Fachzeitschrift wird in „Die Praktische Tierärztin“ umbenannt
Die Anteil der Tierärztinnen in Deutschland wächst stetig. Das hat die Schlütersche Mediengruppe zum Anlass genommen, eine ihrer Fachzeitschriften umzubenennen. Aus dem Titel „Der Praktische Tierarzt“ wird mit Beginn des kommenden Jahres „Die Praktische Tierärztin“.
„Die Veterinärmedizin hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert - wir reagieren also auf keinen kurzlebigen Trend, sondern auf eine langfristige und fortschreitende Entwicklung. Die Umbenennung unseres Titels ist ein logischer Schritt. Damit möchten wir nicht nur die überwältigende Präsenz von Frauen in diesem Berufsfeld anerkennen, sondern auch eine stärkere Identifikation und Zugehörigkeit für unsere Leserinnen schaffen. Unser Ziel ist es, eine Plattform zu bieten, die die Stimmen und Perspektiven aller Tierärztinnen und Tierärzte gleichermaßen repräsentiert“, erklärt Ingo Mahl, CEO der Mediengruppe.
Im Jahr 2023 waren rund 24.000 der 33.845 tierärztlich Tätigen Frauen, mehr als 80 Prozent der Praxisassistenten sind weiblich. Der neue Titel zielt darauf ab, die Realität in der Branche widerzuspiegeln. Inhaltlich hat sich das Heft stets weiterentwickelt, nun geht auch der Titel mit der Zeit.
„Unser Magazin wird selbstverständlich weiterhin die gewohnte Qualität und Relevanz bieten. Es ist und bleibt unser Ziel, die Kolleginnen und Kollegen in der Veterinärmedizin mit relevanten Fachinformationen zu versorgen und sie bei den vielfältigen Anforderungen ihres Arbeitsalltags zu unterstützen und zu begleiten. Daneben ist es uns ein besonderes Anliegen, nah an der beruflichen Realität unserer Zielgruppe zu bleiben. Tierärztinnen wurden bei 'Der Praktische Tierarzt' 105 Jahre lang mitgemeint. Sie sind schon lange in der Mehrheit und sollen nun auch auf dem Titel stehen", ergänzt Dr. Viola Melchers, Chefredakteurin von "Die Praktische Tierärztin".
Der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) begrüßt die Entscheidung. „Unser Beruf wird immer mehr von Frauen getragen, das erleben wir natürlich auch im bpt. Daher unterstützt das bpt-Präsidium die Entscheidung, die Rolle der Tierärztinnen in unserem Berufsstand zu betonen und zu stärken. Die Umbenennung in "Die praktische Tierärztin passt" in die Zeit", betont bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder.
Mehr Daten, zahlen, Fakten sowie Entwicklungen und Trends finden sich im Tierärzte Atlas Deutschland 2024, einer Brancheninitiative für mehr Wissen.de. Der Atlas kann kostenfrei als pdf heruntergeladen werden oder ist für eine Schutzgebühr von 10 Euro im Vetion.de-Shop zu bestellen.
USA intensivieren Maßnahmen zur Überwachung der Geflügelpest
Nach dem Auftreten von H5N1-Viren in mehreren hundert Milchviehbeständen in den USA hat das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) nun verkündet, Tests und Überwachung zu intensivieren. Gemeinsam mit der ihm zugeordneten Behörde für Tier- und Pflanzengesundheit (APHIS) plant das Ministerium die Umsetzung einer mehrstufigen Strategie zur Entnahme von Milchproben, um besser beurteilen zu können, wo dieses Virus noch vorkommt.
Ziel sei es außerdem, mehr Informationen über die Wirkung von Biosicherheits- und Eindämmungsmaßnahmen zu erhalten und das Risiko für Landarbeiter, die mit H5N1-infizierten Tieren in Kontakt kommen könnten, zu minimieren, erklärte das USDA. Eine im Mai 2024 erlassene Verordnung habe bereits zur Eindämmung der H5N1-Ausbreitung geführt. Laut Angaben des Ministeriums sei die Zahl der von Ausbrüchen betroffenen Bundesstaaten von 14 auf aktuell zwei gesunken.
In der Zwischenzeit ist die HPAI erstmals bei Hausvögeln in Hawaii nachgewiesen worden. Nach Informationen des APHIS ist ein nicht kommerziell genutzter Hinterhofbestand im Bezirk Honolulu betroffen.
Das Geflügelpestvirus breitet sich auch stark unter See-Elefanten aus. Im Oktober 2023 hatten Forschende von einem Massensterben bei Südlichen See-Elefanten (Mirounga leonina) in Argentinien berichtet. Innerhalb weniger Wochen waren auf der Halbinsel Valdés rund 17.000 Kälber und eine unbekannte Zahl ausgewachsener Tiere an dem H5N1-Virus verendet. Ein internationales Forschungsteam hat mit Untersuchungen belegen können, dass sich das Virus gut von einem Meeressäuger zum nächsten ausbreiten und auch wieder auf Vögel überspringen kann. Wie genau die Übertragung passiert, ist jedoch noch unklar. Kälber könnten das Virus über die Plazenta oder die Muttermilch bekommen haben.
Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) erklärt, das Virus sei noch nicht gut an den Menschen angepasst. Doch auch wenn eine anhaltende Übertragung von Mensch zu Mensch zum Beispiel noch nicht beobachtet wurde, raten die Autor:innen der See-Elefanten-Studie zur Vorsicht. „Je besser sich das Virus an Säugetiere anpasst, desto relevanter wird es auch für den Menschen“, so die Wissenschaftler:innen.
Dr. Siegfried Moder geht als bpt-Präsident in die 3. Amtszeit
Am 14. November 2024 haben die Delegierten auf der turnusgemäßen Delegiertenversammlung des Bundesverbandes praktizierenden Tierärzte (bpt) das Präsidium für die Wahlperiode 2024 – 2029 gewählt.
Präsident bleibt Dr. Siegfried Moder. Er bekleidet das Amt seit 9 Jahren und wurde zum dritten Mal wiedergewählt. Dr. Moder ist Rinderpraktiker aus Bayern und aktuell auch Präsident des Europäischen Tierärzteverbandes (FVE), Mitglied des Präsidiums der Bundestierärztekammer (BTK) und Mitglied des Vorstandes des Bundesverbandes Freier Berufe (BFB).
Außerdem im Amt bestätigt wurde die 1. Vizepräsidentin Dr. Petra Sindern, Kleintierpraktikerin aus Hamburg. Neu in das geschäftsführende Präsidium gewählt wurde als 2. Vizepräsidentin Dr. Maren Püschel, Kleintierpraktikerin aus Schleswig-Holstein. Sie folgt auf Dr. Karl-Heinz Schulte, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr angetreten war. Wiedergewählt wurden auch Dr. Maren Hellige (Gesellschaft für Pferdemedizin, GPM), Dr. Bodo Kröll (Thüringen), Dr. Nicole Lange (Westfalen-Lippe) und PD Dr. Andreas Palzer (Bayern). Neu gewählt wurden die Kleintierpraktikerin Anja Eigenseer (Sachsen) als Schatzmeisterin agiert jetzt Dr. Heidi Kübler (Baden-Württemberg). Nicht mehr angetreten waren Dr. Christina Bertram und der bisherige Schatzmeister Dr. Franz Gassner.
Der bpt dankt den ausgeschiedenen Präsidiumsmitgliedern Dr. Franz Gassner, Dr. Karl-Heinz Schulte und Dr. Christina Bertram für ihr großes Engagement in den vergangenen Jahren.
„In seiner jetzigen Zusammensetzung repräsentiert das neugewählte Präsidium alle wesentlichen Fachgebiete/ Tierarten, Landesteile und Altersklassen. Das sind gute Voraussetzungen, um die berufspolitischen Weichen für die Zukunft unseres Berufes und unseres Verbandes richtig zu stellen“, freut sich Präsident Dr. Moder. Er will insbesondere die jungen Kolleginnen und Kollegen in ihrer Berufstätigkeit noch mehr unterstützen. Dazu Moder wörtlich in der Delegiertenversammlung: „Ja, wir müssen uns in Zukunft noch stärker um die Angestellten kümmern. Aber wir müssen uns auch wieder mehr um das Thema Selbständigkeit kümmern.“ Wesentliche berufspolitische Drehschrauben sind für ihn dabei der Bürokratieabbau, die Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, eine Reform des Tiermedizinstudiums aber auch eine Neuaufstellung der Verbandskommunikation, u.a. durch die Intensivierung der Social-Media-Aktivitäten.
Absolutes Tierversuchsverbot gefordert
Mit in der vergangenen Woche rund 128.000 eingereichten Unterschriften fordert die IG Tierversuchsverbots-Initiative ein absolutes Verbot von Tierversuchen in der Schweiz. Da die IG im Februar 2022 mit ihrer Volksinitiative gescheitert ist, hat das Komitée in seinem erneuten Begehren auf die Forderung nach einem Verbot von Versuchen an Menschen sowie einem Importverbot für mit Tierversuchen getestete Waren verzichtet. Gefordert werden jedoch die Aufnahme des Tierversuchsverbot in die Verfassung sowie ein Verbot des Züchtens von Versuchstieren und der Handel mit Tieren für Tierversuche.
Wissenschaftler:innen warnen indes vor einem absoluten Verbot. Gemäß eines Schreibens von Swissuniversities, würde ein solches wichtige Forschungsfelder gefährden sowie Fortschritt, Innovation und Bildung in der Human- und Tiermedizin, in Biowissenschaften und Biotechnologien erschweren oder gar verhindern.
Bundesrat und Parlament sind nun in der Pflicht, sich zu der Initiative zu äußern.
Tierärztliche Fortbildungen zum Thema Antibiotika
Jedes Jahr vom 18.-24. November rufen WHO, WOAH, UNEP sowie die FAO zur World AMR Awareness Week (WAAW) auf. Ziel dieser Aktion ist es, das Bewusstsein auf antimikrobielle Resistenzen in der Bevölkerung, bei Fachpersonen und in der Politik zu stärken.
Rechtzeitig zum Beginn der WAAW ist die fünfte Ausgabe des „Swiss Antibiotic Resistance Report“ (SARR) erschienen. Der aktuelle Forschungsbericht gibt Einblick in die aktuelle Lage in der Schweiz. Im Jahr 2015 wurde die Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (StAR) lanciert, um den verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika zu fördern und die Ausbreitung von Resistenzen zu bremsen. Tierärzt:innen haben die Möglichkeit, in einem Webinar Einblicke in die wichtigsten Ergebnisse zum Antibiotikaeinsatz und zur Resistenzlage bei Menschen, Nutz- und Heimtieren sowie in der Umwelt zu erhalten. Das Webinar findet am 20.11.2024 von 14.00-15.30 Uhr statt. Im Anschluss stehen die Referent:innen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Hier geht es direkt zur Webinaranmeldung.
Um Antibiotika, die Vorgabe der EU-weiten Erfassung von Antibiotikaanwendungen bei Tieren und den notwendigen Handlungsbedarf, der sich aus der wachsenden Zahl der Resistenzen ergibt, geht es unter anderem in dem Live-Online-Seminar Antibiotikameldungen – Warum, wann und wie? am 17.12.2024 von 19:30–21.00 Uhr auf Myvetlearn.de.
PD Dr. Svenja Sander und Dr. Kristina Strecker (beide Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Berlin) geben in diesem kostenfreien Online-Seminar einen Überblick über die Strategien zur Reduzierung der Antibiotikaresistenzen und über den aktuellen Sachstand zur Umsetzung der Antibiotikameldungen, insbesondere in der nationalen Rechtsprechung. Zudem werden Durchführung der Dokumentation und Meldung der Antibiotikamengen besprochen. Nach jedem Abschnitt wird Zeit für Fragen sein.
Das Seminar wird aufgezeichnet und steht registrierten Nutzer:innen bis 17.12.2025 zur Verfügung.
Auch die Lernplattform VetMAB hat die Antibiotikaminimierung im Stall zum Ziel und umfasst viele wertvolle Informationen zur Vermeidung von Resistenzen, abgefasst in mehr als 30 E-Learning-Sequenzen für Tierärzt:innen und Landwirt:innen.
Auszeichnung für Dr. Holger Volk
Bereits seit 19 Jahren zeichnet die Unicum Stiftung Professorinnen und Professoren aus, die ihre Studierenden in besonderer Weise bei der Berufsvorbereitung unterstützen. In diesem Jahr wurde Holger Volk, Professor für Kleintierkrankheiten und Leiter der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), auf den 2. Platz in der Kategorie Medizin und Naturwissenschaften gewählt.
„Die Studierenden an der TiHo sind großartig! Weil diese Auszeichnung auf ihre Initiative beruht, freue ich mich ganz besonders darüber“, erklärt der Preisträger. „Es ist mir ein großes Anliegen, den Studierenden die vielen Facetten der tierärztlichen Praxis, aber auch die tiermedizinische Forschung und die evidenzbasierte Tiermedizin nahezubringen. Außerdem versuche ich, ihnen zusätzlich zu Fachkenntnissen auch Leidenschaft, Selbstvertrauen und Mut mit auf den Weg zu geben. Wir haben den schönsten Beruf der Welt! Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer lieben ihre Tiere und wir versuchen, das Beste für sie zu tun. Aus diesen Ansprüchen entstehen manchmal Herausforderungen, die weit über das Fachliche hinausgehen und emotionale Stärke erfordern.“
Volk konnte sich gegen 600 Professorinnen und Professoren, für die rund 3.000 Nominierungen eingingen, durchsetzen. Vetion.de gratuliert herzlich zu dieser Auszeichnung!
Studie zeigt starken Nachbesserungsbedarf bei Antibiotikaverschreibungen
Antibiotika werden in deutschen Krankenhäusern zu oft falsch oder nicht gezielt genug verschrieben. Auch werden andere Qualitätsstandards häufig nicht eingehalten. Das geht aus einer gerade veröffentlichten Studie des Universitätsklinikums Freiburg hervor.
Die Wissenschaftler:innen untersuchten im Jahr 2021 mehr als 8.500 Patient:innen in zehn Krankenhäusern unterschiedlicher Größe in Baden-Württemberg, von denen ungefähr ein Drittel mindestens ein Antibiotika verordnet bekommen hatte. Das Ergebnis zeigte deutliche Defizite bei der Antibiotikaverordnung in nicht-universitären Krankenhäusern.
Insgesamt war eine große Streuung der Verordnungsqualität zu verzeichnen. 25% der Therapien waren demnach nicht adäquat, bei ungefähr der Hälfte der Patient:innen wäre der Einsatz eines Antibiotikums mit schmalerem Wirkspektrum möglich gewesen. Zudem stellte sich bei einem Drittel der Fälle heraus, dass lediglich bei circa einem Drittel der Fälle die Behandlungsdauer rechtzeitig dokumentiert bzw. die Antibiotikatherapie nach 2-3 Tagen überprüft wurde.
„Unsere Ergebnisse verdeutlichen den dringenden Bedarf an nachhaltigen Antibiotikaprogrammen und Fachärzt:innen für Infektiologie, um die Versorgung der Patient:innen zu verbessern“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Siegbert Rieg, Leiter der Abteilung Infektiologie der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg. „Nur so können wir langfristig Resistenzen vorbeugen und die Behandlungsqualität steigern.“
Rieg bemängelt zudem, dass nur in 45 Prozent der Fälle eine Blutkulturanalyse und bei etwa 60 Prozent der Patient:innen ausreichende mikrobiologische Proben vor Beginn der Antibiotikatherapie entnommen wurden. „Neben optimierungsbedürftigen Antibiotika-Auswahl beeinträchtigen fehlende Diagnostik und mangelhafte Dokumentation die Qualität der Versorgung erheblich. Diese Defizite gefährden nicht nur die Wirksamkeit der Behandlung, sondern tragen auch zur Entstehung von Resistenzen bei“, so Rieg.
Die Studie hebt den Bedarf an strukturierten Programmen hervor, die für eine sachgemäße Verschreibung und Anwendung von Antibiotika sorgen. „Ein flächendeckender Einsatz von Antimicrobial Stewardship und die breite Verfügbarkeit spezialisierter Infektiolog:innen sind entscheidende Maßnahmen, um die Versorgungsqualität zu verbessern. Deutschland hat hier Nachholbedarf", betont Rieg. Weitere Untersuchungen sollen nun im Rahmen der ID-Roll-out-Studie zeigen, wie die Einführung von AMS-Programmen genau strukturiert sein sollte und wieviel spezialisiertes Personal erforderlich ist, um den größtmöglichen Effekt auf die Qualität der Antibiotikatherapie in nicht-universitären Krankenhäusern zu erzielen.
Für eine Verringerung des Antibiotikaeinsatzes im Stall steht die Lernplattform VetMAB, die sich an Tierärzt:innen sowie an Landwirt:innen richtet.
Tarifverhandlungen für TFA vorerst gescheitert
Die Verhandlungen zu den in die Jahre gekommenen TFA-Tarifverträgen zwischen dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) und dem Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) sind vorerst gescheitert. Die beiden Tarifpartner konnten zu keiner Anschlusslösung kommen.
Wie der bpt erklärt, sei derzeit nicht klar, ob und wann die Verhandlungen fortgesetzt werden. Die hohen Forderungen seitens des vmf hätten eine Einigung verhindert, so der bpt. „Die TFAs sind ein wesentlicher Faktor für den Praxiserfolg. Sie haben eine qualitativ hochwertige Ausbildung, leisten großartige Arbeit und sollen für ihre Leistung selbstverständlich auch die verdiente Wertschätzung erfahren. Leider können wir uns nicht einigen, wie hoch die Tarifanpassungen sein sollen“, bedauert bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder.
In einigen Positionen seien die Parteien zwar zu einem Konsens gekommen, jedoch lägen die Vorstellungen bei den Gehaltssteigerungen, Ausbildungsvergütungen und einer neuen Tätigkeitsgruppe für TFA, die leitungsbezogene Tätigkeiten ausführen, noch weit auseinander, erklärte der vmf. Der Verband bittet die TFA-Mitglieder nun mittels einer Umfrage um ihr Votum. „Die TFA-Mitglieder im vmf erhalten in den nächsten Tagen Post von uns mit weiteren Informationen und einem Fragebogen. Wir bitten alle TFA-Mitglieder, sich an unserer internen Umfrage zu beteiligen, damit wir die Rückmeldungen als Grundlage für unser weiteres Vorgehen nutzen können“, erklärt Katrin Hammermann, Referatsleiterin TFA im vmf, und ergänzt: „Die Teilnahme an der Umfrage ist auch direkt im internen Mitgliederbereich möglich und sie setzt keine langjährige Mitgliedschaft im vmf voraus. Auch neue Mitglieder können direkt abstimmen.“
Umfrage zur Blauzungenkrankheit
Seit dem ersten Auftreten der Blauzungenkrankheit (Bluetongue disease – BT) mit dem Subtyp 3 im Oktober 2023 hat sich die Tierseuche inzwischen in allen Bundesländern Deutschlands ausgebreitet. Neben Ziegen, Neuweltkameliden und Wildwiederkäuer befällt das Blauzungenvirus (BTV-3) besonders Rinder und Schafe und verursacht bei den Tieren schwere Erkrankungen. Zudem verendet eine hohe Anzahl infizierter Tiere.
Wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) mitteilt, kann lediglich die Behandlung der Symptome und die Prävention von Begleiterkrankungen helfen. Um klinische Symptome zu verringern, gilt eine Impfung als sicherster Schutz vor einer BTV-Infektion. Seit Juni 2024 ist die Verwendung von Impfstoffen gegen BTV-3 gestattet.
Das FLI führt aktuell eine Umfrage unter Halter:innen von Rindern, Schafen und Ziegen durch, um die besten Wege zu finden, die Gesundheit der Tiere zu schützen. Die Umfrage soll dabei helfen, besser zu verstehen, wie gut Tierhalter:innen in Deutschland über die Krankheit, ihre Übertragung und die verfügbaren Schutzmaßnahmen informiert sind und in welchem Ausmaß Impfungen gegen BTV-3 durchgeführt wurden. Um möglichst zahlreiche aussagekräftige Erkenntnisse zu erhalten, bittet das FLI um eine rege Teilnahme und weist ausdrücklich darauf hin, dass keinerlei Bewertung der individuellen Angaben sattfinden wird. Die Umfrage dauert etwa 10 - 15 Minuten und erfolgt anonym.
Viele Fledermausarten durch Insektenschwund bedroht
Seit Oktober befinden sich Fledermäuse hierzulande im Winterschlaf. Dafür wird die Körpertemperatur nahezu auf die Umgebungstemperatur herabgesenkt. Um die Monate bis zum Frühjahr zu überstehen, benötigen die vom Aussterben bedrohten Tiere genügend Fettreserven. Immer häufiger reichen diese jedoch nicht aus, da die Fledermäuse schon unterernährt in den Winterschlaf gehen. Wie Fledermausschützer Ulrich Lensinger erklärt, besteht dann die Gefahr, dass die Tiere noch in den Quartieren sterben oder zu früh aufwachen.
In Schleswig-Holstein, wo Zehntausende Fledermäuse angesiedelt werden, leiden viele der Tiere sehr unter dem Insektenschwund. So könnte der Einfluss von Klimafaktoren, der landwirtschaftlichen Nutzung und bestimmter Lebensraumfaktoren den massiven Rückgang verursacht haben. Wissenschaftler:innen suchen intensiv nach den Gründen. Die Analyse brachte bisher jedoch keine eindeutige Klärung.
Der Insektenschwund ist aber nicht die einzige Gefahr, so Lensinger. So seien gerade die hochfliegenden und fern wandernden Arten wie der große Abendsegler oder die Rauhautfledermaus durch Windenergieanlagen gefährdet. Zudem fallen durch Gebäudesanierungen und -dämmungen immer mehr Quartiere weg. Lensinger plädiert daher sehr für die Schaffung von Ersatzquartieren, um den Tieren zu helfen.