Menü ≡

News

Immer mehr Fälle von Animal Hoarding

15. Februar 2024

Falsch verstandene Tierliebe und Überforderung sind die Hauptgründe für das sogenannte Animal Hoarding. Das pathologische Horten von Tieren findet immer häufiger in Deutschland statt. Bereits im Jahr 2022 wurden mehr als 70 Fälle registriert. Diese Zahl wurde jedoch im vergangenen Jahr noch überboten.

Da es keine offiziellen Statistiken gibt, kann die Zahl nicht genau bestimmt werden. Und es muss befürchtet werden, dass die Dunkelziffer sehr viel höher ist als die der gemeldeten Fälle. Immer häufiger müssen Tierärzt:innen massenweise Katzen oder Hunde, Vögel, Kaninchen und sogar Pferde aus dem Besitz völlig überforderter Halter:innen befreien. Werden aus einer Katze im Wohnzimmer irgendwann 60, dann geht es meistens nicht nur um Tierschutz, erklärt Nina Brakebusch, Fachexpertin für Animal Hoarding beim Deutschen Tierschutzbund. „In der heutigen Zeit vereinsamen die Menschen, es geht ihnen die Bindung zu anderen Menschen verloren“, so Brakebusch.

In den meisten Fällen von Animal Hoarding sind die beschlagnahmten Tiere krank, stark gestresst und sehr scheu, was dazu führt, dass die Tierheime viele der betroffenen Tiere nicht vermitteln können. Da das Animal Hoarding nach wie vor kein anerkanntes Krankheitsbild ist, fehlt es an finanziellen Mitteln für entsprechende Therapien oder Hilfsangebote für betroffene Personen. Hinzu kommt, dass  krankhafte Animal Hoarder oft Wiederholungstäter sind. „Animal Hoarder verdrängen, dass es den Tieren schlecht geht“, sagt die baden-württembergische Landestierschutzbeauftragte Julia Stubenbord. Sie bagatellisieren und spielen mit den Behörden ein Katz-und-Maus-Spiel, um den Gerichtsbeschluss und den Zugang zur Wohnung zu verhindern. Umso wichtiger sei daher aus Sicht der Landestierschutzbeauftragten Stubenbord das aufmerksame Auge von Nachbarn. Stubenbord appelliert an die Politik, den Hortenden sowie ihren Tieren mehr Ressourcen und Unterstützung sowie verstärkte Aufklärungsmaßnahmen zukommen zu lassen.

Antenne Münster

Wirtschaft.com

Solidarische Landwirtschaft als Modell der Zukunft

14. Februar 2024

Die Situation der Landwirt:innen in Deutschland hat sich durch verschiedene Faktoren wie Energiekrise oder Klimawandel in den letzten Jahren verändert. Immer mehr, meist kleinere, Betriebe geben auf. Das Konzept Solidarische Landwirtschaft (Solawi) könnte der aktuellen Entwicklung entgegenwirken. Damit können Privatleute Anteile an landwirtschaftlichen Betrieben kaufen und im Gegenzug etwas von der Ernte erhalten. Das wiederum bedeutet eine bessere Absicherung der Betriebe gegen Ernteausfälle, wie es in den vergangenen Jahren häufiger der Fall war.

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, der Universität Siegen und des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft befasst sich im Projekt „nascent SolaRegio" mit den Möglichkeiten der Umstellung landwirtschaftlichen Betrieben in strukturschwachen Regionen. In vier Regionen mit unterschiedlichen Voraussetzungen wird das Konzept Solawi aktuell ausprobiert.  

Was eine Umstellung auf Solidarische Landwirtschaft für Betriebe in strukturschwachen Regionen bedeuten könnte und inwiefern solch ein Modell, das von der Gemeinschaft getragen wird, Risiken verringern kann - darüber hat detektor.fm-Redakteurin Esther Stephan einem Podcast mit Dr. Lukas Egli vom Helmholtz-Zentrum gesprochen.

detektor.fm

Tierschützer:innen fordern Verbot von Windhunderennen

14. Februar 2024

In Großbritannien und Irland haben Windhunderennen eine große Tradition. Neben England, Schottland, Irland und Wales sind kommerzielle Windhundrennen noch in weiteren 6 Ländern erlaubt. Für die Besitzer:innen der pfeilschnellen Greyhounds und Buchmacher:innen bedeuten die Rennen einen enormen Profit. Außerdem tragen diese dazu bei, dass die beliebte britische Wettkultur gepflegt wird. Für einen guten Windhund werden bis zu 40.000 Pfund bezahlt. Auch wenn die Popularität der Windhundrennen rückläufig ist, werden jährlich noch immer Tausende Hunde für die Rennen gequält. Denn auch Verletzungen und Todesfälle gehören zu dem zweifelhaften Unterhaltungssport ebenso wie das Wetten um Geld. Berechnungen der britischen Windhundbehörde Greyhound Board of Great Britain (GBGB) zeigen, dass zwischen 2018 und 2022 mehr als 2.200 Windhunde bei Rennen gestorben sind und mehr als 22.000 Verletzungen zu verzeichnen waren. Die häufigsten Verletzungen waren muskulärer Art oder gebrochene Gliedmaßen, da die Hunde bei hohem Tempo ineinander bzw gegen Banden laufen.

Obwohl Windhunde von Natur aus anschmiegsam und geeignete Familienhunde sind, werden diese lediglich als sogenannter Gebrauchshund oder Sportgerät betrachtet. Nur wenn das Tier den gewünschten Erfolg bringt, hat es einen Wert. Das Geschäft mit den Windhunden beginnt bereits bei ihrer Geburt: Die Schnellen werden trainiert, die Anderen aussortiert, heißt es auf der Seite von Veto Tierschutz. Nach dem Ende der leidvollen Rennzeit, werden erfolgreiche Rüden und Hündinnen als Deck- und Gebärmaschinen missbraucht.

Ein Zusammenschluss aus britischen Tier- und Hundeschutzorganisationen, darunter Dogs Trust, Blue Cross und Hope Rescue, wollen Rennen per Gesetzt stoppen.„Windhunderennen riskieren ernsthafte Verletzungen und Tod rein für die Unterhaltung“, betont die Tierschutzorganisation Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals (RSPCA).

Schweizerbauer

Universität Hohenheim veranstaltet 7. Zeckenkongress

13. Februar 2024

Der zunehmende Tourismus sowie die starke Entwicklung des globalen Handels haben zu einer größeren Verbreitung von Zecken geführt. Auch  in Deutschland haben sich zahlreiche neue Zeckenarten angesiedelt und viele der Plagegeister sind inzwischen ganzjährig aktiv. Auch wenn dem Robert-Koch-Institut (RKI) in 2023 weniger Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet worden sind, warnt Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Parasitologin an der Universität Hohenheim, in diesem Jahr vor einem besonders ausgeprägten Zecken-Vorkommen in Deutschland. Besonders zeckenreiche Jahre traten bislang alle drei Jahre auf. Inzwischen hat sich der Abstand auf 2 Jahre verringert. Vor allem in Baden-Württemberg haben Mackenstedt und ihre Kolleg:innen immer mehr so genannte Naturherde, also kleine, räumlich begrenzte Gebiete, in denen FSME-positive Zecken vorkommen, identifiziert.

Der 7. Süddeutsche Zeckenkongress, der vom 26.-28. Februar 2024 an der Universität Hohenheim stattfinden wird, befasst sich mit den biologischen, epidemiologischen und ökologischen Aspekten von Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheitserregern. Zahlreiche Wissenschaftler:innen aus den Disziplinen Biologie, Veterinär- und Humanmedizin werden erwartet. Zudem werden Nachwuchswissenschaftler:innen ihre Forschungsergebnisse vortragen. Der Kongress beinhaltet auch eine Online-Ärztefortbildung am 28. Februar 2024, in welcher bisher selten auftretende Krankheitserreger, die von Zecken übertragen werden können, im Fokus stehen werden.

Um durch zecken übertragenen Krankheiten auf Haustiere geht es auch in den Kursen 6 und 9 der Fortbildungsreihe Consensus Statements für die Kleintiermedizin von Myvetlearn.de

Universität Hohenheim

Nahostkonflikt lässt Milchpreise steigen

13. Februar 2024

Entgegen der Prognosen sind die Milchpreise auf dem Weltmarkt stark angestiegen. Die Störungen der Schiffstransporte am Roten Meer haben nach Meinung von Expert:innen dazu geführt, dass sich die Preise für Vollmilchpulver, Milch und Butter auf dem höchsten Niveau seit acht Monaten bewegen. Da Handel und Transport von den Produzenten auf der Nordhalbkugel massiv beeinträchtigt werden, drängt die Nachfrage Richtung Neuseeland, sodass die Milchpreise dort mittlerweile höher sind als in Europa.

„Angesichts der anhaltenden Spannungen am Roten Meer, die sowohl zu längeren Lieferzeiten und -kosten als auch zu einer Verlagerung der Nachfrage führen, wird es interessant sein zu sehen, ob diese Kaufaktivität kurzfristig anhält“, erklärte Rosalind Crickett, Molkereianalystin bei der Terminbörse NZX.

Die Gesamtpreise liegen weiterhin auf ihrem höchsten Stand seit Juni 2023 und sind seit dem Jahrestief im August 2023 letztem Jahr um rund 29 % gestiegen. Auf längere Sicht liegen die Preise jedoch nur geringfügig über dem langjährigen Durchschnitt. Das zeigt, dass dies keine Rekordpreise für Milchbauern sind, auch wenn die schlimmsten Befürchtungen für 2023 nicht eingetreten sind. Denn das alles muss vor dem Hintergrund des starken Anstiegs der Betriebskosten gesehen werden.

Agrarheute

Tierschutzabkommen in Dänemark unterzeichnet  

13. Februar 2024

Wie schon zu Beginn diesen Jahres angekündigt, plant die dänische Regierung, den Schutz von Nutz- und Haustieren in dem Land zu verbessern. Am 9. Februar 2024 haben die dänische Regierung und sechs weitere Parteien nun 31 Initiativen definiert und so den Startschuss für das erste Tierschutzabkommen des Landes gegeben. Unter dem Motto „Gemeinsam für Tiere“ soll mit den Initiativen der Schutz der Tiere intensiviert werden. Unter anderem machen sich die insgesamt neun teilnehmenden Parteien stark für mehr frei laufende Sauen in Abferkelställen und eine schrittweise Abschaffung der Anbindehaltung bei Rindern. 

Das zunächst bis zum Jahr 2027 ausgerichtete Abkommen basiert auf Forderungen der politischen Parteien, der Wirtschaft sowie von Tierschutzorganisationen. Landwirtschaftsminister Jacob Jensen zeigte sich zufrieden mit der Einigung.

Schweizerbauer

FDP lehnt Özdemirs Pläne zum Tierwohl-Cent ab

12. Februar 2024

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat einen Plan zum Tierwohlcent vorgelegt. Demnach sollen Fleisch, Fleischerzeugnisse, genießbare Schlachtnebenerzeugnisse und Verarbeitungsprodukte mit einem noch nicht benannten Satz besteuert werden. Die so generierten Einnahmen sollen landwirtschafts- und ernährungspolitische Projekte sowie wichtige Vorhaben im Bereich der nachhaltigen Landwirtschaft in Deutschland unterstützen. Erwartungsgemäß hat der Vorschlag starke Kritik seitens des Bundesfinanzministeriums (BMF) erhalten. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) betrachtet Özdemirs Plan als zu bürokratisch und nicht zielführend.

„Wenn wir in Deutschland eine Tierwohlabgabe einführen, können die Einnahmen daraus möglicherweise nicht nur in Deutschland eingesetzt werden. Sondern müssten auch ins Ausland gehen, wenn dort unter gleichen Rahmenbedingungen produziert wird. Das ist eine hohe Hürde gegenüber den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Und eine Tierwohlabgabe ist sicherlich nicht die alleinige Lösung für den Agrarsektor, denn nicht alle Landwirte sind Tierhalter“, äußerte sich Lindner in einem Interview mit Topagrar. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Liberalen im Bundestag, Christoph Meyer, fand noch klarere Worte: „Neue Steuern oder Steuererhöhungen wird es mit der FDP nicht geben. Der Vorschlag von Cem Özdemir geht an den eigentlichen Nöten der Landwirte vorbei." Der Vorschlag würde der Landwirtschaft nicht helfen, denn die Steuereinnahmen würden ohne Verwendungsbindung in den Bundeshaushalt gehen. Özdemirs Pläne zum Tierwohlcent würden einen zu großen bürokratischen Aufwand verursachen, so Lindner. Der wiederum präferiert ein Gesamtpaket, das insbesondere das Wiedereinführen der steuerlichen Tarifglättung, eine steuerfreie Risikoausgleichsrücklage sowie einen nachhaltigen Abbau von Bürokratie umfassen kann.

Bayerisches Landwirtwschaftliches Wochenblatt

MDR

Aktionsplan zur Ausrottung von Norwegens Wildschweinen

12. Februar 2024

Die Wildschweinpopulation in Norwegen soll komplett ausgerottet werden. So lautete der Beschluss der skandinavischen Regierung im Herbst vergangenen Jahres, nachdem Schweden erste Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gemeldet hatte. Anfang Februar 2024 hat die Behörde für Lebensmittelsicherheit (Mattilsynet) gemeinsam mit der Umweltbehörde Norwegens nun einen überarbeiteten Aktionsplan vorgelegt.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Ausrottung der Schwarzkittel sehen unter anderem vor, die Abschussprämien weiter zu erhöhen. Einen weiteren Anreiz für die Jäger:innen soll der Verkauf des Fleischs von erlegten Wildschweinen bieten. Auch schlagen die Behörden vor, die Wildschweinbestände intensiver zu überwachen.

Um eine ASP-Einschleppung zu verhindern, soll zudem ein Wildzaun an der schwedischen Grenze erstellt werden. „Wildschweine stellen eine große Bedrohung für unsere kommerzielle Schweinehaltung dar“, erklärte Norwegens Landwirtschaftsminister Geir Pollestad.

Schweizerbauer

Lebenserwartung von Hunden von Größe und Schädellänge abhängig

12. Februar 2024

Britische Wissenschaftler:innen haben in einer umfassenden Studie die Faktoren bestimmt, die die Lebenserwartung von Hunden beeinflussen. Die Auswertung der Daten von rund 580.000 Hunden von über 150 Rassen ergab, dass kleine reinrassige Hunde mit länglichem Schädel mit 13,3 Jahren die höchste mediane Lebenserwartung haben. Mittelgroße Hunde mit flachem Schädel werden laut Studie lediglich 9,1 Jahre (Rüde) bzw. 9,6 Jahre (Hündin) alt. Die zuchtbedingte Verkürzung des Gesichtsschädels hat Auswirkungen auf die Lebenserwartung der Hunde. So führen verschiedene Gesundheitsrisiken wie Atemprobleme bei brachycephalen Rassen zu einer Verringerung der Lebenserwartung.

Die Ergebnisse zeigten auch, dass weibliche Hunde übergreifend mit 12,7 Jahren im Durchschnitt eine etwas höhere mediane Lebenserwartung haben als männliche (12,4 Jahre). Die britischen Forschenden legten ebenfalls dar, dass entgegen früheren Studien, reinrassige Hunde mit 12,7 Jahren nach ihren Berechnungen eine höhere mediane Lebenserwartung als Mischlinge haben (12,0 Jahre).

Die genutzten Daten stammten jedoch aus verschiedenen britischen Quellen, darunter waren Tierärzt:innen, Tierschutzorganisationen sowie Tierversicherungen.

Süddeutsche

Bundespreis für Projekte zur Klimaanpassung ausgeschrieben

9. Februar 2024

Bereits zum fünften Mal haben das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt den Bundespreis "Blauer Kompass" ausgelobt. Mit dem Preis sollen innovative Projekte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels ausgezeichnet werden. Kommunen, private und kommunale Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Vereine, Verbände und Stiftungen können sich mit ihren Projekten und Ideen bis zum 22. März 2024 bewerben.

„Die Klimakrise und ihre Folgen betreffen uns ganz unmittelbar – nicht irgendwann, sondern jetzt und hier. Wir alle stehen gemeinsam in der Verantwortung, deren Ausmaß und Folgen zu begrenzen. Für die Klimaanpassung von Bund, Ländern und Kommunen haben wir mit dem Bundes-Klimaanpassungsgesetz einen einheitlichen Rahmen geschaffen. Aber wirksame Klimavorsorge gelingt nur im Schulterschluss von Staat und Gesellschaft. Mit dem Bundespreis 'Blauer Kompass' möchten wir deshalb die vielen hervorragenden Projekte zur Klimaanpassung sichtbar machen, mit denen vor Ort in Kommunen, bei Unternehmen und durch die Zivilgesellschaft den Folgen der Klimakrise begegnet wird", erklärt Bundesumweltministerin Steffi Lemke.

Insgesamt werden fünf Projekte mit einem Preisgeld von je 25.000 Euro prämiert.  

Bundesumweltministerium