut.

Wichtig ist, dass der BHV1 Stamm der ersten Infektion f�r die Latenz verantwortlich ist. Alle weiteren rekurrierenden Infektionen werden von diesem Stamm ausgel�st und nehmen ihren Ausgang von dem prim�r infizierten Organ. Die Immunit�t sch�tzt lediglich vor erneuten IBR Erkrankungen nicht jedoch vor Superinfektionen. Latent BHV1 infizierte Tiere reagieren i.d.R. serologisch positiv. Ausnahmsweise kann eine negative serologische Reaktion auftreten (falschnegativ).

Krankheitsformen*und klinisches Bild

Die IBR/IPV Viren k�nnen beim Rind folgende Krankheitsbilder verursachen:

Infekti�se Bovine Rhinotracheitis
Infekti�se Pustul�re Vulvovaginitis
Infekti�se Pustul�re Balanopostitis
Abort
Konjunktivitis / Keratokonjunktivitis
Meningoenzephalitis

Erkrankungen des Bestandes mit IBR gehen zum einen von neu eingestellten, klinisch IBR-kranken Tieren aus. Zum anderen stellen gesund erscheinende aber latent mit BHV1 infizierte Rinder eine Ansteckungsquelle dar. Bei letzteren kann eine Reaktivierung und erneute Ausscheidung des Erregers auftreten. Als Ausl�ser kommen verschiedene Stressoren wie u.a. Abkalbung, Transport, Crowding, Klimaeinfl�sse, andere Erkrankungen sowie die Behandlung mit Glukokortikoiden oder Impfungen in Frage. Das latent infizierte und erneut ausscheidende Tier bleibt i.d.R. symptomlos.

Klinische Symptome
Durch die Infektion der oberen Luftwege mit BHV1 kommt es zu einem Verlust der Zilien, einer Beeintr�chtigung der zellvermittelten Abwehr und Lungenfunktion. Dadurch ist die Widerstandskraft der Schleimh�ute gegen�ber Sekund�rinfektionen mit Pasteurellen, Mykoplasmen, Parainfluenza 3 und BVD vermindert. Entsprechend der unterschiedlichen Sekund�rinfektionen sowie der unterschiedlichen Abwehrlage variiert das klinische Bild der IBR.

Zu den typischen Symptomen geh�ren pl�tzlich einsetzende Inappetenz, Milchr�ckgang, hohes Fieber sowie Nasenausflu� (ser�s => muk�s bis mukofibrin�s), Tr�nenausflu�, Speicheln und Niedergeschlagenheit. Dar�ber hinaus sind die Tiere lichtscheu und haben einen ger�teten Naseneingang ("Red Nose Disease") und geschwollene Konjunktiven sowie Schleimh�ute des Flotzmauls. Manchmal sind grauwei�liche Flecken zu erkennen. Mitunter besteht auch m��iger bis kr�ftiger Husten. Die Atmung ist oberfl�chlich, die Atemfrequenz erh�ht. Bei Belastung kann Atemnot auftreten. Aborte treten meist im 6. bis 8. Tr�chtigkeitsmonat und zwar erst 1 bis 3 Monate nach der klinischen Erkrankung auf. Neugeborene K�lber k�nnen bereits intrauterin infiziert worden sein. I.d.R. erfolgt die Infektion bei K�lbern jedoch perinatal durch postpartale Ausscheidung von prim�rvermehrtem oder reaktiviertem Virus.

Differentialdiagnosen
Differentialdiagnostisch sind Enzootische Bronchopneumonie, Bovine Virusdiarrhoe/ Mucosal Disease (BVD/MD), Maul- und Klauenseuche (MKS) und B�sartiges Katarrhalfieber (BKF) zu bedenken.

Verlauf
Morbidit�t und Letalit�t h�ngen von der immunologischen Ausgangssituation des betroffenen Bestandes, Sekund�rerkrankungen des Atmungsapparates sowie zus�tzlicher Belastungen ab. In nicht geimpften Milchvieherden betr�gt die Morbidit�t 10 bis 30% und die Letalit�t < 3%. Bei ungeimpften Mastrindern ist eine Morbidit�t von bis zu 100% und eine Letalit�t von 10% m�glich.

Steckbrief*zu BHV1

   

Bezeichnungen

BHV1 Infektion, Bovine Herpes Virus Infektion Typ 1,

Ansteckende Nasen- und Luftröhrenentzündung, IBR, Red Nose Disease

Biologie des Virus

Alphaherpesviridae, Herpesvirus

Art der Infektion

IBR, IPV, IPB

Krankheitsbilder

Infektiöse Bovine Rhinotracheitis

Infektiöse Pustuläre Vulvovaginitis

Infektiöse Pustuläre Balanopostitis

Abort

Konjunktivitis / Keratokonjunktivitis

Meningoenzephalitis

Klinische Symptome

IBR: Rezidivierende Bronchopneumonie, Fieber, Milchrückgang, Todesfälle, Kümmern, Aborte im 7.-8. Monat

IPV: Umrindern, Endometritis, verlängerte Güstzeiten, Follikulitis der Vaginalschleimhaut (Reibeisenvagina)

IBP: Deckunlust, Deckunfähigkeit

Pathogenese

Inkubation, Virusvermehrung, Ausscheidung, Immunität mit Viruslatenz, ggf. Reaktivierung mit erneuter Ausscheidung

Differentialdiagnosen

Enzot. Bronchopneumonie, BVD/MD, MKS, BKF

Besonderheiten

Viruslatenz in Ganglienzellen

Rechtliche Grundlagen

Anzeigepflichtig

BHV1 VO, Deckinfektion VO Rinder gem. Bundesverordnung, Tierseuchengesetz

Prophylaxe

Sanierungsmassnahmen der jeweiligen Bundesländer

Weitere Informationen

www.msd-tiergesundheit.de , www.vetion.de

�bersicht*BHV1 VO vom 3. Februar 2003

Name

Inhalt

1

Begriffsbestimmungen

Definition folgender Termini

- Ausbruch

wenn die BHV1 Infektion

a) durch virologische Untersuchung (Virus- oder Antigennachweis) oder
b) durch klinische und serologische Untersuchungen (Antik�rpernachweis) festgestellt worden ist.

- Verdacht des Ausbruchs

Verdacht des Ausbruchs der BHV1-Infektion, wenn das Ergebnis der klinischen oder serologischen Untersuchung den Ausbruch einer BHV1-Infektion bef�rchten l�sst.

- BHV1-freier Rinderbestand

- BHV1-freies Rind

- Reagent

2

Impfungen

Rinder d�rfen gegen eine BHV1-Infekton nur mit Impfstoffen geimpft werden, bei deren Herstellung
1. Virusst�mme verwendet worden sind, die eine Deletion des Glykoprotein-E-Gens aufweisen (negativer gE-Marker) und die nicht zur Bildung von gE-Antik�rper im geimpften Rind f�hren, oder

2. Virusst�mme verwendet worden sind, die keine Deletion aufweisen, und zwar in Best�nden, in denen die Rinder ausschlie�lich gem�stet und zur Schlachtung abgegeben werden.

2a

Untersuchungen

Der Besitzer hat, soweit sein Rinderbestand nicht bereits nach � 1 Abs. 2 Nr. 1 BHV1-frei ist, alle Zucht- und Nutzrinder im Alter von �ber neun Monaten im Abstand von l�ngstens zw�lf

Monaten nach n�herer Anweisung der zust�ndigen Beh�rde, untersuchen zu lassen

1. sofern die Rinder des Bestandes nicht gegen eine BHV1-Infektion geimpft worden sind, blut oder milchserologisch auf Antik�rper gegen das Virus der BHV1-Infektion,

2. sofern die Rinder des Bestandes mit Impfstoffen nach � 2 Abs. 1 Nr. 1 geimpft worden sind,

blutserologisch auf Antik�rper gegen das gE-Glykoprotein des Virus der BHV1-Infektion untersuchen zu lassen.

3

Verbringen von Rindern

Zucht- und Nutzrinder d�rfen aus einem Bestand nur verbracht oder in einen Bestand nur eingestellt werden, wenn sie die Anforderungen des � 1 Abs. 2 Nr. 2 erf�llen und von einer amtstier�rztlichen Bescheinigung nach dem Muster der Anlage 2 oder 3 begleitet sind.

Definition von Ausnahmen

4

Weitergehende Befugnisse der zust�ndigen Beh�rde

M�gliche Anordnungen der zust�ndigen Beh�rde

5

Schutzma�regeln

Auflistung der Schutzma�regeln im Falle des Ausbruchs oder des Verdachts des Ausbruchs der BHV1-Infektion in einem Geh�ft oder an einem sonstigen Standort

6

Sperre

Vorschriften f�r eine Sperre, wenn der Ausbruch der BHV1 Infektion amtlich festgestellt worden ist

7

T�tung

M�glichkeit der Anordnung der T�tung

8

Sperrbezirk

M�glichkeit der Erkl�rung eines Sperrbezirkes

9

Ansteckungsverdacht

Epizootiologische Nachforschungen und beh�rdliche Beobachtung

10

Reinigung und Desinfektion

Vorgaben f�r Reinigung, Desinfektion, Schadnagerbek�mpfung, Entsorgung von Futter und Dung, fl�ssige Abg�nge

11

Ausstellungen, M�rkte

Betrifft Rinder, die sich auf Ausstellungen, M�rkten und �hnlichen Veranstaltungen befinden

12

Aufhebung der Schutzma�regeln

Angeordnete Schutzma�regeln sind aufzuheben, wenn die BHV1-Infektion erloschen ist oder der Verdacht auf BHV1-Infektion beseitigt ist.

Definition, wann die BHV1-Infektion als erloschen gilt

13

Ordnungswidrigkeiten

Definition von Ordnungswidrigkeiten im Sinne des Tierseuchengesetztes

Anlage 1

Voraussetzungen, unter denen ein Rinderbestand als frei von einer BHV1 -Infektion gilt

Abschnitt I: Von einer BHV1-Infektion freier Rinderbestand (Basisuntersuchung)

Abschnitt II: Aufrechterhaltung der BHV1-Freiheit eines Rinderbestandes (Kontrolluntersuchungen)

Anlagen 2 und 3

Amtstier�rztliche Bescheinigungen �ber die BHV1-Freiheit

BHV1 Verordnung

Die Bek�mpfung der Bovinen Herpesvirus Infektion Typ 1 (BHV1) wird seit dem 25. November 1997 durch die ?Verordnung zum Schutz der Rinder vor einer Infektion mit dem Bovinen Herpesvirus Infektion Typ 1?(BHV1 VO) gesetzlich geregelt. Diese erste Form der BHV1 VO war als Handelsverordnung konzipiert. Neben der Kontrolle beim Verkauf von Tieren wurde die Anwendung von BHV1 Markerimpfstoffen und entsprechenden diagnostischen Methoden in die Bek�mpftung der BHV1 eingef�hrt. Allerdings erwies sich diese erste Fassung als nicht ausreichend f�r eine erfolgreiche BHV1 Bek�mpfung. Deshalb wurde am 29. November 2001 die ?Erste Verordnung zur �nderung der BHV1-Verordnung? erlassen. Diese ver�nderte Fassung ist mit geringf�gigen Anpassungen vom 3. Februar 2003 die Grundlage der derzeitigen BHV1 Bek�mpfung in Deutschland.

Sanierungsprogramme

a) Herk�mmliche Sanierungskonzepte
Fr�here Sanierungskonzepte beruhten neben Hygienema�nahmen auf dem Einsatz herk�mmlicher nicht markierter Impfstoffe. Alle Rinder sollten frei von BHV1 sein und keine Antik�rper gegen BHV1 im Blut haben. Durch die Verabreichung herk�mmlicher BHV1 Impfstoffe bilden die Impflinge jedoch Antik�rper, die mit den Antik�rpern gegen das Feldvirus identisch sind. Eine Unterscheidung zwischen Feld- und Impfvirus ist somit nicht m�glich. In beiden F�llen sind die Tiere BHV1-positiv. In fr�heren Sanierungsprogrammen wurden die BHV1-freien Rinder und die Nachzucht nicht geimpft, um diese als BHV1-frei zu erhalten. Folglich hatten BHV1-negative Rinder engen Kontakt zu geimpften Feldvirus-infizierten Tieren und waren somit einem st�ndigen Infektionsrisiko ausgesetzt. Vakzinationen mit konventionellen Impfstoffen haben i.d.R. zuverl�ssig vor klinisch manifesten BHV1 Infektionen gesch�tzt und damit die �konomischen Verluste in der Rinderhaltung reduziert. Latente Feldvirusinfektionen konnten durch die Vakzination jedoch nicht verhindert werden.

b) Heutige Bek�mpfungsma�nahmen
Deshalb war die angestrebte BHV1 Sanierung allein durch Vakzination, ohne ein begleitendes Bek�mpfungsprogramm, nicht m�glich. Einige Europ�ische L�nder wie die Schweiz, D�nemark, Finnland, Schweden und �sterreich besitzen heute den Status "BHV1-frei". Aufgrund von Handelsbeschr�nkungen innerhalb der EU f�r BHV1-positive Rinder wurde vor einigen Jahren beschlossen, die BHV1 Sanierung in Deutschland zu intensivieren. Deshalb werden seit 1997 Infektionen von Rindern mit BHV1 in Deutschland als anzeigepflichtige Tierseuche bek�mpft (VO zum Schutz der Rinder vor einer Infektion mit dem Bovinen Herpesvirus Typ 1, Erste VO zur �nderung der BHV1 VO vom 29.11.01). Grunds�tzlich basiert die Bek�mpfung auf zwei unterschiedlichen Vorgehensweisen.

1. Das Selektionskonzept sieht die Diagnostik und Abschaffung BHV1-positiver Rinder ohne Impfung vor und erlaubt nur in Ausnahmef�llen die Vakzination der Tiere. Dieses Konzept wird von Bundesl�ndern mit einer geringen BHV1 Seropr�valenz befolgt. Dagegen versuchen L�nder mit einer hohen BHV1 Seropr�valenz, das Virus mit Hilfe des Markerkonzeptes aus den Best�nden zu verdr�ngen.

2. Das Markerkonzept basiert auf der Impfung mit sog. Markerimpfstoffen und der serologischen Differenzierung von geimpften und Feldvirus-infizierten Tieren durch die Markerdiagnostik. Dabei kommen Impfstoffe aus attenuierten bzw. inaktivierten Erregern zum Einsatz, bei denen ein Glykoprotein (das Glykoprotein E, gE) fehlt (Deletion).

Grunds�tzlich ist die BHV1 VO f�r die Durchf�hrung von Sanierungsprogrammen geeignet. Allerdings sind die Ausf�hrungen zum Teil widerspr�chlich, kompliziert, und fachlich nicht zu begr�nden oder praxisfremd (Beer 2003). Die Bundesl�nder haben daher eine besondere Verantwortung bei der Umsetzung der Verordnung und sollten versuchen, die Ausf�hrungsbestimmungen entsprechend anzupassen und zu �berwachen.

Es hat sich gezeigt, dass die Bildung von BHV1 Koordinierungsstellen und die konsequente Aufkl�rung (Amtsveterin�r, Hoftierarzt, Landwirt) die Umsetzung erheblich verbessern. Die verschiedene Ausgangssituation in den einzelnen Bundesl�ndern macht ein l�nderspezifisches Vorgehen notwendig. Der Bek�mpfungserfolg h�ngt weiterhin prim�r von der konsequenten Verfolgung eines Sanierungskonzeptes und einer engen Verzahnung der Beteiligten vom Landwirt bis zum Amtsveterin�r ab.

Ziele und M�glichkeiten sowie Grenzen

Ziele, M�glichkeiten und Grenzen der Selektions- und Markerkonzept bei der BHV1 Sanierung

Selektionskonzept

Markerkonzept

Ziel

BHV1-freie Tiere, Best�nde, Regionen

BHV1-gE-Antik�rper negative Tiere, Best�nde, Regionen

M�glichkeiten

Verschiedenste, sehr sensitive und spezifische serologische Tests (Neutralisationstest, indirekter ELISA, gB-ELISA)

Serologische Untersuchung auf Antik�rper in Einzelblutproben und Poolmilch

G�nstige und einfache �berwachung des Bestandsstatus �ber Poolmilch

Neutralisationstest steht als Goldstandard zur Verf�gung

Keine Vakzinierung (Ausnahmen m�glich in Mastbest�nden und bei Reagenten)

Keine Handelsbeschr�nkungen f�r freie Best�nde und Regionen

Schnelle epidemiologische Analyse durch serologisches Screening

Schutz vor klinischer Erkrankung durch Impfung

Reduktion bzw. Pr�vention der Feldvirusausscheidung

Ev. Verdr�ngung von Feldvirus durch Impfvirus

Serologische Differenzierung von geimpften und Feldvirus-infizierten Tieren durch Markerdiagnostik

Einsatz in Best�nden und Regionen mit hoher Pr�valenz

Einsatz im Mastbereich in Mischbetrieben

Grenzen

Probleme in Best�nden und Regionen mit hoher BHV1 Pr�valenz

Hohe Kosten f�r das Abschaffen BHV1-positiver Tiere

Ungesch�tzte Population ist bis zur endg�ltigen Tilgung der latenten Virustr�ger gef�hrdet

Reinfektionen freier Best�nde verursachen hohe wirtschaftliche Verluste

Strenge Anforderungen an das Betriebsmanagement erforderlich (Hygienevorschriften)

Nur ein Testprinzip (gE-blocking-ELISA)

gE-Antik�rpertests weniger sensitiv und spezifisch (latent infizierte Tiere werden ggf. �bersehen)

nur Einzelproben f�r den gE-Antik�rpernachweis geeignet

Serokonversion gegen gE kann insbesondere bei der BHV1 Infektion geimpfter Tiere erst sp�t oder gar nicht erfolgen

Impfung BHV1-negativer Tiere erschwert Diagnostik (nur noch gE-ELISA)

BHV1 Reaktivierung und (latente) BHV1 Infektion werden durch die Impfung nicht vollst�ndig verhindert

Handelsbeschr�nkungen f�r geimpfte Tiere bei Export in freie Regionen

Frequently Asked Questions

Was bringt die BHV1 Sanierung?

Es gibt zwei wichtige Gr�nde f�r eine BHV1 Sanierung. Zum einen geht es darum, den Status ?BHV1-frei? zu erreichen. Damit entfallen die empfindlichen Handelsbeschr�nkungen, die f�r ?Sanierungsbest�nde? oder ?Sonstige Best�nde? gelten. Zum anderen verursachen die durch BHV1 hervorgerufenen Erkrankungen grosse wirtschaftiche Verluste in der Milch- und Fleischproduktion. Dazu geh�ren Atemwegserkrankungen, Leistungsminderungen, St�rungen der Fruchtbarkeit (Aborte, Umrindern) sowie Todesf�lle. Gerade in Zeiten niedriger Milchpreise m�ssen die Milcherzeuger alle ertragsmindernden Faktoren konsequent ausschlie�en. Dazu geh�rt eine konsequente BHV1 Sanierung. Langfristiges Ziel ist es, den Status ?BHV1-frei? f�r ganz Deutschland zu erreichen.

Was bedeutet Lebend- und Totimpfstoff?

Lebendimpfstoffe enthalten einen infekti�sen aber abgeschw�chten (attenuierten) BHV1 Stamm. Dieser kann sich im Wirtstier vermehren, ist aber avirulent. Da das Virus in Lebendimpfstoffen vermehrungsf�hig ist, k�nnen diese nicht nur systemisch sondern auch intranasal eingesetzt werden. Bei intranasaler Verabreichung tritt bereits innerhalb von einigen Stunden eine lokale Immunit�t ein. Auch k�nnen junge K�lber mit noch vorhandenen maternalen Antik�rpern wirksam geimpft werden. Lebendimpfstoffe sind f�r die Notimpfung geeignet. Totimpfstoffe sind dagegen nicht replikationsf�hig und nicht infekti�s. Die Applikation erfolgt subkutan um unerw�nschte lokale Reaktionen zu vermeiden. Impfstoffe aus inaktivierten Erregern sch�tzen vor klinischen Erkrankungen. Totimpfstoffe werden bevorzugt bei Reagenten (stabile Seuchenlage) eingesetzt.

Wann muss ich Lebend- und wann Totimpfstoff einsetzen?

Ein allgemein g�ltiges Impfschema kann nicht empfohlen werden. Zum einen spielen der Durchseuchungsgrad und die Haltungsbedingungen eine Rolle und zum anderen m�ssen die jeweiligen Leitlinien der Bundesl�nder ber�cksichtigt werden. Eine Absprache mit den Veterin�rbeh�rden ist erforderlich. Eine Grundimmunisierung sollte im infizierten Bestand mit Lebendvakzine (zweimalige Impfung im Abstand von 4 ? 6 Wochen vor dem 3. Lebensmonat) erfolgen. Beim Impfstoff mit dem Impfstamm GK/D ist eine Einmalimpfung als Basisschutz ausreichend! Bei weiterf�hrenden Impfungen kann dann auch inaktivierte Vakzine eingesetzt werden. Lebendimpstoffe haben den Vorteil, dass sie auch zur Notimpfung dienen k�nnen, um eine weitere Ausbreitung im Bestand zu verhindern.

Was ist eigentlich eine Markervakzine?

Ziel einer Impfung ist es, Abwehrkr�fte (humoral, zellul�r) gegen einen Erreger auszubilden und damit einen Infektionsschutz aufzubauen. Bei herk�mmlichen (konventionellen) Impfstoffen ist keine Unterscheidung zwischen den vom Impfvirus hervorgerufenen Antik�rpern und den vom Feldvirus induzierten Antik�rpern gegeben. Deshalb ist eine effektive BHV1 Sanierung mit konventionellen Impfstoffen nicht erfolgreich. Markierte Impfstoffe (Markervakzine) sind Impfstoffe, die auf strukturell ver�nderten Vakzinest�mmen basieren. Dadurch ist es m�glich, impfstoffbedingte und vom Feldvirus induzierte Antik�rper zu unterscheiden. F�r die Diagnostik ist wesentlich, dass Markerimpfstoffe ein Antik�rperprofil induzieren, welches sich von dem einer Feldinfektion unterscheidet. Markerimpfstoffe bieten klare Vorteile bei der Bek�mpfung von Infektionskrankheiten, die �ber serologische Untersuchungen diagnostiziert werden.

Wie sicher sind die Impfstoffe?

F�r die Zulassung werden an die Sicherheit von Impfstoffen vielf�ltige Anforderungen gestellt. Diese sollen eine Gesundheitsgef�hrdung der vakzinierten Tiere durch die Impfstoffe ausschliessen. Grunds�tzlich geh�ren dazu die Vertr�glichkeit bei �berdosierung, m�gliche Auswirkungen auf Reproduktions- und Milchleistung, Kontaminationen des Impfstoffes sowie eine m�gliche Reaktivierung des Impfstammes. Kontrollierte Untersuchungen mit dem GK/D Impfstamm haben ergeben, dass selbst bei mehrfacher �berdosierung keine klinischen Symptome, keine Aborte und keine negativen Einfl�sse auf die Milchleistung auftraten. Auch waren alle neugeborenen K�lber BHV1-frei. Eine serumfreie Produktion schlie�t Risiken in Form von Kontaminationen mit anderen Viren aus. In Praxi hat die theoretisch m�gliche Reaktivierung von Impfvirus durch Transport oder die Verabreichung von Kortikosteroiden keine Bedeutung.

Wie sicher sind die Impfstoffe?

F�r die Zulassung werden an die Sicherheit von Impfstoffen vielf�ltige Anforderungen gestellt. Diese sollen eine Gesundheitsgef�hrdung der vakzinierten Tiere durch die Impfstoffe ausschliessen. Grunds�tzlich geh�ren dazu die Vertr�glichkeit bei �berdosierung, m�gliche Auswirkungen auf Reproduktions- und Milchleistung, Kontaminationen des Impfstoffes sowie eine m�gliche Reaktivierung des Impfstammes. Kontrollierte Untersuchungen mit dem GK/D Impfstamm haben ergeben, dass selbst bei mehrfacher �berdosierung keine klinischen Symptome, keine Aborte und keine negativen Einfl�sse auf die Milchleistung auftraten. Auch waren alle neugeborenen K�lber BHV1-frei. Eine serumfreie Produktion schlie�t Risiken in Form von Kontaminationen mit anderen Viren aus. In Praxi hat die theoretisch m�gliche Reaktivierung von Impfvirus durch Transport oder die Verabreichung von Kortikosteroiden keine Bedeutung.

Kann ich eine Notimpfung machen ?

Ein Lebendimpfstoff wie Bovilis� IBR Marker kann intranasal und auch in Gegenwart maternaler Antik�rper verabreicht werden. Dies ist bei akuter Infektionsgefahr wichtig und bei jungen K�lbern wenn respiratorische Probleme auftreten. So wurde in einer Untersuchung gezeigt, dass eine intranasale Impfung drei bzw. vier Tage vor einer Belastung die klinischen Symptome (Fieber, Virusausscheidung) deutlich reduzierte. Weiterhin wurde demonstriert, dass eine intranasale Applikation bei K�lbern in einem Alter von zwei Wochen einen signifikanten Schutz gegen eine Belastungsinfektion gew�hrt.

K�nnen geimpfte Tiere BHV1 ausscheiden ?

Durch eine Impfung mit einem Lebendimpstoff werden die Dauer und die H�he der Ausscheidung von Feldvirus deutlich reduziert aber nicht hundertprozentig verhindert. Deshalb kann bei geimpften feldviruspositiven Tieren in Einzelf�llen Feldvirus im Nasenschleimtupfer nachgewiesern werden. Hinsichtlich der Ausscheidung von Impfvirus besteht bei Lebendimpfstoffen die M�glichkeit einer Reaktivierung, wenn der Impfstamm latent persistiert. So wurde nach Transport oder Verabreichung von Kortikosteroiden bei konventionellen Impfstoffen eine Provokation der Reaktivierung von Impfvirus beschrieben. Berichte �ber eine Reaktivierbarkeit der Markerimpfstoffe sind unterschiedlich. In einer Untersuchung konnte der intranasal und intramuskul�r verabreichte Markerimpfstoff (Stamm GK/D) nach Applikation von Dexamethason 7 Monate post vaccinationem nicht reaktiviert und isoliert werden.

Medien

Einsatz BHV1-gE-deletierter Impfstoffe bei der BHV1-Sanierung Grosser Rinderbest�nde unter Ber�cksichtigung des diagnostischen �berwachungssystems
von Schielke, Guido;,
Pro Business Digital Printing & Copyservice GmbH, 2001

Inhalt & Bestellung


Virusinfektionen bei Haus- und Nutztieren
von Liess/ Kaaden (Hrsg.),
Schl�tersche, 2003

Kompakt und �bersichtlich beschreibt dieser Leitfaden alle bei Hauss�ugetieren und Fischen wichtigen Virusinfektionen einschlie�lich der Viruscharakteristika. Inhaltlich orientiert er sich an dem in 2001 novellierten Tierseuchengesetz. Der Leser findet alle Virusinfektionen der S�ugetiere und Fische, die anzeige- und meldepflichtig sind. Dar�ber hinaus sind alle virusbedingten Tierseuchen mit klinischer Bedeutung im europ�ischen Raum erl�utert.

Die St�rke dieses Buches ist die pr�gnante Kurzdarstellung der Virusinfektionen nach �tiologie, klinischer und pathologischer Leitsymptomatik, Diagnostik, Prophylaxe und Bek�mpfung. Der in der Infektionsdiagnostik t�tige Tierarzt erf�hrt, zu welchem Zeitpunkt der Erkrankung, mithilfe welcher Proben und mit welcher Methodik eine Erfolg versprechende Diagnostik durchzuf�hren ist.

Jeder in der Praxis und praktischen Diagnostik t�tige Tierarzt muss dieses Grundwissen beherrschen, wenn er ein verantwortungsbewusstes Glied in der Tierseuchenkontrolle und -bek�mpfung sein will. Das Buch liefert Kernfakten f�r die Lehrf�cher "Klinische Virologie" und "Tierseuchenbek�mpfung" im Studium der Veterin�rmedizin. Gleichzeitig bietet es das notwendige Basiswissen f�r jeden in der praktischen Diagnostik t�tigen Veterin�rmediziner.

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Literatur

1 B�tza, H.-J. (2003): Die neue BHV-1- Verordnung. Berl. M�nch. Tier�rztl. Wschr. 116, 179-182 Die neue BHV-1- Verordnung.

  B�tza, H.-J.
  Berl. M�nch. Tier�rztl. Wschr. 116, 179-182


2 Konsequenzen aus der BHV 1-Verordnung.

  Beer, M.
  4. Internationales Symposium zur BHV 1-Bek�mpfung, 12.-14.M�rz 2003, Stendal, Tagungsbrosch�re 35-37


3 Markerdiagnostik in der Bek�mpfung des Bovinen Herpesvirus vom Typ 1: M�glichkeiten und Grenzen.

  Beer, M.; K�nig, P.; Schielke, G.; Trapp, S.
  Berl. M�nch. Tier�rztl. Wschr. 116, 183-191


4 Neuentwicklung bei Markerimpfstoffen

  Brunner, R.
  Nutztierspiegel 2, 127-130


5 Tilgung der BHV-1 in Rinderbest�nden Sachsen-Anhalts mittels Markervakzine ? Ein Erfahrungsbericht.

  Gehrmann, B.; Tyrpe, A.; K�rber, R.
  Berl. M�nch. Tier�rztl. Wschr. 116, 203-207


6 IBR erfolgreich sanieren! Bovilis�, IBR Marker Lebendimpstoff.

  MSD Tiergesundheit
  Brosch�re, MSD Tiergesundheit, Postfach 1130, 85701 Unterschlei�heim


7 Erste vergleichende Testung von drei verschiedenen neu entwickelten BHV1-gE-ELISA.

  Meves, L.; Gehrmann, B.
  Tier�rztl. Umschau 54, 438-442


8 Krankheiten der Atmungsorgane, des Zwerchfells und der Brustwand.

  St�ber, M.
  In: M. St�ber (Hrsg): Innere Medizin und Chirurgie des Rindes, 4. Auflage, Parey Buchverlag.


9 Advances in BHV1 (IBR) Research.

  Straub, O. C.
  Dtsch. Tier�rztl. Wschr. 108, 401-440


10 Entwicklung der BHV1-Sanierung anhand des Berichtsbogens; Sanierungsbestand und Probleme in der amtlichen Berichterstattung.

  Teuffert, J.; P�tzsch, C.; Kroschewski, K.; Schl�ter, H.; Schielke, G.
  4. Internationales Symposium zur BHV 1-Bek�mpfung, 12.-14. M�rz, 2003, Stendal, Tagungsbrosch�re 38-47


11 Biologie boviner Herpesviren.

  Trapp, S.; Beer, M.; Mettenleiter, T.
  Berl. M�nch. Tier�rztl. Wschr. 116, 171-178


12 Konventionelle und markierte BHV-1-Impfstoffe in Deutschland: Eine kurze �bersicht.

  Trapp, S.; K�nig, P.; Beer, M.
  Berl. M�nch. Tier�rztl. Wschr. 116, 208-215


13 BHV-1-Bek�mpfung in Bayern: Eine markerunabh�ngige Strategie.

  Truyen, U. et al.
   Berl. M�nch. Tier�rztl. Wschr. 116, 197-202


14 Verordnung zum Schutz der Rinder vor einer Infektion mit dem Bovinen Herpesvirus Typ1 (BHV1 Verordnung)

  
  Gesetzessammlung Vetion.de
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