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News

Tierschutz muss weiter konsequent umgesetzt werden

17. Januar 2025

Anlässlich der Grünen Woche, die am heutigen Freitag (17.01.2025) in Berlin eröffnet worden ist, hat der Deutsche Tierschutzbund seine Forderung nach einem konsequent umgesetzten Schutz landwirtschaftlich genutzter Tiere in Deutschland erneuert. In Anbetracht der vorgezogenen Bundestagswahl und dem vorzeitigen Ende der Ampel-Koalition geschuldeten Scheitern der Tierschutzgesetz-Novellierung fordert der Dachverband von den zukünftigen Regierungsparteien, den Tierschutz voranzutreiben sowie die bisherigen Pläne weiterzuführen.

„Wenn die Koalitionspartner einer Nachfolgeregierung Tierschutzinitiativen weiter aufschieben oder blockieren, hätte dies verheerende Konsequenzen für Millionen Tiere“, mahnt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Neben der Überarbeitung des Tierschutzgesetzes sei zudem die der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung essenziel, so Schröder weiter. So fehlten bis heute Verordnungen zur Haltung von Puten, Milchkühen, Mastrindern und Wassergeflügel. Zudem ließen die Regelungslücken noch immer Qualzuchten, Amputationen sowie grausame Drittlandexporte zu. Diese müssten dringend geschlossen werden, fordert der Deutsche Tierschutzbund.

Deutscher Tierschutzbund

Wildschweine im Rhein-Sieg-Kreis mit gefährlichem Parasit befallen

17. Januar 2025

Nach September 2023 ist in der vergangenen Woche ein weiteres Mal der „Duncker’sche Muskelegel“ bei Wildschweinen entdeckt worden. Der gefährliche Parasit wurde im Labor des Rhein-Sieg-Kreises im Rahmen der routinemäßigen Untersuchung von Wildschweinproben auf Trichinen entdeckt. Die Wildschweinkörper waren zu diesem Zeitpunkt noch unverarbeitet und wurden unmittelbar nach dem Laborbefund beschlagnahmt. Nach der individuellen Begutachtung des Chemischen Veterinär- und Untersuchungsamts Krefeld steht fest, dass drei Wildschweine aus einem Revier mit dem Parasit befallen waren. Die anderen Tiere wurden negativ getestet.

„Wir haben die Wildkörper daraufhin als untauglich für den Verzehr bewertet und deren Entsorgung angeordnet“, erklärt Dr. Simon Eimer vom Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises. Theoretisch können sich Personen, die nicht ausreichend durcherhitztes Fleisch oder durchgereifte Rohwurst von Wildschweinen verzehren, infizieren und schwer erkranken. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schätzt das Risiko für eine Übertragung auf den Menschen als gering ein. „Dennoch sollte Wildbret vom Schwarzwild vorsichtshalber stets mindestens 2 Minuten lang bei 72°C Kerntemperatur erhitzt werden, um Erreger zuverlässig abzutöten.“

Der Duncker’sche Muskelegel ist vor allem in den östlichen Bundesländern bekannt und hat als Endwirt Tiere wie Füchse, Marderhunde und Waschbären. Wildschweine fungieren jedoch als Fehlwirt, bei dem sich der Parasit im essbaren Gewebe ansiedeln kann. Der Fund im Rhein-Sieg-Kreis zeigt, wie wichtig sorgfältige Kontrollen und eine sachgemäße Verarbeitung von Wildbret sind, um mögliche Gesundheitsrisiken zu minimieren.

Rhein-Sieg-Kreis

ASP-Bekämpfung ist Daueraufgabe

17. Januar 2025

Am vergangenen Mittwoch (15.1.2025) sind die Amtschefinnen und Amtschefs der Agrarressorts für ihre zweitägige Konferenz (ACK) in Berlin zusammengekommen. Ein zentrales Thema der ACK ist die Afrikanische Schweinepest (ASP), die inzwischen in sechs Bundesländern aufgetreten ist. Hessen setzt sich weiterhin bundesweit für eine umfassende und langfristige Strategie zur Bekämpfung der ASP ein. „Wir konnten in den vergangenen Monaten bereits erste Erfolge bei der Eindämmung der Seuche erreichen“, erklärt Staatssekretär Daniel Köfer. „Das Wiederauftreten neuer Fälle zeigt jedoch, dass die ASP-Bekämpfung eine Daueraufgabe ist“, so Köfer weiter.

Sein Land fordert vom Bund daher eine langfristige Strategie zur Bekämpfung der ASP, die eine klare finanzielle Unterstützung durch den Bund beinhaltet, um den Fortbestand der Schweinehaltung in Deutschland zu sichern. Zudem müsse die logistische Unterstützung der Länder verbessert sowie Schutzmaßnahmen und Wartung von Zäunen entlang von Autobahnen und Raststätten regelmäßig durchgeführt werden. Betriebe in den Quarantänezonen benötigen eine besondere Unterstützung, um Existenzverluste und wirtschaftliche Schäden zu vermeiden. Zudem fordert Hessen im Rahmen der ACK die Stärkung der Impfstoffforschung, denn nur so könne eine langfristige Bekämpfung der ASP Erfolge haben.

Mit der regelmäßigen Überprüfung der Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben befasst sich auch die 8-teilige Online-Fortbildungsreihe Biosicherheit in der tierärztlichen Bestandsbetreuung von Myvetlearn.de. Diese bietet Tierärzt:innen in allgemeinen und tierartspezifischen Kursen fundiertes Wissen zu den Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in Beständen verschiedener Tierarten. In Kurs 4 der Reihe geht es um Maßnahmen und Hinweise zur Biosicherheit für Schweinebestände.

Landwirtschaft Hessen

MKS-Verdachtsfall im Landkreis Barnim nicht bestätigt

16. Januar 2025

Der Verdacht auf den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Landkreis Barnim bei Werneuchen hat sich nicht bestätigt. Die im Labor des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) untersuchten Proben haben einen negatives Testergebnis erbracht. "Der Stand ist heute, dass es keinen zweiten weiteren positiven Fall gibt", sagte Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) am Freitagmorgen im Deutschlandfunk.

Der Verdachtsfall war am Donnerstag aufgetreten, nachdem Ziegen MKS-verdächtige Symptome gezeigt hatten. Die Tiere des Bestandes wurden umgehend getötet und der Betrieb gesperrt, um zu verhindern, dass sich das hoch ansteckende Virus weiter ausbreitet.

Wie es zu dem ersten Ausbruch in der vergangenen Woche im Kreis Märkisch Oderland in Brandenburg bei Wasserbüffeln kam, ist immer noch unklar. "Auch diese Information brauchen wir dringend", so Özdemir, denn die Sorge sei weiterhin groß. Solange Deutschland international noch nicht wieder den Status habe, MKS-frei zu sein, dürfe es bei den Maßnahmen kein Nachlassen geben. Es müsse alles dafür getan werden, damit die Länder, die deutsche Produkte kauften, wieder Vertrauen hätten.

Deutschlandfunk

Besorgnis über H5N1-Virus in den USA wächst

16. Januar 2025

In den USA häufen sich die Fälle im Zusammenhang mit dem H5N1-Virus. Trotz hundertfacher Infektionen von Milchkühen in inzwischen 16 Bundesstaaten und mindestens 66 positiv auf das Virus getesteten Personen, von denen eine verstorben ist, scheinen sich die Behörden auffallend viel Zeit zu lassen, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Beispielhaft dafür ist, dass das US-Landwirtschaftsministerium erst vor wenigen Tagen eine bundesstaatliche Anordnung zur landesweiten Untersuchung von Milch angekündigt hat, wie der Nachrichtensender NBC News berichtet. Eine Maßnahme, die laut Expert:innen schon vor Monaten hätte durchgeführt werden müssen. Anscheinend mache die US-Regierung bei der Geflügelpest die gleichen Fehler wie bei der Corona-Pandemie.

Das Center for Disease Control and Prevention (CDC) erklärt noch immer, dass das unmittelbare Risiko für die öffentliche Gesundheit gering sei. Bei einem Teil der Bevölkerung jedoch wächst die Besorgnis über die Infektionslage sowie die Angst vor einer weiteren landesweiten Pandemie. Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, hat in der vergangenen Woche als Reaktion auf grassierende Ausbrüche bei Kühen und Geflügel den Notstand ausgerufen.

Viele Anzeichen lassen neue Pandemie befürchten

„So viele Anzeichen weisen in die falsche Richtung“, mahnt Dr. Peter Chin-Hong, Professor für Medizin an der University of California (San Francisco) laut der Zeitung Successfull Farming SF. Expert:innen befürchten, dass das H5N1-Virus verschiedene Schritte unternommen habe, um zur nächsten Pandemie zu werden. Unter anderem habe sich das Virus unkontrolliert bei Tieren verbreitet, darunter auch bei Kühen, die häufig mit Menschen in Kontakt kommen. Darüber hinaus zeigen Nachweise im Abwasser, dass das Virus weitreichende Spuren hinterlässt, und zwar nicht nur bei Nutztieren. Außerdem wurden Infektionen bei mehreren Menschen nachgewiesen, bei denen keine Infektionsquelle identifiziert werden konnte. Auch der Tod eines männlichen Patienten am 6. Januar 2025 sorgt für Verunsicherung. Wie der Wissenschaftler Andy Pekosz in einem Interview feststellte, konnte bei der Sequenzierung von Proben des Verstorbenen nachgewiesen werden, dass das Virus an zwei bestimmten Stellen zu mutieren begonnen hatte. Für H5N1 wichtige Stellen, damit es sich besser im Menschen vermehren kann.

Tierfutter in den USA positiv auf H5N1 getestet

Zudem wurde noch ein Rückruf für rohes und gefrorenes Tierfutter bekannt, der im Zusammenhang mit einer Katze steht, die an einer Infektion mit dem das H5N1-Virus gestorben war. Auf der Website des Unternehmens Northwest Naturals hieß es, die Charge eines bestimmten Tierfutters, das in den gesamten Vereinigten Staaten verkauft wurde, sei positiv auf die hochpathogene Vogelgrippe getestet worden.

Topagrar

Igel immer seltener Gäste im Garten

16. Januar 2025

Lange Zeit galten Igel als sehr anpassungsfähige Tiere. Doch die Population der beliebten Wildsäuger, einst ein häufiger Gast in unseren Gärten, nimmt immer weiter ab. „In einigen Bundesländern ist er sogar bis in die Vorwarnliste der Roten Liste der gefährdeten Arten vorgerückt!“, erklärt Rosa Schipper, Leiterin der Regionalgeschäftsstelle des NABU Südniedersachsen. Der Populationsrückgang hat verschiedene Ursachen. So finden Igel immer seltener Nahrung und Unterschlupf, da Hecken, Feldgehölze und Wegraine nach und nach verschwinden.  

„Deshalb zieht sich der Igel hierzulande immer weiter in die Siedlungen zurück“, erklärt Schipper. Hier warten Gefahren, wie Autos und Mähroboter, die die kleinen Wildtiere schwer verletzen und nicht selten töten. Schätzungen gehen zudem davon aus, dass allein in Deutschland jedes Jahr bis zu einer Million Igel überfahren werden.

Wie Jede:r den bedrohten Tieren helfen kann, erklärt die NABU-Mitarbeiterin: „Laub muss auch mal liegenbleiben dürfen. Und das Laub kann im Herbst hervorragend vom Igel genutzt werden, um es in sein Schlafnest zur Überwinterung hineinzuschieben.“ Helfen könne man dem Igel auch, indem man eine Igelburg baut, in der er Unterschlupf finden kann.

Da Igel auch immer häufiger in den Tierarztpraxen vorgestellt werden, können sich Tierärzt:innen mit dem Einsteigerkurs Igel auf Myvetlearn.de online fortbilden und damit auch einen Beitrag zur Arterhaltung leisten. In dieser Online-Fortbildung geht es um den Igel als Patienten in der Tierarztpraxis, seine häufigsten Erkrankungen und die richtigen Behandlungen. Andere Wildtierarten werden in der  ATF-anerkannten E-Learningreihe Wildtiere auf Myvetlearn.de ebenfalls behandelt.

In einer separaten Reihe können sich auch Tiermedizinische Fachangestellte zum Thema Aufzucht, Pflege und Behandlung von Wildtieren online fortbilden. Beide Kursreihen enthalten zudem zahlreiche interaktive Elemente, die einerseits den Spaß steigern und andererseits die Bearbeitung der Inhalte intensivieren. 

Aber auch das Personal von Igelstationen und Wildtierauffangstationen muss natürlich die notwendige Fach- und Sachkunde besitzen, um die gesetzlichen Vorschriften einhalten und Auflagen beachten zu können, die es rund um diese unter Naturschutz stehende Art gibt. Dies vermittelt der Kurs Igel auf dem Portal Tierhalter-Wissen.de.

HNA.de

Umfrage zu Arbeitsbedingungen im Notdienst

15. Januar 2025

Bei immer mehr Menschen wächst der Wunsch nach einem eigenen Haustier, was die Tierzahlen in den vergangenen Jahren massiv ansteigen ließ. Die daraus resultierende Arbeitsbelastung sowie die erhöhten Stressoren, einhergehend mit dem Fachkräftemangel, hat jedoch dazu geführt, dass immer mehr tiermedizinische Kliniken und Praxen ihren Notdienst aufgegeben haben. Sowohl erfahrene Tierärzt:innen als auch junge Tierärzt:innen sind kaum noch bereit, Notdienste zu leisten bzw. eine Karriere in der Notfallmedizin anzustreben.

Leoni Wizenty, praktizierende Kleintierärztin und Doktorandin am Institut für Veterinär-Epidemiologie und Biometrie der Freien Universität Berlin, befasst sich im Rahmen ihrer Doktorarbeit mit Notfallvorstellungen und -versorgungen inklusive Triage von Kleintierpatienten. In diesem Zusammenhang befragt sie in einer deutschlandweiten Erhebung Kleintierärzt:innen, die aktuell oder innerhalb der letzten 5 Jahre im Notdienst tätig sind/waren.

Die Umfrage zielt darauf ab, die Arbeitsbedingungen im Notdienst zu erfassen, herauszufinden inwieweit ein Triage-System zur Einteilung von Patienten nach Dringlichkeit genutzt wird und ob sich ein Patientenprofil abzeichnen lässt. Die Ergebnisse sollen einen aktuellen Stand zu der Notdienstsituation aus Sicht der Tierärzt:innen liefern, um Handlungsoptionen für die Verbesserung der Notdienstabdeckung aufzuzeigen. Daher ist es wichtig, dass möglichst viele Tierärzt:innen an der Umfrage teilnehmen. Die Teilnehmenden können auf diese Art mithelfen, die Zukunft des Notdienstes zu optimieren. Das würde sowohl den Praktiker:innen als auch den Tierhalter:innen zugutekommen.

Zur Umfrage

Anhaltende Nachfrage lässt illegalen Welpenhandel europaweit aufleben

15. Januar 2025

Der illegale Welpenhandel scheint nicht gestoppt werden zu können. Nach Informationen der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN sind in 2024 über das Meldetool 190 Verdachtsfälle von Betroffenen und  Zeug:innen gemeldet worden. Mehr als ein Drittel dieser Fälle bezog sich auf den Handel im Internet. Aus Nordrhein-Westfalen wurde knapp ein Viertel aller Verdachtsfälle (46 Fälle) gemeldet, gefolgt von Bayern mit rund 12 Prozent (23 Fälle) und Baden-Württemberg mit 19 Fällen. Die Dunkelziffer ist jedoch immens.

„Die zahlreichen emotionalen Geschichten von Betroffenen, die uns wie jedes Jahr auch 2024 über unser Meldetool erreicht haben, zeigen einmal mehr die Dringlichkeit, dieses Tierschutzproblem endlich anzugehen: Alle Online-Plattformen müssen zwingend eine zuverlässige Verifizierungspflicht für Tierverkäufer:innen einführen und nur noch gechippte sowie in einem Heimtierregister registrierte Tiere für eine Anzeige zulassen“, fordert Saskia Dauter aus dem Investigations- und Rechercheteam bei VIER PFOTEN Deutschland. Dieser Schritt würde verhindern, dass kriminelle Händler:innen sich hinter dem Deckmantel der Anonymität verstecken und immer weiter Tierleid produzieren. „Dafür ist auch die Einführung einer bundeseinheitlichen Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen unumgänglich“, so Dauter.

Mit Hilfe der Meldungen konnten die Tierschützer:innen von VIER PFOTEN in Zusammenarbeit mit zuständigen Behörden insgesamt 23 Welpen und ein Muttertier retten. Doch die Nachfrage in ganz Europa nach Hundewelpen, insbesondere nach Französischen Bulldoggen, Pomeranians oder Yorkshire Terriern, scheint nach wie vor anhaltend stark zu sein, sodass gemäß einem Bericht jährlich fast sechs Millionen Hunde nötig wären, um diese zu decken – knapp eine Million davon in Deutschland.

VIER PFOTEN

Bundesweites Melderegister könnte Animal Hoarding verhindern

14. Januar 2025

In der vergangenen Woche hatten Polizist:innen im Osten Magdeburgs auf einem Grundstück 400 verendete Schafe gefunden. Ein Teil der toten Tiere war bereits skelettiert. Weitere Schafe wurden in einem so schlechten Zustand vorgefunden, dass sie erlöst werden mussten.

Der Tierschutzskandal um die verantwortliche 62-jährige Frau aus Gommern im Jerichower Land weitet sich nun aus. Mindestens 600 weitere, teils stark verwahrloste Schafe wurden auf dem Grundstück sichergestellt. Laut Informationen von Steffen Burchhardt, dem Landrat im Jerichower Land, hat die Frau wohl noch viele weitere Tiere, darunter mehr als 25 Hunde, gehalten, die fast ausnahmslos stark verwahrlost sind.

Inzwischen ist auch bekannt geworden, dass ihr bereits im Jahr 2020 in einem anderen Kreis ein Haltungs- und Betreuungsverbot für Tiere jeglicher Art auferlegt worden war. Auch hätten im Vorfeld Bürger mehrfach auf die schlimme Lage der Schaf hingewiesen. Vertreter:innen des Gesundheits- und Veterinäramts Magdeburg hätten aber bei ihren Besuchen vor Ort offenbar keinen Verstoß erkennen können, weshalb es keine "Untersagung der Haltung an sich" gegeben hat.

Nach Meinung des Landrates gehört die Frau zu den "Animal Hoardern", Menschen, die Tiere sammeln wie Gegenstände. Ein deutschlandweites Melderegister für solche Personen könnte helfen, solche Fälle zu verhindern, so Burchhardt. „Mit so einem Register hätte der Fall in Magdeburg möglicherweise früher erkannt werden können." Nach Burchhardts Worten besteht auch die Möglichkeit, dass noch mehr Tiere der Frau gefunden werden. Derzeit recherchiere der Landkreis weiter, ob es möglicherweise im Jerichower Land noch weitere Standorte gibt.

Tierschützer und Veterinärämter fordern solch ein länderübergreifendes Melderegister im Zusammenhang mit Animal Hoarding bereits seit langem.

MDR

Tötung von überzähligen Zootieren als nachhaltiger Ansatz empfohlen

13. Januar 2025

Tiere, die in zoologischen Einrichtungen gehalten werden, erreichen immer häufiger ein sehr viel höheres Alter als ihre Artgenossen in der Wildnis. Da der Platz in den Zoos jedoch begrenzt ist und eine Auswilderung mit speziellen Programmen sowie einem geeigneten Lebensraum verbunden ist, haben sich viele Einrichtungen für die Beschränkung der Nachzucht entschieden.  

Ein Forschungsteam unter der Leitung der Universität Zürich (UZH) aber plädiert für ein Umdenken. In einer Stellungnahme raten die Expert:innen zu fachgerecht durchgeführten Tötungen von überzähligen Tieren, um ihre fortpflanzungsfähigen Populationen zu erhalten und das Bewusstsein für die Herausforderungen des Artenschutzes schärfen, sowie Tierwohl und Klimabilanz zu verbessern.

„Wir halten dies für ein rationales und verantwortungsvolles Populationsmanagement. Zudem kann dieser Ansatz den Zoos dabei helfen, ihren Bildungsauftrag zu erfüllen“, erklärt Marcus Clauss vom Universitären Tierspital der UZH. „Fortpflanzung ist ein Grundbedürfnis von Tieren. Ohne Reproduktion wird ihnen einer ihrer wichtigsten evolutionären Antriebe genommen“, so Clauss weiter.

„Zoos können dazu beitragen, das öffentliche Verständnis für den natürlichen Lebenszyklus von Tieren zu fördern. Indem sie den Tod von Tieren an den Rand drängen, halten Zoos jedoch unrealistische Erwartungen an das Leben in der Wildnis aufrecht“, ergänzt Mitautor Andrew Abraham von der Universität Aarhus. Elementar sei es, dass die Zoos fortpflanzungsfähige Populationen und das Wissen über die Aufzucht von Jungtieren erhalten.

Die Forschenden erklären, dass überzählige Tiere getötet werden dürfen, um den Weg für mehr Geburten in den Zoos zu ebnen. Ein weiterer Vorteil: So könnten Raubtiere mit bis zu 30 Prozent des Fleisches von Tieren aus der eigenen Einrichtung versorgt werden. Gleichzeitig könnten sowohl die Kohlenstoffemissionen als auch der Bedarf an kommerziell geschlachtetem Vieh reduziert werden. Um die öffentliche Wahrnehmung zu verändern und die Akzeptanz von langfristigen, nachhaltigen Ansätzen zu erhöhen, rät Clauss zu einer transparenten Kommunikation.

UZH

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