StIKo Vet rät zu Impfung gegen EHV und BTV
Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) hat sich erneut für die flächendeckende Impfung von Pferden gegen equine Herpesviren (EHV) ausgesprochen. In einer umfassenden Stellungnahme begründet die StIKo Vet, warum an der EHV-Immunisierung als Core-Impfung beim Pferd festgehalten wird.
In dieser hat die Kommission Bezug genommen auf zahlreiche Studien, die die Wirksamkeit der EHV-Impfstoffe untersucht hatten. Ein Großteil dieser Studien hatten hochsignifikante Unterschiede zwischen geimpften und ungeimpften Tieren gezeigt: Die Impfung reduziert die Schwere der Erkrankung und vor allem die Dauer und Höhe der Virusausscheidung. Durch die konsequente Impfung ganzer Bestände kann die Viruslast gesenkt, und es können so mögliche Infektionsketten unterbrochen werden.
Zudem hat die StIKo Vet in ihrer Stellungnahme auch auf gesichtete Ausbruchsuntersuchungen verwiesen, die keinen gesicherten Zusammenhang zwischen einer EHV-Impfung und dem Auftreten neurologischer Symptome nach EHV-Infektion darlegen. Die Analysen deuten eher darauf hin, dass eine hohe Impfquote im Bestand das Risiko schwerer Verlaufsformen signifikant senken kann.
Die Impfstoffkommission rät dringend zu einem ausreichenden Schutz der Pferde gegen EHV-1, weist aber darauf hin, dass es trotz Impfung zu Ausbrüchen kommen kann. Daher sollten andere Maßnahmen der Seuchenprävention nicht vernachlässigt werden, wie die transparente Ausbruchskommunikation, allgemeine Hygienemaßnahmen sowie die Vermeidung gemeinsamer Aufstallung in nicht ausreichend belüfteten Innenräumen. Soweit möglich, sollten Tiere aus verschiedenen Beständen und bereits erkrankte oder besonders infektionsgefährdete Pferde separiert werden.
Anlässlich des bevorstehenden Frühjahrs und der beginnenden Gnitzensaison wiederholt die StIKo Vet die dringende Empfehlung, empfängliche Wiederkäuer im kommenden Frühjahr gegen BTV-3 impfen zu lassen. Ein besonderes Augenmerk sollte demnach auf Regionen liegen, die im letzten Jahr wenig betroffen waren und in denen die Impfabdeckung gering ist.
Empfängliche Wiederkäuer, die im vergangenen Jahr grundimmunisiert wurden, sollten noch vor der Gnitzensaison eine einfache Wiederholungsimpfung erhalten. Wie die StIKo Vet betont, ist die Impfung auch in Beständen wichtig, in denen im vergangenen Jahr bereits Fälle von Blauzungenkrankheit festgestellt wurden. Die Impfung mit einem serotypspezifischen Impfstoff ist die einzige Möglichkeit, um Schäden durch Tierverluste, Aborte und Leistungsrückgang nachhaltig vorzubeugen.
Neues Tool warnt Imker:innen vor extremen Temperaturschwankungen
Für die globale Landwirtschaft sind Bienen von entscheidender Bedeutung. Die emsigen Insekten bestäuben zahlreiche Nutzpflanzen. Viele Faktoren haben jedoch dazu geführt, dass die Zahl der Bienenvölker stetig sinkt. Dazu gehören neben dem Einsatz von Pestiziden und dem zunehmenden Verlust von Lebensräume auch die Auswirkungen des Klimawandels.
Ein von Wissenschaftler:innen der University of California, Riverside (UCR) entwickeltes Frühwarnsystem kann helfen, Bienenvölker vor zu hohen oder niedrigen Temperaturen zu schützen. Mit Hilfe von kostengünstigen Wärmesensoren, deren Daten von der Software "Electronic Bee-Veterinarian" (EBV) ausgewertet werden, erhalten Imker:innen Einblicke in Echtzeit.
Das Tool kann zudem vorhersagen, wie sich die Temperaturen in den Bienenstöcken entwickeln werden. So können Imker:innen schnell die nötigen Gegenmaßnahmen einleiten, was vor allem für das Wohl des temperaturempfindlichen Bienennachwuchses entscheidend sein kann, wie UCR-Insektenkundler Boris Baer erklärt. Baer sieht in der Technologie eine Revolution der Bienenzucht. „Im vergangenen Jahr haben die Vereinigten Staaten über 55 Prozent ihrer Honigbienenvölker verloren. Wir erleben einen massiven Zusammenbruch der Bienenpopulationen, und das ist äußerst besorgniserregend, da etwa ein Drittel unserer Nahrung von Bienen abhängt", betont der Forscher.
„Wir wandeln die Daten, die die Sensoren liefern, in einen sogenannten Gesundheitsfaktor um, der die Wohnqualität im Bienenstock mit Null bis Eins beziffert. Null bedeutet höchste Lebensgefahr, Eins optimale Bedingungen. Das ermöglicht es Imkern, die mit dem zugrunde liegenden Modell nicht vertraut sind, die Gesundheit eines Bienenstocks schnell zu beurteilen", erklärt Informatikerin Shamima Hossain.
TiHo überzeugt erneut mit Gleichstellungskonzept
Bund und Länder haben im Jahr 2008 das Professorinnenprogramm ins Leben gerufen, um mehr Frauen auch nach der Promotion im Wissenschaftssystem zu halten, ihre Beteiligung auf allen Qualifikationsstufen zu steigern und die bestehende Gerechtigkeitslücke weiter zu schließen.
Durch die Einreichung von Gleichstellungskonzepten, die extern begutachtet werden, können sich Hochschulen für eine Teilnahme am Programm qualifizieren. Bundesweit wurden bereits 56 Hochschulen von einem unabhängigen Begutachtungsgremium für eine Förderung ausgewählt. Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) ist eine davon, denn auch in der zweiten Auswahlrunde des Professorinnenprogramms 2030 konnte die TiHo die Gutachtenden mit ihren Maßnahmen zur Gleichstellung überzeugen.
„Die Begutachtung bestätigt unseren Weg zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft“, sagt TiHo-Präsident Professor Dr. Klaus Osterrieder. „Trotz des hohen Frauenanteils in der Tiermedizin, entscheiden sich immer noch zu wenig Frauen für eine akademische Karriere. Darum unterstützen und fördern wir gezielt Frauen auf dem Weg zur Professorin.“
Damit ist die TiHo jetzt berechtigt, bis zum 30. September 2026 eine Anschubfinanzierung für bis zu drei erstberufene Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Professuren zu beantragen.
Dänemark verbietet betäubungslose Ferkelkastration per Gesetz
Seit dem 1. Januar 2021 ist in Deutschland die betäubungslose Ferkelkastration nach dem Tierschutzgesetz verboten. Nun führt auch Dänemark die Betäubungspflicht bei der Kastration der männlichen Saugferkel ein. Gemäß der gesetzlichen Regelung wird es jedoch den Landwirt:innen nach wie vor erlaubt sein, die Kastration unter Lokalanästhesie durchzuführen, wie der dänische Landwirtschaftsminister Jacob mitteilt. Das aber erfülle die deutsche Gesetzesvorgabe zur Schmerzausschaltung nicht, kritisiert die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN).
Auch wenn es bislang keine gesetzliche Vorschrift für die Betäubung gab, gilt bereits seit dem Jahr 2019 die Vorgabe des Danish Product Standard, die Ferkel vor der Kastration zu betäuben. Nach Informationen der Branchenorganisation Landbrug & Fødevarer (L&F) halten sich bereits jetzt nahezu 99 Prozent aller Schweinehalter:innen daran. Die jetzt angekündigte gesetzliche Betäubungspflicht hat daher nur einen symbolischen Charakter. Da rund 7,4 Millionen dänische Ferkel jährlich nach Deutschland importiert werden, sieht die ISN deutsche Ferkelerzeuger eklatant benachteiligt und fordert von der künftigen Bundesregierung, dass die Tierschutzvorgaben innerhalb der EU vereinheitlicht werden.
Gerald Parker zum neuen Leiter des Pandemiebüros ernannt
US-Präsident Donald Trump hat auf die Ausbreitung der Geflügelpest nun doch reagiert und Gerald Parker zum Leiter des Pandemiebüros des Weißen Hauses ernannt. Der Tierarzt und stellvertretende Dekan für Global One Health an der Texas A&M University hat bereits unter der Biden-Präsidentschaft den Nationalen Wissenschaftlichen Beirat für Biosicherheit (National Science Advisory Board for Biosecurity) geleitet.
Das Pandemiebüro des Weißen Hauses wurde nach der Corona-Pandemie vom Kongress eingerichtet. Seine Aufgabe ist es, das Land und die Regierung auf pandemische Bedrohungen vorzubereiten. Der Austritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation ist für das Erreichen des Ziels allerdings ein Schritt in die falsche Richtung.
Knappheit von Eiern in Deutschland möglich
Die Beliebtheit von Eiern ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Wie die Deutsche Eier-Union (DEU) in ihrem aktuellen Marktbericht erklärt, sei das auch auf die umfassende Berichterstattung der Medien über das Super-Food-Produkt zurückzuführen. Neben dem positiven Gesundheitsaspekt schätzen Verbraucher:innen in Deutschland Eier auch angesichts der sinkenden Kaufkraft als ein relativ preiswertes Nahrungsmittel.
Die globale Ausbreitung der Geflügelpest und die wachsende Beliebtheit könnten jedoch schon bald eine knappe Marktverfügbarkeit nach sich ziehen. Im Vorfeld des Osterfestes steigt der Verbrauch traditionell an. Nach Meinung von Expert:innen könnte eine Rationierung denkbar sein. Da der Selbstversorgungsgrad Deutschlands derzeit bei rund 73% liegt, ist besonders die verarbeitende Industrie auf Importe angewiesen. Die Nachfrage übersteigt aber europaweit bei weitem das Angebot.
Auch in Deutschland gibt es wegen Geflügelpest-Ausbrüchen derzeit wieder Keulungen von Legehennen. Wie Wolfgang Schleicher, Geschäftsführer des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) erklärt, dauert der Aufbau neuer Herden mehr als ein halbes Jahr. Aufzucht und Einstallung benötigen zudem mindestens sieben bis acht Monate. Außerdem seien Jungtiere wegen der Krankheitswelle derzeit schwer zu bekommen. So ist nicht mit einer Entspannung zu rechnen.
Die DEU weist jedoch eindringlich darauf hin, dass es genügend Eier zum Osterfest im April 2025 geben wird. Von Hamsterkäufen wird ausdrücklich abgeraten. Lediglich eine vollumfängliche Versorgung auf allen Handels- und Verarbeitungsstufen sei aus derzeitiger Sicht fraglich.
Schlummernde Milzbrand-Sporen gefährden Gesundheit von Mensch und Tier
Bacillus anthracis ist der Erreger der gefährlichen Zoonose Anthrax, auch bekannt als Milzbrand. Bei Huftieren wie Rindern oder Schafen kann das Bakterium schwere Erkrankungen verursachen. Aber auch Menschen können schwer an Milzbrand erkranken.
Auch wenn Anthrax in Deutschland nur noch selten ausbricht, geht von den Sporen des Bakteriums eine große Gefahr aus. Denn diese gelten als äußerst umweltstabil und können Jahrzehnte im Boden überdauern. Insbesondere der fortschreitende Klimawandel und menschliche Aktivitäten können historische B. anthracis-Vorkommen reaktivieren.
Um die Persistenz sowie genetische Vielfalt von Bacillus anthracis besser zu verstehen, hat ein interdisziplinäres Forschungsteam der Veterinärmedizinischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem Amt für Rüstung und Wehrtechnik des österreichischen Bundesheeres und der deutschen Bundeswehr nun historische Milzbrand-Vorkommen untersucht.
„Wir analysierten archivierte Aufzeichnungen über Milzbrandvorfälle in Österreich, um historische B. anthracis-Bodenreservoirs zu lokalisieren. Parallel dazu testeten wir Bodenverarbeitungsprotokolle, um ein effektives Screening für historische Anthrax-Funde zu entwickeln“, erklärt Studien-Erstautor Maximilian F. Mayerhofer-Rochel, Offizier im Amt für Rüstung und Wehrtechnik des Bundesheeres und PhD-Student am Institut für Mikrobiologie des Zentrums für Pathobiologie der Vetmeduni.
Unter anderem konnten die Wissenschaftler:innen an einer stillgelegten Gerberei lebensfähige Sporen isolieren. Wie Studien-Letztautorin Monika Ehling-Schulz, Leiterin des Zentrums für Pathobiologie der Vetmeduni, erklärt, können diese Sporen auch nach Jahrzehnten eine Gesundheitsbedrohung darstellen, wenn solche Stätten durch klimatische Faktoren oder menschliche Eingriffe reaktiviert werden. Denn die Forschenden konnten mit der Genomanalyse der isolierten Stämme belegen, dass Milzbrand-Sporen selbst nach 80 Jahren lebensfähig sind und damit aus der One Health-Perspektive eine potenzielle Gesundheitsgefahr darstellen.
„Unsere Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, solche Orte systematisch zu überwachen, um Rückschlüsse über natürliches Vorkommen und etwaige absichtliche Ausbringung zu ziehen“, erklärt Mayerhofer-Rochel. „Die Untersuchung auf lebensfähige Sporen an solchen historischen Orten könnte nicht nur neue Erkenntnisse über die frühere genetische Vielfalt und Populationsstruktur von B. anthracis liefern. Sie könnte darüber hinaus auch wichtige Informationen für die Ergreifung geeigneter Maßnahmen zur Verhinderung künftiger Ausbrüche geben, die von diesen Orten ausgehen“, unterstreicht Ehling-Schulz abschließend.
Masern-Erkrankungen in den USA auf dem Vormarsch
In den Vereinigten Staaten sind ungewöhnlich viele Menschen an Masern erkrankt. Die hochansteckende Viruserkrankung breitet sich derzeit stark aus. Seit Jahresbeginn registrierten die Gesundheitsbehörden allein in Texas und New Mexico mehr als 130 Masernfälle. Ein Kind ist am vergangenen Mittwoch an der Krankheit verstorben. Es ist der erste Todesfall durch Masern in den USA seit zehn Jahren.
Der Grund für die Häufung ist eine sinkende Impfbereitschaft. Diese sehen Expert:innen im Zusammenhang mit der Covid-Pandemie, nach der das Misstrauen gegenüber den Gesundheitsbehörden und Pharmaunternehmen gewachsen ist.
Kinderarzt und Infektiologe Paul Offit befürchtet eine bevorstehende Gesundheitskrise, die auch von Robert Kennedy Jr., dem neu einberufenen Gesundheitsminister und bekennenden Impfgegner, befeuert wird. Kennedy stellt immer wieder öffentlich die Sicherheit von Impfstoffen infrage. Das hat zur Folge, dass in einigen US-Bundesstaaten der Anteil der immunisierten Kinder im Vorschulalter teilweise auf 80 Prozent gesunken ist. Eine Impfquote von 95 Prozent sind erforderlich, um Gemeinden vor Ausbrüchen zu schützen.
Für Kennedy ist die hohe Zahl der Masernausbrüche keinesfalls bedenklich, wie er in einer Kabinettssitzung erklärte: „Es gibt jedes Jahr Masernausbrüche." Fake News, die der Gesundheitsminister in den sozialen Medien verbreitet, verstärken außerdem das Misstrauen der Bevölkerung gegenüber Impfungen.
Immer mehr Ausnahmeregelungen führen dazu, dass Eltern in zunehmender Zahl auf die verpflichtenden Impfungen ihrer Kinder verzichten. Religiöse Gründe oder auch philosophische Einwände genügen in zahlreichen Bundesstaaten, um die Impfung abzulehnen. Einige Politiker versuchen, die Impfpflicht auf lokaler Ebene abzuschaffen, noch mehr Ausnahmen zu ermöglichen oder bestimmte Impfstoffe ganz zu verbieten.
Hinsichtlich einer Häufung von Keuchhustenfällen in Lousiana warnt die Wissenschaftlerin Jennifer Herricks: „Unsere Immunisierungsraten sind bereits niedrig genug, dass gefährdete Kinder diese Krankheiten bekommen." Offit fürchtet, dass die Menschen in den USA bald mit einer harten Realität konfrontiert sein könnten und weist auf die Zeit vor der Einführung des Masern-Impfstoffs im Jahr 1963 hin, als jedes Jahr zwischen drei und vier Millionen Kinder und Erwachsene erkrankten. „Die Menschen wissen nicht mehr, wie krank dieses Virus machen und wie tödlich es sein kann", betont der Kinderarzt abschließend.
US-Landwirte und Klimaschützer klagen gegen Trump
Der wieder gewählte US-Präsident Donald Trump hat in seiner kurzen Amtszeit schon zahlreiche kontrovers diskutierte Beschlüsse bekannt gegeben. Mit seiner Forderung, klimarelevante Richtlinien, Leitfäden, Datensätze und Ressourcen von den Internetseiten des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) zu löschen, hat er nun neben den Klimaschützer:innen auch die Landwirt:innen gegen sich aufgebracht. Die haben jetzt Klage vor einem amerikanischen Bundesgericht eingereicht.
Geklagt haben die Organisation Earthjustice gemeinsam mit dem Knight First Amendment Institute an der Columbia University, im Namen der Northeast Organic Farming Association of New York, der Natural Resources Defense Council und der Environmental Working Group. Als Klagegrund geben die Kläger:innen unter anderem an, dass Trumps Forderung gegen verschiedene Bundesgesetze verstößt, wie Freedom of Information Act, der Administrative Procedure Act und der Paperwork Reduction Act. Zusätzlich zum Übergehen der Regierung einer verpflichtenden öffentlichen Ankündigung bemängeln die Kläger:innen auch die fehlende Transparenz bei der Veröffentlichung von Dokumenten und Richtlinien.
Die Landwirt:innen kritisieren, dass die Streichung wichtiger Ressourcen über klimafreundliche Landwirtschaft, Waldschutz, Klimaanpassung und Investitionen in saubere Energieprojekte in ländlichen Gebieten zu finanziellen Verlusten führt. Die mit dem Inflation Reduction Act im Jahr 2022 versprochenen Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen in Höhe von 369 Milliarden Dollar würden durch die Trump-Administration blockiert. Die Kläger:innen erklären, dass genau zu dem Zeitpunkt, als Landwirt:innen versuchten, Zugang zu diesen ihnen zustehenden Geldern zu erhalten, die Informationen über die entsprechenden Programme von den öffentlichen Webseiten entfernt wurden.
„Das USDA sollte daran arbeiten, unser Lebensmittelsystem vor Dürren, Waldbränden und extremen Wetterbedingungen zu schützen, und nicht der Öffentlichkeit den Zugang zu wichtigen Ressourcen verwehren“, erklärt Jeffrey Stein, stellvertretender Anwalt von Earthjustice. Die Kläger:innen fordern eine gerichtliche Anordnung, die das USDA verpflichtet, den Zugang zu den wichtigsten Webseiten wiederherzustellen und die Entfernung weiterer klimabezogener Informationen zu verhindern. Die USDA hat bislang zu den Vorwürfen keine Stellung bezogen.
Expert:innen fordern nachhaltiges europäisches Influenza-Forschungsnetzwerk
In Deutschland sind jahreszeitlich bedingt viele Menschen an der Influenza erkrankt. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilt, habe die Grippewelle zwar voraussichtlich ihren Höchststand erreicht, jedoch dominiere die starke Zirkulation der Influenzaviren nach wie vor das gesamte Geschehen der Atemwegserkrankungen. Das Niveau an Krankheitsfällen sei noch immer sehr hoch. Das betrifft auch die Zahl der erkrankten Schulkinder in dieser Saison.
Angesichts der zunehmenden Zahl der Erkrankungen und Pandemien, die durch Influenza-Viren ausgelöst werden, fordern Expert:innen, darunter Professorin Dr. Gülşah Gabriel, Institut für Virologie der TiHo und Leiterin des Leibniz-Labs Pandemic Preparedness und der LIV-Abteilung Virale Zoonosen – One Health, den Aufbau eines europäischen Influenza-Forschungsnetzwerkes.
Die Wissenschaftler:innen drängen in einem Beitrag in der Fachzeitschrift "The Lancet" auf eine engere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Politik. Auch angesichts des aktuellen H5N1-Seuchengeschehens sei ein nachhaltiges europäisches Netzwerk von Bedeutung, um auf neue Infektionskrankheiten reagieren und effektive Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung ergreifen zu können.
Das Modell der Centers of Excellence for Influenza Research and Response (CEIRR) in den USA nimmt Gabriel als erfolgversprechendes Beispiel. Dieses von den National Institutes of Health geförderte Netzwerk konnte schnell auf die aktuelle H5N1-Situation reagieren und lieferte essenzielle Daten für politische Entscheidungen. Die Autor:innen kritisieren die aktuelle Forschungssituation in Europa, da Förderprogramme hier häufig fragmentiert und auf kurzzeitige, nicht verlängerbare Zyklen begrenzt sind. Ein langfristig finanziertes, koordiniertes Netzwerk nach CEIRR-Vorbild würde Europas Fähigkeit zur Pandemiebekämpfung erheblich stärken.
Europäische Forschungsfördernde und politische Entscheidungstragende – insbesondere die EU-Kommission sowie nationale Regierungen – seien in der Pflicht, ein europäisches Pendant zu CEIRR zu schaffen, konstatieren die Autor:innen des Beitrags.