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Mehr Schweine, aber weniger Betriebe in NRW

21. Dezember 2023

In den vergangenen 12 Monaten ist die Zahl der Schweine in Nordrhein-Westfalen um 0,9 Prozent gestiegen. Wie die Zählung des Statistischen Landesamtes zum Stichtag 3. November 2023 ergab, wurden 5,84 Millionen Schweine in dem Bundesland gehalten, darunter 1,17 Mio. Mastschweine. Gleichzeitig sank seit Anfang November 2022 jedoch die Zahl der Betriebe mit einem Mindestbestand von 50 Schweinen oder 10 Zuchtsauen weiter auf 5.350 Betriebe (−5,8 Prozent). Betrachtet man die vergangenen 10 Jahre, entspricht das einem Rückgang von 35 % .

IT.NRW

Freigängerkatzen bedrohen Artenvielfalt

20. Dezember 2023

Sie ist das beliebteste Haustier der Deutschen: die Katze. Laut Statista lebten im Jahr 2022 mehr als 15,2 Millionen Katzen in deutschen Haushalten. Doch gemäß einer Übersichtsstudie von Forschenden um Christopher Lepczyk von der Auburn University (USA) bedrohen die Samtpfoten die Artenvielfalt. Mehr als 200 Tierarten, darunter zahlreiche gefährdete Spezies, werden jährlich von den Katzen verspeist. „Wir kennen kein anderes Säugetier, das so viele verschiedene Spezies frisst“, sagt der Ökologe. „Sie sind nahezu wahllose Fresser; sie verschlingen alles, was verfügbar ist.“ Lepczyk und sein Team analysierten mehr als 530 wissenschaftliche Abhandlungen, Bücher und Berichte aus einem Zeitraum von mehr als 100 Jahren und stellte die bisher größte Datenbank über die Futtervorlieben von Katzen auf.

Hauskatzen (Felis catus) sind perfekt angepasste Killer, bewehrt mit ausfahrbaren Krallen und scharfen Reißzähnen sowie der Fähigkeit, nachts zu sehen. Inzwischen sind die Vierbeiner in fast allen Regionen der Welt verbreitet und ständig auf der Suche nach lebender Beute oder Aas. In einigen Ländern, darunter Australien, gelten Katzen als eine der größten Bedrohungen für die Artenvielfalt. „Katzen sorgen weiterhin für einen Rückgang der Populationen, und es ist unvermeidlich, dass noch mehr aussterben, wenn wir die Katzen nicht in den Griff bekommen“, betont die Wildtierökologin Sarah Legge von der australischen Charles Darwin University, die nicht an der neuen Studie beteiligt war. „Die einheimische Fauna Australiens kann einem solchen vielseitigen Raubtier, das sich noch dazu relativ schnell fortpflanzen kann, nicht standhalten.“

Der amerikanische Forscher fordert mehr Verantwortungsbewusstsein von Katzenhalter:innen. „Katzen sind ein Problem, das wir lösen können“, sagt Lepczyk, vor allem, wenn die Tiere nicht mehr als Freigänger durch die Natur und Städte streifen können. Selbst wenn die neue Liste noch nicht vollständig ist, hofft der Forscher, dass Naturschützern und politischen Entscheidungsträgern mit der Datenbank eine gute Grundlage vorliegt, die Katzeninvasion einzudämmen.

Spektrum

Großer Bauernprotest in Berlin

20. Dezember 2023

Am vergangenen Montag haben mehr als 6.600 Landwirt:innen aus ganz Deutschland in Berlin mit einer Protestaktion ihrer Wut über die angekündigte Sparpolitik der Bundesregierung Ausdruck verliehen. Zur Sternfahrt, an der rund 1.300 Traktoren teilnahmen, hatte der Deutsche Bauernverband (DBV) gemeinsam mit mehreren Landesverbänden aufgerufen. Die Kundgebung, die schon in den frühen Morgenstunden für zahlreiche Staus in der Hauptstadt sorgte, richtete sich gegen die von der Bundesregierung geplanten Streichungen von Subventionen für die Landwirtschaft. So sollen nach neuesten Plänen des Finanzministers Christian Lindner (FDP) Erstattungen für Agrardiesel sowie eine Kfz-Steuerbefreiung für landwirtschaftlich genutzte Fahrzeuge ersatzlos gestrichen werden.

Bundesagrarminister Cem Özdemir zeigte in seiner Rede vor Ort Verständnis für die Sorgen der Bäuerinnen und Bauern. „Ich halte nichts von den Streichungen in diesem Umfang“, bekräftigte Özdemir. „Deshalb kämpfe ich im Kabinett dafür, dass es in dieser Härte nicht kommt.“ Der Grünen-Politiker argumentierte, dass es durch die Agrardieselsubvention, die es in anderen EU-Ländern weiterhin gäbe, zu einer Verschlechterung der Wettbewerbsbedingungen für deutsche Landwirt:innen kommen würde. Trotz seiner Worte wurde der Minister von den Landwirt:innen ausgebuht. 

Die Betriebe seien in ihrer Existenz gefährdet, denn die Einkünfte seien bereits jetzt sehr niedrig, erklärte der Vizepräsident des Brandenburger Landesbauernverbandes (LBV), Heiko Terno, gegenüber dem Tagesspiegel. Die harte Arbeit lohne sich nicht mehr, Nachwuchs werde abgeschreckt. Wenn mehr Betriebe schließen müssten, werde am Ende auch der Verbraucher mehr für die Produkte zahlen müssen. „Irgendwann trifft es jeden“, meint Terno. Politiker aus Bayern unterstützten die Proteste vor Ort, wie Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte zur Teilnahme aufgerufen: „Wir fordern die Regierung auf, die einseitigen Belastungen für unsere Bauern zurückzunehmen“, ließ Söder auf seinem Instagram-Profil verlauten.

Tagesspiegel

DBV

Kommentar Cem Özdemir

Neues Doktoratskolleg mit Fokus auf digitalen Technologien

20. Dezember 2023

Der Startschuss des interdisziplinär gestalteten Doktorandenprogramms „PLFDoc – Precision Livestock Farming“ ist am 7. Dezember 2023 an der Vetmeduni Wien gefallen. Das neue Doktoratskolleg, eine Kooperation der Vetmeduni mit der TU Wien und der FH Oberösterreich, hat das Ziel, das Tierwohl, die Tiergesundheit und das Management landwirtschaftlicher Nutztiere mit Hilfe von modernsten digitalen Technologien zu verbessern. Der Fokus liegt dabei auf Methoden der Erklärbaren Künstlichen Intelligenz sowie der Anwendung von Bild- und Videoanalysen. Die Doktorand:innen des Programms wollen im Rahmen der anwendungsorientierten Grundlagenforschung Lösungen zum Geburtsmonitoring bei Rind und Schwein für eine nachhaltigere Nutztierhaltung entwickeln. Die offizielle Kick-Off-Veranstaltung am 07. Dezember 2023 bot einen kompakten Überblick über die Inhalte des PLFDoc-Programms.

Vetmeduni Wien

Kolumbien erteilt Zulassung für PRRS-resistente Schweine

19. Dezember 2023

Kolumbien ist das erste Land weltweit, das das Inverkehrbringen von gentechnisch veränderten Schweine erlaubt, die gegen das Virus des Porcine Reproductive and Respiratory Syndrome (PRRS) resistent sind. Das Zuchtunternehmen Genus, die Muttergesellschaft der Pig Improvement Company Deutschland GmbH (PIC), lässt allerdings offen, wann die ersten PRRS-resistenten Schweine in den Handel kommen werden. Bis die Forschungen komplett abgeschlossen sind, könnte es noch mehrere Jahre dauern.

Das PRRS-Virus ist der Erreger der weltweit bedeutendsten Schweinekrankheit und verursacht große Verluste in der Schweinehaltung. Mit Hilfe von Gene-Editing konnte die Anfälligkeit für PRRS eliminiert werden. Dabei müsse kein genetisches Material von einer anderen Pflanze oder einem anderen Tier eingeführt werden, heißt es auf der Internetseite von PIC. Mit dem Verfahren würden lediglich Gene, die Tiere anfällig für bestimmte Krankheiten machen, außer Kraft gesetzt oder ausgeschaltet. In den USA wird ebenfalls mit einer Zulassung im kommenden Halbjahr gerechnet. Auch in Kanada, China, Japan, Mexiko und Brasilien bemüht sich Genus um eine Freigabe.

Transgen

Weihnachten gefahrlos auch für Hund und Katze

19. Dezember 2023

Nur noch wenige Tage und die diesjährigen Weihnachtstage werden beginnen. Die meisten Häuser und Wohnungen sind schon längst festlich dekoriert. Wohnen Hunde oder Katzen im Haushalt, sollten die Halter:innen jedoch wissen, dass die ein oder andere Dekoration Gefahren für die Vierbeiner bereithält, wie die Vetmeduni Wien mitteilt. So sollte der Baum besser mit bruchsicheren Kugeln statt mit Christbaumkugeln aus Glas geschmückt werden. Denn diese können leicht brechen. Haustiere können sich an Schnauze, Speiseröhre und Organen verletzen, wenn die Teile bzw. Splitter von zerbrochenem Weihnachtsschmuck verschluckt werden.

Zudem empfiehlt die Vetmeduni, auf Lametta und echte Kerzen zu verzichten. Denn die Brandgefahr durch wedelnde Hunderuten und kletternde Katzen ist besonders hoch. Zudem sollten eingepackte Geschenke gut und nicht erreichbar für die Tiere verstaut werden. Weihnachtsschmuck, der aus Salzteig hergestellt wird, sowie Duftöle und Schneesprays, können bei Verzehr zu Erbrechen, Durchfall und Krämpfen bei den Vierbeinern führen. Tabu sind außerdem typisch weihnachtliche Pflanzen wie Weihnachtssterne, Stechpalmen oder Mistelzweige. Die Vetmeduni weist auch darauf hin, dass Reste vom Weihnachtsessen nicht an die Hunde und Katzen verfüttert werden sollten. Abfälle und Essensreste sind umgehend zu entsorgen. Zudem sollte auch Schokolade nur außer Reichweite von Hund und Katze aufbewahrt werden, da der Verzehr von Kakao bei ihnen zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen kann.

Vetmeduni Wien

CO2-Betäubung nicht tiergerecht – Kritik nimmt zu

19. Dezember 2023

Per Gesetz ist vorgegeben, dass Tiere vor der Schlachtung betäubt werden müssen. Neunzig Prozent aller Schlachtbetriebe wenden bei Schweinen die Betäubung mit Kohlendioxid (CO2) an. Bei diesem Verfahren werden die Schweine in Gruppen in eine Gondel getrieben, die sich dann in eine mit hoher CO₂-Konzentration angefüllte Grube hinabsenkt. Dort verbleiben die Tiere, bis sie durch die narkotisierende Wirkung des Gases betäubt sind.

Die EU hat dieses Verfahren in der Verordnung (EG) Nr. 1099/2009 des Rates vom 24. September 2009 über den Schutz von Tieren zum Zeitpunkt der Tötung trotz tierschutzrechtlicher Bedenken zugelassen. Die Tiere zeigen nachweislich starke Anzeichen von Erstickung. Durch das CO₂-Gas werden die Mundschleimhäute verätzt und in den 20 bis 30 Sekunden bis zum Eintreten der Wahrnehmungslosigkeit wehren sich die Schweine mit Strampelbewegungen sowie Schlagen gegen die Gitter und äußern schrille Schreie, wie Videoaufnahmen gezeigt haben. Der Ruf nach alternativen Betäubungsmethoden wird lauter, doch bezugnehmend auf offizielle Erklärungen der EU seien Alternativen aus wirtschaftlicher Sicht nicht tragbar.

„Die rein wirtschaftlichen Erwägungen können kein rechtfertigender (= vernünftiger) Grund für die Leiden sein, denen die Tiere bei Anwendung der Methode „Kohlendioxid in hoher Konzentration“ ausgesetzt sind“, kritisiert die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V und deklariert die CO₂-Betäubung als Verstoß gegen geltendes deutsches Tierschutzrecht.

Das Zugeben von Helium oder Argon könnte zwar eine Verbesserung bringen, doch hat sich der Einsatz dieser beiden Gase bislang als wenig praxisreif erwiesen. Als Alternative bliebe die Elektrobetäubung auf modernstem Standard. Die Tierärztliche Vereinigung Tierschutz (TVT) teilte auf Anfrage mit, dass die Beförderung von Tieren zur Elektrobetäubung über den sogenannten Brustbandrestrainer schon seit Jahren ein in den großen Schlachtbetrieben etabliertes Verfahren ist, die keine CO2-Betäubung anwenden. Unter anderem werden dort bereits vollautomatische Elektrobetäubungsanlagen verwendet.

Die Europäische Kommission plant zum Ende des laufenden Jahres, das Thema CO2-Betäubung bei Schweinen zur Diskussion zu bringen. Aus der EU-Pressestelle in Berlin war zu erfahren, dass dies im Rahmen von Vorschlägen zur Überarbeitung der EU-Vorschriften zum Tierwohl geschehen soll. Grundlage soll demnach ein neuerliches Gutachten der EFSA aus dem Jahr 2020 zu dieser Betäubungsart sein. Der Titel lautet: „Wohlergehen von Schweinen beim Schlachten“.

Agrarheute

Zahl der Versuchstiere erneut deutlich gesunken

18. Dezember 2023

Zum dritten Mal in Folge ist die Zahl der Versuchstiere in Deutschland gesunken. Wie aus der aktuellen Versuchstierstatistik des Deutschen Zentrums zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R) hervorgeht, wurden im Jahr 2022 insgesamt 1,73 Millionen Tiere für Versuche eingesetzt, was einen Rückgang zum Vorjahr von 7% bedeutet. „Der Tendenz nach werden in Deutschland immer weniger Tierversuche durchgeführt“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Eine der möglichen Ursachen ist, dass sich Ersatzmethoden und Reduktionsmaßnahmen allmählich durchsetzen.“

Bei den verwendeten Mäusen (-93.989) und Ratten (-25.086) war der Rückgang am deutlichsten, gefolgt von Fischen (-13.723). Allerdings stieg die Anzahl der verwendeten Kaninchen, Vögel, Affen und Hunde gegenüber 2021. Wie der Statistik zu entnehmen ist, sind die Anteile an Tierversuchen mit mittlerer Belastung (25,4 Prozent) und mit schwerer Belastung (3,6 Prozent) in 2022 zurückgegangen. Damit zeigt sich insgesamt ein Trend hin zu gering belastenden Versuchen.

Auch wenn im Jahr 2022 die Zahl der nicht verwendeten Tiere erneut gesunken ist (- 31%), wurden dennoch rund 1,77 Millionen Tiere zu wissenschaftlichen Zwecken gezüchtet, aber nicht eingesetzt und dann getötet. Zu dieser Thematik richtet das Bundesinstitutz für Risikoforschung (BfR) am 15.12.2023 ein Stakeholder Forum im Kaiserin-Friedrich-Haus in Berlin aus. „Nicht verwendete Versuchstiere – ,Überschuss‘ oder Notwendigkeit?“ lautet der Titel des BfR-Stakeholder Forums. „Gemeinsam wollen wir eine Bestandsaufnahme zu diesem Thema machen“, sagt Bf3R-Leiter Professor Dr. Gilbert Schönfelder. „Dabei wird es auch darum gehen, wie man mit nicht-verwendeten Tiere umgehen sollte und was man tun kann, um ihre Zahl gering zu halten.“

BfR

Mehr Verständnis von Tierbesitzer:innen wünschenswert

18. Dezember 2023

Der Tierärztemangel hat unter anderem zu vermehrten Schließungen von Tierkliniken geführt. Das hat zur Folge, dass die noch verbliebenen Kliniken besonders zu Nachtzeiten mitunter einen sehr hohen Zulauf haben. Nicht immer reagieren die Tierbesitzer:innen auf die teils langen Wartezeiten mit genügend Geduld. Auch die Geschäftsführerin der Tierklinik AniCura Recklinghausen, Dr. Martina Krutzinna, berichtet über ungeduldige und verständnislose Tierbesitzer:innen, die vor allem während der Notdienste im Wartezimmer pöbeln und schimpfen, teilweise sogar handgreiflich werden. Zu den längeren Wartezeiten kommen aus Sicht der Tierhalter:innen auch die erhöhten Behandlungskosten seit der Gebührenerhöhung im November 2022 hinzu.

„Den Leuten geht es oft nicht schnell genug. Zumal sie nicht wissen, was im hinteren Bereich passiert. Dabei tun wir unser Bestes. Hier geschieht so viel Gutes“, beschreibt Klinik-Managerin Antje Terdenge die Situation. Das Klinikpersonal, die 18 Tierärzt:innen und zahlreiche Tiermedizinische Fachangestellte, arbeite rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Hinzu komme, dass die nächsten Tierkliniken sich in Duisburg oder Bielefeld befinden, viele Kilometer entfernt, sagt Terdenge.

Das Verständnis für die Tierbesitzer:innen sei dennoch da, sogar in kritischen Fällen, wenn beispielsweise das Geld nicht für die teils teuren Behandlungen reiche. „Wir schicken niemanden weg, der lebensbedrohlich erkrankt ist“, betont Krutzinna. Außerdem sei zum Beispiel Ratenzahlung möglich. Grundsätzlich sei eine Tier-Krankenversicherung dringendst empfohlen, denn eine Behandlung kann schnell weit über 1.000 Euro kosten.

Nach mehreren bedrohlichen Vorfällen während der nächtlichen Notfallsprechstunde hat sich die Klinik nun entschlossen, die Sicherheitsmaßnahmen zu intensivieren und einen Wachdienst zu beauftragen bzw. eine Sicherheitsschleuse zu installieren, um auch die Mitarbeitenden vor pöbelnden Tierbesitzer:innen zu schützen. „Wir müssen in unsere Sicherheit investieren“, sagt Martina Krutzinna, „denn sonst kündigt immer mehr Personal, und wir können den Notdienst nicht mehr aufrechterhalten.“ Eine äußerst traurige Entwicklung, aber leider notwendig.

Recklinghäuser Zeitung

Schnelltest für Bienenviren ermöglicht Diagnose am Bienenstand

15. Dezember 2023

Neben der Varroamilbe bedrohen verschiedene Viren die Gesundheit von Bienenvölkern. Darunter fallen das akute Bienenparalysevirus (ABPV), das Flügeldeformationsvirus (DWV) sowie das Sackbrutvirus (SBV). Wichtig ist, dass ein Befall schnell erkannt und behandelt wird. Um den Tierärzt:innen und Imker:innen eine möglichst rasche Diagnose zu ermöglichen, haben Forscher:innen des Instituts für Virologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien den FASTest Bee 3T entwickelt. Der Schnelltest für Bienenviren kann direkt am Bienenstand eingesetzt werden und liefert innerhalb weniger Minuten den Virennachweis.

„Der FASTest Bee 3T ist ein innovativer Beitrag aus der Veterinärmedizin zur Verbesserung der Bienengesundheit, denn er ermöglicht, die gute imkerliche Praxis mit objektiven Testergebnissen zu unterstützen, direkt vor Ort, bei geringem Aufwand und Kosten“, erklären Kerstin Seitz und Till Rümenapf, die den Test entwickelt haben.

Eine schnelle Behandlung gegen die Viren ist besonders wichtig, da die Erreger DWV und SBV eng an das Vorkommen der Varroamilbe gekoppelt sind. „Gefährlich ist daher die Kombination aus Bienenviren und Varroamilben“ warnt Kerstin Seitz und ergänzt: „mehr Viren bedeuten auch mehr Milben“. Mit Hilfe der Virusnachweise kann auch frühzeitig einem gefährlichen Befall mit Varroamilben entgegengewirkt werden, die im ungünstigen Fall das Absterben eines ganzen Bienenvolks bedeuten kann.

Um die Haltung, die Gesundheit und den Schutz von Bienen geht es unter anderem auch in der gleichnamigen vierteiligen E-Learning-Reihe, die Tierärzt:innen zur Online-Fortbildung auf Myvetlearn.de zur Verfügung steht. Die Kursreihe ist geeignet zur Weiterbildung für den Erwerb der Zusatzbezeichnung Bienen/den Fachtierarzt für Bienen.

Vetmeduni Wien