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News

Illegalen Haustierhandel weiter bekämpfen

20. Februar 2024

Hunde, Katzen und andere Haustiere sind Freunde fürs Leben, Partner, Wegbegleiter und seelische Unterstützer. Am „Liebe Dein Haustier“-Tag, der alljährlich am 20. Februar gefeiert wird, können Tierbesitzer:innen ihre Zuneigung zu ihren Fellnasen sowie gefiederten und geschuppten Freunden besonders ausdrücken.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) will diesen besonderen Tag für Tierfreund:innen nutzen, um auf den illegalen Handel mit Katzen und Hunden hinzuweisen, nachdem sich das Amt an einer sogenannten EU Durchsetzungsmaßnahme beteiligt hatte. Zu diesem Zweck wurde gemeinsam mit weiteren Behörden ein Meldeverfahren aufgebaut, das lokal festgestellte Verstöße an die jeweiligen EU-Mitgliedstaaten oder die Europäische Kommission übermittelt.

Während dieser Maßnahme wurden annähernd 1.700 Betrugsfälle festgestellt und mehr als 1.300 behördliche Maßnahmen eingeleitet. Das war das Ergebnis von Kontrollen bei Züchtern, Tierhaltern, Tierheimen und Tierärzten sowie bei Straßen- und Grenzkontrollen und Ermittlungen in den Veterinärbehörden.

Das BVL appelliert erneut an alle Tierfreund:innen, Haustiere nur aus vertrauenswürdigen Quellen zu beziehen. Hierzu zählen Züchter:innen oder private Halter:innen, die zulassen, dass potentielle Käufer:innen im Vorfeld die Tiere und die Haltungsbedingungen in Augenschein nehmen können. Denn nicht nur die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere werde durch illegale Machenschaften beeinträchtigt, auch gefährden diese die öffentliche Gesundheit durch die mögliche Verbreitung von Zoonosen, wie Tollwut, so das BVL. Zudem können Heimtiere aus unseriösen Quellen massive Verhaltens- und Gesundheitsprobleme aufweisen, die eine private Haltung unmöglich machen. Diese Tiere fristen ihr Dasein dann lebenslang in Tierheimen.

BVL

USA will in 18 Monaten Geflügelpest-Impfstoff präsentieren

19. Februar 2024

Nach Informationen des amerikanischen Landwirtschaftsministerium (USDA) sind in den vergangen zwei Jahren bereits mehr als 80 Millionen Geflügel- und Wasservögel durch das hochpathogene Virus der Aviären Influenza (HPAI) getötet worden. Allein im laufenden Jahr waren schon acht kommerzielle Bestände und 14 Hinterhofbestände mit rund 530.000 Tieren von Ausbrüchen betroffen. Hoffnung gibt die Ankündigung des US-Landwirtschaftsministers Tom Vilsack, dass in ca. 18 Monaten ein Impfstoff gegen den aktuellen Stamm der Geflügelpest entwickelt sein könnte. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium plane, die Impfung von Geflügel mit Handelspartnern zu besprechen, so Vilsack. Es beständen Bedenken, dass andere Länder die Einfuhr von geimpftem US-Geflügel einschränken könnten. Die Bedenken sind durchaus berechtigt, denn die USA selbst hatte sich noch in 2023 gegen die Einfuhr von französischem Geflügel ausgesprochen, da das Land im großen Maß Enten gegen die HPAI geimpft hat.

Reuters

Agrarheute

10 Jahre ASP in Polen

19. Februar 2024

Vor zehn Jahren, nämlich am 14.2.2014, ist in Polen die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals festgestellt worden. Nachgewiesen wurde die hoch ansteckende Tierseuche damals bei Wildschweinen im Bezirk Sokółka unmittelbar an der Grenze zu Weißrussland. In 2014 und 2015 wurden in Polen insgesamt 53 ASP-Fälle bei Wildschweinen gefunden. Hinzukamen drei Ausbrüche in Hausschweinebeständen.

Im Sommer 2016 breitete sich die Tierseuche dann erstmals über ein größeres Gebiet aus. Im Herbst 2019 wurde das Virus dann im Westen Polens entdeckt. Seitdem ist das Virus in insgesamt 14 Woiwodschaften bei Wildschweinen aufgetreten. In zwölf waren auch Hausschweine betroffen. Insgesamt wurde die ASP seit 2014 in 532 Hausschweinebeständen und bei 18.209 Wildschweinen nachgewiesen. Es wurden zudem rund 177.000 Hausschweine waufgrund der ASP gekeult. Um einen Seucheneintrag nach Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen durch einwandernde Wildschweine zu verhindern, wurde entlang von Oder und Neiße auf deutscher Seite ein doppelt eingezäunter Schutzkorridor eingerichtet. Dieser zeigt Wirkung: in Mecklenburg-Vorpommern wurden im Jahr 2023 noch keine infizierten Wildschweine entdeckt; in Brandenburg sowie Sachsen ist die Zahl der ASP-Funde bei Wildschweinen in 2023 deutlich zurückgegangen.

topagrar

Trentino startet mit Abschuss von Problembären 

16. Februar 2024

Die Regierung der RegionTrentino-Südtirol plant, 16 Bären zu töten, die als problematisch eingestuft wurden. Auslöser für diesen Beschluss war der Tod eines Joggers im April vergangenen Jahres durch einen Bärenangriff. 

Im Rahmen des europäischen Projekts Life Ursus sind im Jahr 1999 zehn Bären ausgewildert worden. Innerhalb von knapp 25 Jahren hat sich die Population der Bären mehr als verzehnfacht. Seit dem Jahr 2004 war es Aufgabe der Landesverwaltung, sich um die Tiere zu kümmern, was nicht gelang. In der vergangenen Woche hatte Maurizio Fugatt, Präsident der autonomen norditalienischen Provinz Trento, für den Bären M90 einen Abschussbefehl erlassen, der dann von der Forstpolizei umgehend umgesetzt wurde. Ein Gutachten des Instituts für Umweltschutz und Forschung (Ispra) hatte ergeben, dass das Tier als besonders gefährlich eingestuft und dringend erlegt werden müsse. Der Bär zeige kaum Scheu vor Menschen, schrieb das Ispra. Das Tier hatte sich Ende Januar für längere Zeit einem Paar angenähert, das eine Wanderung durch den Wald gemachte hatte. Gegen die Abschusspläne der Regierung wollen Tierschützer:innen gerichtlich vorgehen.

Schweizerbauer

Der Standard

Kein genereller Kupierverzicht in Planung

16. Februar 2024

Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat den Ländern sowie den Verbänden der Agrarbranche einen Referentenentwurf vorgelegt, der das Kupieren von Schweineschwänzen regulieren soll. Im Rahmen der Überarbeitung des Tierschutzgesetzes sollte das Schwänzekupieren deutlich verschärft werden. Demnach ist ein generelles Kupierverbot aktuell jedoch nicht geplant. Das teilweise, auf ein Drittel der gesamten Schwanzlänge begrenzte, Kürzen soll auch in Zukunft möglich sein. Bedingung ist allerdings, dass der zuständige Veterinär dies für unverzichtbar hält. 

Schweinhalter:innen werden jedoch deutlicher beim Kupieren der Schwänze eingeschränkt. Der Entwurf legt vor, dass die Behörden neben einem Katalog von Anpassungsmaßnahmen auch die Vergrößerung des Platzangebotes für kupierte Schweine vorschreiben können. Dieser Punkt wird von Fachleuten kritisiert, da diese Regelung einen zu großen Interpretationsspielraum lässt und auch angezweifelt wird, dass die Anhebung das Platzangebotes das Auftreten von Schwanzbeißen nicht allein verhindern kann. Gleichzeitig bedeutet eine größere Buchtenfläche höhere Kosten, welche die Fortführung des Schwänzekürzens unattraktiv machen und deutsche Betriebe einseitig benachteiligen. 

Bis Anfang März erwartet das BMEL eine Stellungnahme der Länder.

SUS

Industrie und Forschung in Deutschland fehlt es an Dynamik

15. Februar 2024

Fehlende Gelder und allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit haben auch auf die Forschung einen großen Einfluss. Der Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI) rechnet in den nächsten Jahren mit einer Stagnation in der chemisch-pharmazeutischen Branche. Zwar liege der Chemie-Innovationsstandort Deutschland im internationalen Vergleich aktuell noch auf dem vierten Platz, doch verändere sich gerade die Dynamik. Unter anderem hat China den bis 2022 größten Industriestandort Europa längst überholt.

Der zweite Quartalsbericht 2023 des VCI zeigt einen Rückgang von Produktion, Kapazitäten, Preisen und Umsätzen. Der Verband befürchtet ein Andauern der Talfahrt, zumal die Nachfrage gesunken ist und auch die hohen Energiepreise die Branche stark belasten. Hinzu kommt der anhaltende Fachkräftemangel und zu wenig Studienanfänger im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Qualifizierte Mitarbeitende, die dringend benötigt werden, um die Intensität in Forschung und Entwicklung, durch die sich Deutschland bislang auszeichnen konnte, aufrecht zu erhalten.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) beschreibt den aktuellen Zustand als „stabil, aber zu wenig dynamisch“. Der Verband bemängelt fehlende Veränderungen und Verbesserungen. Auch der VCI fordert neben mehr Wagniskapital eine ausreichende und verlässliche Finanzierung von Förderprogrammen und den Ausbau der steuerlichen Forschungsförderung.

Bundesverband für Tiergesundheit

Immer mehr Fälle von Animal Hoarding

15. Februar 2024

Falsch verstandene Tierliebe und Überforderung sind die Hauptgründe für das sogenannte Animal Hoarding. Das pathologische Horten von Tieren findet immer häufiger in Deutschland statt. Bereits im Jahr 2022 wurden mehr als 70 Fälle registriert. Diese Zahl wurde jedoch im vergangenen Jahr noch überboten.

Da es keine offiziellen Statistiken gibt, kann die Zahl nicht genau bestimmt werden. Und es muss befürchtet werden, dass die Dunkelziffer sehr viel höher ist als die der gemeldeten Fälle. Immer häufiger müssen Tierärzt:innen massenweise Katzen oder Hunde, Vögel, Kaninchen und sogar Pferde aus dem Besitz völlig überforderter Halter:innen befreien. Werden aus einer Katze im Wohnzimmer irgendwann 60, dann geht es meistens nicht nur um Tierschutz, erklärt Nina Brakebusch, Fachexpertin für Animal Hoarding beim Deutschen Tierschutzbund. „In der heutigen Zeit vereinsamen die Menschen, es geht ihnen die Bindung zu anderen Menschen verloren“, so Brakebusch.

In den meisten Fällen von Animal Hoarding sind die beschlagnahmten Tiere krank, stark gestresst und sehr scheu, was dazu führt, dass die Tierheime viele der betroffenen Tiere nicht vermitteln können. Da das Animal Hoarding nach wie vor kein anerkanntes Krankheitsbild ist, fehlt es an finanziellen Mitteln für entsprechende Therapien oder Hilfsangebote für betroffene Personen. Hinzu kommt, dass  krankhafte Animal Hoarder oft Wiederholungstäter sind. „Animal Hoarder verdrängen, dass es den Tieren schlecht geht“, sagt die baden-württembergische Landestierschutzbeauftragte Julia Stubenbord. Sie bagatellisieren und spielen mit den Behörden ein Katz-und-Maus-Spiel, um den Gerichtsbeschluss und den Zugang zur Wohnung zu verhindern. Umso wichtiger sei daher aus Sicht der Landestierschutzbeauftragten Stubenbord das aufmerksame Auge von Nachbarn. Stubenbord appelliert an die Politik, den Hortenden sowie ihren Tieren mehr Ressourcen und Unterstützung sowie verstärkte Aufklärungsmaßnahmen zukommen zu lassen.

Antenne Münster

Wirtschaft.com

Solidarische Landwirtschaft als Modell der Zukunft

14. Februar 2024

Die Situation der Landwirt:innen in Deutschland hat sich durch verschiedene Faktoren wie Energiekrise oder Klimawandel in den letzten Jahren verändert. Immer mehr, meist kleinere, Betriebe geben auf. Das Konzept Solidarische Landwirtschaft (Solawi) könnte der aktuellen Entwicklung entgegenwirken. Damit können Privatleute Anteile an landwirtschaftlichen Betrieben kaufen und im Gegenzug etwas von der Ernte erhalten. Das wiederum bedeutet eine bessere Absicherung der Betriebe gegen Ernteausfälle, wie es in den vergangenen Jahren häufiger der Fall war.

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, der Universität Siegen und des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft befasst sich im Projekt „nascent SolaRegio" mit den Möglichkeiten der Umstellung landwirtschaftlichen Betrieben in strukturschwachen Regionen. In vier Regionen mit unterschiedlichen Voraussetzungen wird das Konzept Solawi aktuell ausprobiert.  

Was eine Umstellung auf Solidarische Landwirtschaft für Betriebe in strukturschwachen Regionen bedeuten könnte und inwiefern solch ein Modell, das von der Gemeinschaft getragen wird, Risiken verringern kann - darüber hat detektor.fm-Redakteurin Esther Stephan einem Podcast mit Dr. Lukas Egli vom Helmholtz-Zentrum gesprochen.

detektor.fm

Tierschützer:innen fordern Verbot von Windhunderennen

14. Februar 2024

In Großbritannien und Irland haben Windhunderennen eine große Tradition. Neben England, Schottland, Irland und Wales sind kommerzielle Windhundrennen noch in weiteren 6 Ländern erlaubt. Für die Besitzer:innen der pfeilschnellen Greyhounds und Buchmacher:innen bedeuten die Rennen einen enormen Profit. Außerdem tragen diese dazu bei, dass die beliebte britische Wettkultur gepflegt wird. Für einen guten Windhund werden bis zu 40.000 Pfund bezahlt. Auch wenn die Popularität der Windhundrennen rückläufig ist, werden jährlich noch immer Tausende Hunde für die Rennen gequält. Denn auch Verletzungen und Todesfälle gehören zu dem zweifelhaften Unterhaltungssport ebenso wie das Wetten um Geld. Berechnungen der britischen Windhundbehörde Greyhound Board of Great Britain (GBGB) zeigen, dass zwischen 2018 und 2022 mehr als 2.200 Windhunde bei Rennen gestorben sind und mehr als 22.000 Verletzungen zu verzeichnen waren. Die häufigsten Verletzungen waren muskulärer Art oder gebrochene Gliedmaßen, da die Hunde bei hohem Tempo ineinander bzw gegen Banden laufen.

Obwohl Windhunde von Natur aus anschmiegsam und geeignete Familienhunde sind, werden diese lediglich als sogenannter Gebrauchshund oder Sportgerät betrachtet. Nur wenn das Tier den gewünschten Erfolg bringt, hat es einen Wert. Das Geschäft mit den Windhunden beginnt bereits bei ihrer Geburt: Die Schnellen werden trainiert, die Anderen aussortiert, heißt es auf der Seite von Veto Tierschutz. Nach dem Ende der leidvollen Rennzeit, werden erfolgreiche Rüden und Hündinnen als Deck- und Gebärmaschinen missbraucht.

Ein Zusammenschluss aus britischen Tier- und Hundeschutzorganisationen, darunter Dogs Trust, Blue Cross und Hope Rescue, wollen Rennen per Gesetzt stoppen.„Windhunderennen riskieren ernsthafte Verletzungen und Tod rein für die Unterhaltung“, betont die Tierschutzorganisation Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals (RSPCA).

Schweizerbauer

Universität Hohenheim veranstaltet 7. Zeckenkongress

13. Februar 2024

Der zunehmende Tourismus sowie die starke Entwicklung des globalen Handels haben zu einer größeren Verbreitung von Zecken geführt. Auch  in Deutschland haben sich zahlreiche neue Zeckenarten angesiedelt und viele der Plagegeister sind inzwischen ganzjährig aktiv. Auch wenn dem Robert-Koch-Institut (RKI) in 2023 weniger Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet worden sind, warnt Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Parasitologin an der Universität Hohenheim, in diesem Jahr vor einem besonders ausgeprägten Zecken-Vorkommen in Deutschland. Besonders zeckenreiche Jahre traten bislang alle drei Jahre auf. Inzwischen hat sich der Abstand auf 2 Jahre verringert. Vor allem in Baden-Württemberg haben Mackenstedt und ihre Kolleg:innen immer mehr so genannte Naturherde, also kleine, räumlich begrenzte Gebiete, in denen FSME-positive Zecken vorkommen, identifiziert.

Der 7. Süddeutsche Zeckenkongress, der vom 26.-28. Februar 2024 an der Universität Hohenheim stattfinden wird, befasst sich mit den biologischen, epidemiologischen und ökologischen Aspekten von Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheitserregern. Zahlreiche Wissenschaftler:innen aus den Disziplinen Biologie, Veterinär- und Humanmedizin werden erwartet. Zudem werden Nachwuchswissenschaftler:innen ihre Forschungsergebnisse vortragen. Der Kongress beinhaltet auch eine Online-Ärztefortbildung am 28. Februar 2024, in welcher bisher selten auftretende Krankheitserreger, die von Zecken übertragen werden können, im Fokus stehen werden.

Um durch zecken übertragenen Krankheiten auf Haustiere geht es auch in den Kursen 6 und 9 der Fortbildungsreihe Consensus Statements für die Kleintiermedizin von Myvetlearn.de

Universität Hohenheim