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Erster kommerzieller ASP-Impfstoff in Asien im Einsatz

14. August 2023

Das vietnamesische Unternehmen AVAC Vietnam JSC hat den weltweit ersten kommerziellen ASP-Impfstoff entwickelt. Dieser darf seit Ende Juli 2023 in allen Schweinebetrieben des Landes angewendet werden. Geimpft werden dürfen Schweine, Sauen ausgenommen, ab einem Alter von vier Wochen. Zwei Wochen nach der Impfung soll sich ein Infektionsschutz gegen den Genotyp II des ASP-Virus aufgebaut haben. Die Immunität soll rund fünf Monate anhalten.

Der Zulassung vorausgegangen waren groß angelegte Wirksamkeitsstudien, bei denen unter staatlicher Aufsicht in knapp 600 Betrieben rund 650.000 Impfdosen verabreicht wurden. Dabei sind nach Unternehmensangaben Wirksamkeitsraten von über 90 % erzielt worden.

Außer in Vietnam ist der Impfstoff laut Aussage des Herstellers auch in Indonesien, Malaysia, Indien, Kambodscha und auf den Philippinen zugelassen.

SUS Online

Amerikanische Faulbrut im Landkreis Gießen

14. August 2023

Im Landkreis Gießen ist die Amerikanische Faulbrut (AFB) ausgebrochen. Die AFB ist eine für Bienen hochansteckende bakterielle Tierseuche, die ohne Bekämpfung zum Zusammenbruch und Tod von Bienenvölkern führt. Betroffen von dem Ausbruch sind einige Bienenvölker in Lich, um das nun ein Sperrbezirk mit einem Radius von 1,5 km eingerichtet wurde. Wer in dem betroffenen Gebiet Bienen hält, muss bestimmte Auflagen einhalten, damit die AFB erfolgreich bekämpft werden kann. So dürfen keine Bienenvölker aus dem betroffenen Gebiet heraus- oder in das Gebiet hineingebracht werden. Bienenvölker müssen innerhalb des Sperrbezirks an ihren Standorten verbleiben. Honig aus dem betroffenen Gebiet darf vermarktet werden, da die AFB für Menschen ungefährlich ist. Der Honig darf jedoch auf keinen Fall zur Fütterung von Bienenvölkern abgegeben werden. Auch Waben oder Wachs dürfen nicht aus dem Sperrbezirk hinausgebracht werden. Eine Abgabe von Wachs oder Wabenmaterial zur Weiterverarbeitung an andere ist nur unter der Kennzeichnung „Seuchenwachs“ zulässig. Die befallenen Bienenvölker werden unter Aufsicht des Veterinäramtes in Zusammenarbeit mit Bienensachverständigen, Imkervereinen und Beratung des Hessischen Bieneninstituts Kirchhain saniert. Dabei werden die infizierten Bienenvölker von kontaminierten Waben getrennt.

In Deutschland werden Bienenvölker durch ein sogenanntes AFB-Monitoring überwacht. Ergebnisse zeigen, dass die AFB selten nachgewiesen wird. Trotzdem kommt es immer wieder zu einzelnen Ausbrüchen. Dies liegt auch daran, dass Faulbrutsporen sehr widerstandsfähig sind und entsprechend lange infektiös.

Klassische Anzeichen von AFB sind eingefallene Brutzellen auf Waben, lückige Brutflächen und zersetzte Brut, die nach der sogenannten Streichholzprobe braune, schleimige Fäden zieht. Je nach Erregertyp und Stadium können aber auch Bienenvölker befallen sein, ohne dass diese Symptome auftreten. Aufschluss gibt nur die Untersuchung im Labor. Dafür sind Futterkranzproben nötig, die Bienensachverständige der Imkervereine im Auftrag des Veterinäramtes entnehmen.  

Die Bienenseuchenverordnung regelt die Details zum Schutz vor der Seuche sowie ihre Bekämpfung. Imkerinnen und Imker sind nach der Bienenseuchenverordnung zur Mitwirkung verpflichtet. Verstöße können als Ordnungswidrigkeiten mit Geldbußen bis zu 30.000 Euro geahndet werden.

In der 4-teiligen Online-Fortbildung Grundkurs Bienen von Myvetlearn.de, die sich an Tierärztinnen und Tierärzte richtet, geht es um die Grundlagen der Bienenhaltung, Bienenerkrankungen, Bienenprodukte und die rechtlichen Grundlagen. Die Kursreihe ist geeignet zur Weiterbildung für den Erwerb der Zusatzbezeichnung Bienen/den Fachtierarzt für Bienen.

Landkreis Gießen

Bio-Verbände fordern Orientierungspreis für Bio-Milch

14. August 2023

Die Erzeugerpreise für Bio-Milch sind jüngst stark eingebrochen. Daher fordern die beiden Verbände Bioland und Naturland nun eine Preisstabilität vom Handel und einen Orientierungspreis von 67 Cent für nachhaltige Bio-Milch.

„Wir brauchen dringend eine Umkehr dieses negativen Trends. Die Bio-Milchpreise entfernen sich aktuell immer weiter von dem, was Betriebe, die nach den hohen Standards von Bioland und Naturland arbeiten, für eine kostendeckende Produktion brauchen. Es liegt in der Verantwortung der Partner entlang der Wertschöpfungskette, hier für die notwendige preisliche Stabilität zu sorgen“, fordern die Präsidenten der beiden Verbände, Jan Plagge und Hubert Heigl, in einer gemeinsamen Stellungnahme.  

„Nachhaltigkeit und Tierwohl gibt es nicht zum Nulltarif. Mit dem Orientierungspreis schaffen wir Transparenz darüber, was es bedeutet, kostendeckend Bio-Milch nach den besonders strengen Richtlinien von Naturland und Bioland zu produzieren“, sagt Bioland-Präsident Plagge. „Wir geben damit verbändeübergreifend Orientierung für alle Mitglieder in der Wertschöpfungskette“, ergänzt Naturland-Präsident Hubert Heigl.  

Bioland

Deutlich mehr ASP-Fälle weltweit

11. August 2023

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist in zahlreichen Ländern der Welt auf dem Vormarsch. In Europa gab es im ersten Halbjahr 2023 bereits mehr Ausbrüchen in Nutzschweinebeständen als im gesamten vergangenen Jahr. Bislang haben 22 Länder in den ersten sechs Monaten diesen Jahres Ausbrüche der ASP bei Hausschweinen gemeldet. Laut der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) gab es von Jahresbeginn bis zum 30. Juni 337 Ausbrüche. Insgesamt waren 606.005 Hausschweine betroffen. Bei den Wildschweinen meldeten 16 Länder 3.331 ASP-Ausbrüche mit insgesamt 5.292 Fällen für die erste Jahreshälfte. Vor allen in den osteuropäischen Balkanländern greift das Virus um sich.

In Bosnien und Herzegowina wurden bis zum 21. Juli 2023 landesweit 248 ASP-Ausbrüche bestätigt, mehrheitlich bei Hausschweinen. Auch in Kroatien, Serbien und Rumänien gab es weitere Fälle.

Laut des europäischen Tierseuchenmeldesystems (ADIS) meldeten zwischen 1.1. und 7.7.2023 ingesamt 13 europäische Staaten ASP-Ausbrüche auf landwirtschaftlichen Betrieben mit Hausschweinen. Insgesamt gab es 419 Ausbrüche. Zum Vergleich: Im ganzen Jahr 2022 verzeichnete ADIS 537 ASP-Nachweise in Schweinebetrieben. Diese Zahl dürfte 2023 übertroffen werden.

Auch Kanada hat Sorge vor einem Eintrag des Virus in die kanadischen Provinzen, weshalb die kanadische Regierung umgerechnet rund 650.000 Euro in einen besseren ASP-Schutz investiert. Dadurch sollen die Präventionsmaßnahmen optimiert und die Zusammenarbeit bei der Seuchenvorsorge besser koordiniert werden. „Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Regierungen des Bundes, der Provinzen und der Territorien sowie der Industrie ist nach wie vor von entscheidender Bedeutung. Wir werden weiterhin unermüdlich daran arbeiten, den Schweinefleischsektor zu schützen und sicherzustellen, dass er im Falle eines Ausbruchs widerstandsfähig bleibt“, betont Lawrence MacAulay, Minister für Landwirtschaft und Ernährung. Weiterer Schwerpunkt ist die Verbesserung der Biosicherheitsmaßnahmen.

Darum geht es auch in der E-Learning-Reihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de, die sich an die bestandsbetreuenden Tierärzt:innen richtet.

Agrarheute.com

Topagrar

Erstmals betriebliche Kennzahl an Milchbetriebe verschickt

11. August 2023

Seit Anfang 2023 müssen auch Milchviehhalter bzw. ihre Tierärzt:innen auf Grundlage des Tierarzneimittelgesetzes (TAMG) die Antibiotika­behandlungen und Tier­bewegungen über HI-Tier der staatlichen Antibiotika-­Datenbank (TAM) melden. Ziel ist die Erfassung der angewendeten Antibiotikamengen. Nun ist den Milcherzeugern ihre betriebliche Kennzahl für das erste Halbjahr 2023 schriftlich oder per online Abruf mitgeteilt worden. Die Kennzahl beschreibt die „Therapiehäufigkeit“ und ergibt sich aus dem Verhältnis der Antibiotikabehandlungen zur Anzahl an gehaltenen Tieren. Die Berechnungsformel lautet: Die Summe aus (Anzahl behandelte Tiere) x (Anzahl Behandlungstage) geteilt durch die (durchschnittliche Anzahl gehaltener Tiere pro Halbjahr).

Sie gibt Auskunft darüber, an wie vielen Tagen des Halbjahres ein durchschnittlich im Betrieb gehaltenes Tier mit einem Wirkstoff behandelt wurde. Sie lässt jedoch keine Rückschlüsse auf die durchschnittliche Anzahl der Behandlungstage pro Tier und Halbjahr zu. Aktuell hat die Kennzahl für Milchviehhalter noch keine Aussagekraft, da noch kein Vergleich möglich ist.

Grundsätzlich konnte die abgegebene Menge Antibiotika zur Therapie von Tieren im Jahr 2022 erneut reduziert werden, wie das BVL am 3.8.2023 mitteilte.

Topagrar

Katzen sollten möglichst jung geimpft werden

11. August 2023

Katzen sollten möglichst früh im Leben geimpft werden. Sonst drohen im Falle einer Infektion schwere Krankheitsverläufe. Außerdem leisten geimpfte Katzen einen wichtigen Beitrag für den Populationsschutz, erklärt der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT).

Während das Kätzchen in den ersten Wochen noch gut durch die Antikörper geschützt ist, die es mit der Muttermilch aufgenommen hat, lässt diese Schutzwirkung jedoch etwa ab der 8. Lebenswoche nach. Dann sollte mit der Grundimmunisierung gegen das feline Calici- und das feline Herpesvirus sowie gegen die Panleukopenie begonnen werden. Sie gehören zu den sogenannten Core-Impfungen, gegen die jedes Tier der Population - unabhängig von seiner Haltung und Lebensgewohnheiten - zu jeder Zeit geschützt sein sollte. Non-Core-Impfungen sollten mit den Tierarzt anhand der individuellen Haltungsbedingungen abgestimmt werden.

Eine Orientierung, welche Impfungen die Katze von Beginn an braucht, bietet die Impfleitlinie der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet).

Nach der abgeschlossenen Grundimmunisierung muss der Impfschutz in regelmäßigen Intervallen aufgefrischt werden.

Im Zusammenhang mit der Impfung von Kitten spielt auch die Entwurmung eine besondere Rolle. Katzenwelpen sollten ihre erste Wurmkur vor Beginn der Grundimmunisierung bekommen. Das ist wichtig, weil die körpereigene Abwehr durch Wurmbefall bereits stark beansprucht bzw. in eine der Impfung entgegenstehende Richtung gelenkt ist. Im Fokus einer welpengerechten Wurmkur stehen Spul- und Hakenwürmer, da diese vom Muttertier auf die Welpen übertragen werden können.

BfT

Wildschweinbejagung in Thüringen ein Erfolg

10. August 2023

Das thüringische Landwirtschaftsministerium (TMIL) prüft aktuell, die Pauschalbeträge für die Erlegung von Wildschweinen zu erhöhen, da die Gefahr, die ASP nach Thüringen einzuschleppen, weiterhin groß sei. Denn in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern werden immer noch regelmäßig ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen nachgewiesen. „Daher bleibt es eine wichtige Aufgabe für die Jägerinnen und Jäger, die hiesigen Wildschweinbestände niedrig zu halten“, erklärte Staatssektretär Torsten Weil.

Den Erfolg der Maßnahme belegt auch die Jagdstrecke bei Schwarzwild, die zwar seit dem Jagdjahr 2019/2020 immer weiter zurückgegangen ist und im vergangenen Jagdjahr 2022/23 bei 27.216 Stück lag. Das Ministerium interpretiert diese Entwicklung dahingehend, dass die Jäger den Wildschweinebestand in Thüringen insgesamt verringern konnten und damit die erwünschte Anreizwirkung durch Zahlung einer Prämie erfolgreich gewesen ist.

Seit 2018 zahlt die Landesregierung den Jägern sowohl für jedes erlegte Wildschwein als auch für revierübergreifende Drück- und Treibjagden mit Hunden Pauschalbeträge in Höhe von 25 € pro Tier.

Topagrar

TMIL Antragsformulare

Antibiotikaabgabe in der Veterinärmedizin erneut gesunken

10. August 2023

Die Entwicklung und Verbreitung von Antibiotikaresistenzen wird durch zunehmende Antibiotikaresistenzen immer mehr zu einer globalen Bedrohung. Um einen Überblick über die eingesetzten, verschriebungspflichtigen Antibiotika zu erhalten, wurde für die Veterinärmedizin 2011 das Tierarzneimittel-Abgabemengen-Register (TAR) eingeführt. In dieses müssen pharmazeutische Hersteller und Inhaber einer Großhandelsvertriebserlaubnis die Mengen an Antibiotika, die jährlich an Tierärztinnen und Tierärzte in Deutschland abgegeben werden, eintragen.

Die Auswertung des TAR für das jahr 2022 zeigt einen erneuten Rückgang der abgegebenen Antibiotika in Deutschland an Tierärzte auf. Nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wurden insgesamt 540 Tonnen Antibiotika an Tierärztinnen und Tierärzte abgegeben. Dies sind 61 Tonnen weniger als im Vorjahr, was einem Rückgang von 10,1 % entspricht. Im Vergleich zu 2011, dem ersten Jahr der Erfassung der Antibiotika-Abgabemengen, bedeutet dies eine Reduzierung der insgesamt abgegebenen Antibiotikamenge um 68 %!

Schaut man sich für das Jahr 2022 die Wirkstoffe an, auf die sich die 540 Tonnen (t) Antibiotika aufteilen, entfällt die größte Menge wie in den Vorjahren auf Penicilline (228 t) und Tetrazykline (90 t), gefolgt von Sulfonamiden (54 t), Makroliden (46 t) und Polypeptidantibiotika mit 44 t.

Für die Mengen abgegebener Cephalosporine der 3. und 4. Generation (1,1 t; -10,8 %), Fluorchinolone (5 t; -10,1 %) und Polypeptidantibiotika (Colistin; 44 t; -13,3 %), welche von der WHO als Wirkstoffe mit besonderer Bedeutung für die Therapie beim Menschen (Highest Priority Critically Important Antimicrobials for Human Medicine) eingestuft werden, sind im Vergleich zum Vorjahr erneut Rückgänge zu verzeichnen. Die Menge der abgegebenen Makrolide blieb auf stabilem Niveau (46 t).

Cephalosporine der 3. und 4. Generation, Fluorchinolone und Colistin sind auch nach der Kategorisierung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA; AMEG-Kategorisierung) nur beschränkt in der Tiermedizin einzusetzen. Alle erfassten Abgabemengen dieser Wirkstoffklassen sind auf dem niedrigsten Wert seit 2011. Entsprechend der Farm-to-Fork-Strategie der Europäischen Kommission soll der Antibiotikaeinsatz in der landwirtschaftlichen Tierhaltung zwischen 2018 und 2030 europaweit um 50 % gesenkt werden. In Deutschland konnten die Verkäufe von Antibiotika in der Tiermedizin in den Jahren 2018 bis 2022 bereits um 25 % reduziert werden.

BVL

FIP-Epidemie auf Zypern

9. August 2023

Auf Zypern grassiert seit einigen Monaten die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP). Rund 30 Prozent aller streunenden Katzen Zyperns seien bereits verendet. Nun dürfen dort Covid-Medikamente bei erkrankten Tieren angewendet werden. Das teilte der Regierungssprecher der EU-Inselrepublik, Konstantinos Letibiotis, am Donnerstag mit. Demnach handelt es sich um die antiviralen Arzneien Remdesivir und Molnupiravir, die zur Behandlung von Covid-19 beim Menschen zugelassen seien und wegen der Corona-Pandemie angeschafft worden sind, nun aber nicht mehr zur Behandlung von Menschen eingesetzt werden.

FIP wird ebenso wie Covid-19 durch ein Coronavirus verursacht. Das Feline Coronavirus (FCoV) kommt weltweit bei Katzen vor und ist für den Menschen ungefährlich.

Schlachtzahlen in Deutschland deutlich rückläufig

9. August 2023

In Deutschland ist die Zahl der gewerblichen Schlachtungen und die produzierte Menge Fleisch im 1. Halbjahr 2023 nach vorläufigen Ergebnissen deutlich zurückgegangen. Demnach produzierten die Schlachthöfe in den ersten sechs Monaten des Jahres knapp 3,3 Mio. t Fleisch, was einem Rückgang um 5,9 % entspricht. Die Zahl der geschlachteten Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde belief sich auf 23,6 Mio. sowie 343,9 Mio. Hühner, Puten und Enten.

Besonders stark rückläufig war die Zahl der Schweineschlachtungen, die mit 21,6 Mio. Schweinen ein Minus von 9,2 % (ca. 2,2 Mio. geschlachtete Schweine) verzeichnete, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bekannt gab. Bereits im 1. Halbjahr 2022 hatte der Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum 8,9 % betragen. Die Schweinefleischproduktion ist in Deutschland bereits seit dem Jahr 2017 kontinuierlich rückläufig.

Die erzeugte Schweinefleischmenge war im 1. Halbjahr 2023 mit 2,1 Mio. t um 9,4 % niedriger als im Vorjahreszeitraum (-213.000 t). Ein Grund für die sinkende Schweinefleischerzeugung sind die ebenfalls rückläufigen Schweinebestände in Deutschland. Immer mehr Schweinehalter:innen geben auf.

An Rindern wurden in der ersten Jahreshälfte 2023 rund 1,4 Mio. Tiere geschlachtet. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Abnahme von 0,1 % (-1.300 Tiere). Die dabei erzeugte Rindfleischmenge stieg im Erhebungszeitraum verglichen mit dem 1. Halbjahr 2022 um 0,9 % auf 481.500 t (+4.500 t).

Kaum Änderungen gab es bei der Geflügelfleischproduktion. So wurden im 1. Halbjahr 2023 in Deutschland insgesamt 353,3 Mio. Tiere verschiedener Geflügelarten und damit 2,7 % weniger als im Vorjahreszeitraum geschlachtet. Mit rund 770.900 t wurde im 1. Halbjahr 2023 jedoch nur 0,1 % weniger Geflügelfleisch als im Vorjahreszeitraum produziert (-760 t).

Schaut man sich die tierartlichen Anteil an der gewerblichen Fleischerzeugung in Deutschland an, liegt die Produktion von Schweinefleisch mit 62,0 % klar vorne, gefolgt vom Geflügelfleisch mit einem Anteil von 23,2 % und Rindfleisch mit 14,5 %. Das Fleisch von Schafen, Ziegen und Pferden machte lediglich rund 0,4 % der Gesamtproduktion aus.

Destatis