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AMK berät über bundesweites Register für Tierschutzverstöße

27. März 2025

Am 26. März 2025 hat die Agrarministerkonferenz (AMK) in Baden-Baden begonnen. Hier tauschen sich die Vertreter:innen der Länder drei Tage lang fachlich und politisch zu aktuellen Themen aus. Ein Tagesordnungspunkt wird unter anderem die Einführung eines bundesweiten Registers bei Tierschutzverstößen sein.
 
Die Landesregierung Sachsen-Anhalt setzt sich für einen entsprechenden Beschluss der Länder ein. Es sei erforderlich, Informationen über verhängte Tierhaltungs- und Betreuungsverbote für die Tierschutzbehörden bundesweit verfügbar zu machen, hatte das Landwirtschaftsministerium auf eine Anfrage der Linksfraktion mitgeteilt.
 
Zu Jahresbeginn war mal wieder ein Tierschutzskandal bekannt geworden, dieses Mal in Magdeburg. Nahe der Stadt waren bei einem Einsatz am 4. Januar 2025 rund 200 tote sowie weitere 500 teils schwer verwahrloste Schafe auf einem Grundstück gefunden worden. Nach Angaben der Stadt mussten 250 Tiere notgetötet werden. Neben 14 Hunden, von denen einer wegen stark aggressiven Verhaltens getötet werden musste, wurden fünf Esel, zwei Ponys und ein Maultier sichergestellt. Die Halterin der Tiere ist untergetaucht.
 
Für ein bundesweites Register hatte sich Brandenburg in einer Bundesratsinitiative bereits im September 2022 ausgesprochen. Im April 2023 war solch ein Register Thema bei der Sitzung der Bund-Länder-Tierschutzreferenten. Seither konnte jedoch kein Ergebnis erzielt werden, obgleich immer wieder erschütternde Fälle von Animal Hoarding ans Tageslicht kommen.

Proplanta

Zeitumstellung bringt erhöhtes Risko von Wildunfällen mit sich

27. März 2025

Am kommenden Wochenende beginnt in ganz Deutschland die Sommerzeit. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren von 2 auf 3 Uhr vorgestellt. Dadurch wird es am Morgen eine Stunde später hell, Tiere und Menschen starten dann gleichzeitig in den Tag. Durch das zeitliche Zusammentreffen vom morgendlichen Autoverkehr und dem Wildwechsel steigt die Gefahr von Wildunfällen, wie das Regierungspräsidium Kassel betont.

Da viele heimische Wildtiere wie Rehe, Füchse und Feldhasen in den frühen Morgenstunden besonders aktiv auf Futter- und Reviersuche sind und dabei Straßen und Wege kreuzen, sollten Autofahrer:innen speziell in ländlichen Gebieten zwischen 6 und 8 Uhr besonders aufmerksam sein. Aber auch abends zwischen 21 und 23 Uhr besteht ein erhöhtes Unfallrisiko.

In dem Fall, dass ein Wildtier am Straßenrand steht oder sogar auf die Fahrbahn läuft, empfiehlt die Behörde abzublenden, zu hupen und zu bremsen. Bei einem drohenden Zusammenstoß gelte es, das Lenkrad festzuhalten und zu bremsen statt riskant auszuweichen. Verletzte oder tote Tiere sollten Autofahrer nicht in ihr Auto laden, das sei Aufgabe des Försters oder der Jagdpächterin, wie der ADAC erklärt.

Um die Behandlung von Wildtieren geht es auch in der gleichnamigen vierteiligen E-Learningreihe auf Myvetlearn.de. Wir verlosen gemeinsam mit der Schlütersche Fachmedien GmbH unter allen Tierärzt:innen, die ein oder mehrere Module dieser Reihe im Zeitraum zwischen 3.3.2025 und 31.3.2025 buchen, ein Exemplar des Buches Wildtierfindlinge in der Tierarztpraxis.

Hessenschau

Wildtiere mit wenig Aufwand unterstützen

26. März 2025

Mit dem gerade begonnenen Frühling werden auch schon bald wieder zahlreiche Vogelarten, Insekten und Igel durch die Gärten fliegen, krabbeln und laufen. Nach dem langen Winter sind die heimischen Tiere auf der Suche nach Futter sowie Nistmaterial und -plätzen. Der Deutsche Tierschutzbund weist darauf hin, dass nur wenig Aufwand betrieben werden muss, um den Wildtieren Nahrung und Unterschlupf zu bieten. Denn ein naturnah gestalteter Garten kann einen aktiven Beitrag zum Tier- und Artenschutz leisten.

„Heimische Pflanzen, weniger Eingriffe durch den Menschen und der Verzicht auf Pestizide helfen, die Artenvielfalt zu erhalten. Laubsauger sollten bei der Gartenpflege tabu sein. Sie sind nicht nur laut, sondern auch gefährlich für Kleintiere wie Insekten, Spinnen und Amphibien, da sie in den Sog geraten und dabei gehäckselt und getötet werden. Laubbläser wirbeln neben Kleintieren auch Feinstaub auf und zerstören den natürlichen Nährstoffkreislauf des Bodens. Stattdessen sollte Laub in Beeten oder unter Hecken belassen werden, wo es als Frostschutz und Lebensraum dient“, erklärt Katrin Pichl, Referentin für Wildtiere beim Deutschen Tierschutzbund.

In Hecken sowie Kletterpflanzen wie Efeu, Wilder Wein und Hopfen finden Vögel und Insekten einen willkommenen Unterschlupf und geeignete Brutplätze. Heimische Pflanzen wie Glockenblumen, Kornblumen, Wilde Möhre oder Kapuzinerkresse sind wahre Insektenmagneten. Auch Blühsträucher wie Weißdorn, Schlehe oder Wildrosen spenden Nahrung und Schutz. „Damit die Tiere sich wohl fühlen, sollten im Garten naturnahe Ecken eingerichtet werden. Liegen gelassenes Laub, Holzstapel oder Reisighaufen lockt Insekten und somit wiederum Vögel, Igel, Fledermäuse und Eidechsen an, die sich von diesen ernähren. Zugleich finden verschiedene Tierarten dort auch Versteck-, Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten“, so Pichl. 

Da die Igel auch immer häufiger in den Tierarztpraxen vorgestellt werden, können sich Tierärzt:innen mit dem Einsteigerkurs Igel auf Myvetlearn.de online fortbilden und damit auch einen Beitrag zur Arterhaltung leisten. 

Andere Wildtierarten werden in der ATF-anerkannten E-Learningreihe Wildtiere auf Myvetlearn.de ebenfalls behandelt. Wer übrigens bis zum 31. März 2025 ein oder mehrere Module der Reihe Wildtiere in der Praxis bucht, wahrt seine Chance, ein Exemplar des Buches Wildtierfindlinge in der Tierarztpraxis zu gewinnen.

Deutscher Tierschutzbund

Gnitzen für Labor-Studie gesucht

25. März 2025

Im Verbundprojekt CeratoVirPlus wird das Vorkommen von Gnitzen (Familie Ceratopogonidae) auf landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland räumlich und zeitlich erfasst. Im Anschluss werden die gefangenen Gnitzen im Labor des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) untersucht und auf das Vorkommen von Krankheitserregern wie dem Blauzungenvirus analysiert. Ihnen kommt eine große Bedeutung bei der Verbreitung des Virus zu und sie haben einen großen Einfluss auf die Gesundheit landwirtschaftlicher Nutztiere in Deutschland. 

Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Datenlage zum Vorkommen und zur Verbreitung einheimischer Gnitzenarten und von ihnen übertragener pathogener Viren, um die infektiologischen und epidemiologischen Zusammenhänge besser zu verstehen und Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

Um die Projektziele zu erreichen, sind die Forschenden auf die Unterstützung von Landwirtinnen und Landwirten angewiesen. Möchten Sie etwas über das Gnitzenvorkommen in Ihrem Betrieb erfahren? Dann kontaktieren Sie die Forschenden über Gnitze@zalf.de.

Mehr Informationen finden sich auch unter www.gnitzenmonitoring.de

BLE

H5N1-Infektion bei Schaf in Großbritannien

25. März 2025

In Großbritannien ist das aviäre Influenzavirus vom Typ H5N1 erstmals bei einem Schaf nachgewiesen worden. Außerdem dem Schaf wurde auch Nutzgeflügel des Betriebes positiv auf das Virus getestet. Der betroffene Betrieb befindet sich in der Grafschaft Yorkshire, im Norden Englands.

Das infizierte Schaf wurde getötet, die anderen Schafe der Herde wurden laut zuständigem Landwirtschaftsministerium untersucht. Weitere Infektionen mit dem Geflügelpestvirus sind dabei allerdings nicht bestätigt worden.

FLI

Zeckenzeit hat begonnen

25. März 2025

Endlich Frühling - überall erwacht das Leben und das kann, wie im Fall von Zecken, mit gesundheitlichen Risiken für Mensch und Tier einhergehen. Denn mit den steigenden Temperaturen erwachen auch die Blutsauger wieder aus ihrer Winterruhe. Die hungrigen Spinnentiere sind jetzt auf der Suche nach einer Blutmahlzeit, um sich weiter fortzupflanzen. Beim Akt des Blutsaugens können sie jedoch gefährliche Krankheiten übertragen. Dazu gehört im Fall des gemeinen Holzbock vor allem die Borreliose und die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) sowie im Fall der Auwaldzecke auch noch die Babesiose. Außerdem werden auch Anaplasmose, Ehrlichiose, die Hepatozoonose und die Rickettsiose von Zecken übertragen.

Daher sollten Tierhalter ihre Tiere vor Zeckenstichen schützen - am besten ganzjährig, da die milden Temperaturen immer häufiger dafür sorgen, dass die Zecken die Winterruhe ausfallen lassen. Eine ganzjährige Zeckenprophylaxe schützt die Vierbeiner daher am besten vor schweren Erkrankungen, weiß der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT).

Aber nicht alle Zeckenschutzmittel sind gleich. Deshalb ist es wichtig, die Packungsbeilage sorgfältig durchzulesen und die jeweiligen Anwendungsempfehlungen genau zu beachten. Nur so wirken die Mittel so, wie sie sollen. Auch die Einhaltung ergänzender Hinweise ist wichtig - beispielsweise Wartezeiten oder das Abnehmen von Halsbändern vor dem Baden oder Schwimmen.

Auf viele dieser Tick-Borne Diseases geht Prof. Dr. Stephan Neumann in der Online-Fortbildungsreihe für Tierärzt:innen Consensus Statements für die Kleintiermedizin (Modul 6 & 9) ein.

1,5 Mio. für Rehkitzrettung

24. März 2025

Jahr für Jahr kommen in Deutschland viele junge Wildtiere durch den Einsatz von landwirtschaftlichen Maschinen wie beispielsweise Mähwerke und Mähdreschern ums Leben. Um das zu verhindern, stellt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erneut 1,5 Millionen Euro für die Anschaffung von Drohnen zur Wildtierrettung zur Verfügung.

Der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildtechnik zur Wildtier-, insbesondere Rehkitzrettung stellt aktuell die beste Alternative zu bisherigen Verfahren (zum Beispiel Vergrämung, Begehung) dar, da sie deutlich effektiver und zeitsparender ist. 

Dazu sagt der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir: "Es ist dem Einsatz vieler Ehrenamtlicher zu verdanken, dass Jahr für Jahr tausende Rehkitze gerettet werden können. Dadurch retten die Freiwilligen nicht nur die Wildtiere selbst vor den Mähwerken, sondern ersparen auch den Kühen im Stall mögliche Erkrankungen, die mit kontaminiertem Heu im Zusammenhang stehen können. Nicht nur für Bambi ist es also eine tolle Nachricht, dass wir die Rehkitzrettung mit der Anschaffung von Drohnen auch weiterhin unterstützen und erleichtern können." 

Die erneute Drohnen-Förderung wurde gestern im Bundesanzeiger veröffentlicht. Anträge können bis zum 17. Juni 2025 gestellt werden. Antragsberechtigt sind eingetragene Kreisjagdvereine, Jägervereinigungen auf Kreisebene in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins oder andere eingetragene Vereine auf regionaler oder lokaler Ebene, zu deren Aufgaben die Pflege und Förderung des Jagdwesens oder die Rettung von Wildtieren, vorrangig von Rehkitzen, bei der Wiesenmahd (sogenannte Kitzrettungsvereine) gehören. 

Im tierseuchenrechtlichen Krisenfall dürfen die angeschafften Drohnen auch für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP), insbesondere für die Suche nach verendeten Wildschweinkadavern, genutzt werden. 

BMEL

Geflügelpest-Situation in den USA verschärft sich

24. März 2025

In den USA grassiert weiterhin das Virus der aviären Influenza vom Typ H5N1, und zwar sowohl bei Vögeln, als auch bei Milchkühen und Menschen. Laut Angaben der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) sind in den USA inzwischen mehr als 12.500 Fälle bei Wildvögeln festgestellt worden. Mehr als 166 Millionen Stück Nutzgeflügel wurden gekeult. Hinzukommen Ausbrüche bei Milchkühen in 17 Bundesstaaten in beinahe 1.000 Betrieben. Aber auch bei 70 Menschen wurde bereits eine Infektion nachgewiesen. Eine davon endete tödlich.

Eine kleine CDC-Studie wies zudem bei 3 von 150 getesteten Tierärzten Antikörper gegen das Virus nach. Das lässt den Schluss zu, dass das Virus vermutlich sowohl unter Tieren als auch unter Menschen viel weiter verbreitet ist als offiziell bekannt, so Experten. "Wir kennen das Ausmaß dieses Ausbruchs in den USA nicht", sagte die Virologin Seema Lakdawala von der Emory University in Atlanta der "New York Times". "Es gibt offensichtlich Infektionen, die wir nicht mitbekommen."

Eine Übertragung von Mensch zu Mensch konnte bislang nicht nachgewiesen werden, so das CDC. Doch ist Ende vergangenen Jahres in den USA erstmals auch noch ein anderer Virustyp, nämlich der Subtyp H5N9, nachgewiesen worden. Dieses Virus hat bereits vor einigen Jahren vor allem in China zu zahlreichen Todesfällen bei Menschen geführt.

Deutlich besorgniserregender ist jedoch die Überlegungen des amerikanischen Gesundheitsministers Robert F. Kennedy Jr., sich H5N1 unreguliert oder sogar absichtlich ausbreiten zu lassen, um auf diesem Weg gegen das Virus resistente Hühner ausfindig zu machen, mit denen dann eine resistente Zucht aufgebaut werden soll.

Experten halten dieses Vorgehen nicht nur für brandgefährlich, sondern auch für sinnfrei, da es bei Hühnern keine genetische Resistenz gibt.

ntv

Agrarheute

MKS in der Slovakei

23. März 2025

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist zurück in Europa. Nach einem Fall im Januar 2025 in Deutschland und Anfang März 2025 in Ungarn, sind nun mehrere Fälle der hochansteckenden Viruserkrankung in der Slovakei amtlich bestätigt worden.

Das Virus wurde bei Kühen auf drei Höfen im Süden des Landes nahe der ungarischen Grenze nachgewiesen, teilte Landwirtschaftsminister Richard Takac am Freitag mit. Alle Tiere der betroffenen Milchviehbetriebe wurden getötet. Takac sprach von einem "sehr ernsten und sehr großen Problem". Das letzte Mal ist die MKS in der Slovakei vor rund 50 Jahren aufgetreten.

BLV

Weiteres Pferd mit Borna-Virus infiziert

21. März 2025

Im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn ist bei einem weiteren Pferd das Borna-Virus nachgewiesen worden. Das Tier musste bereits am 12. März 2025 in einer Tierklinik eingeschläfert werden. Bereits zu Beginn des Jahres war im gleichen Landkreis der Erreger bei einem Pferd festgestellt worden. Wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mitteilt, stehen die beiden Fälle in keinem Zusammenhang. Zudem ist das Virus im laufenden Jahr bei jeweils einem Pferd im Landkreis Prignitz, Weißenburg-Gunzenhausen und Kelheim aufgetreten.

Das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) wird durch Feldmäuse, die es in Urin, Kot und Speichel ausscheiden und selber nicht erkranken, übertragen. Besonders empfänglich für das Virus sind Pferde und Schafe, aber auch Alpakas und Lamas. Im vergangenen Jahr konnte der Erreger auch bei mehreren Bibern und Igeln nachgewiesen werden, so das LGL. Auch Menschen können daran erkranken. Übertragungen von Pferd zu Pferd, von Pferd zu Mensch oder von Mensch zu Mensch wurden bisher nicht nachgewiesen.

Wie der Landkreis auf seiner Seite mitteilt, beträgt die Inkubationszeit zwei bis sechs Monate bis zum Auftreten erster Symptome. Pferde entwickeln Symptome einer Großhirnerkrankung (z.B. Verhaltensstörungen, Apathie, Kreiswandern), die meist progressiv und tödlich sind. Es wird dringend empfohlen, den Kontakt mit Spitzmäusen und deren Ausscheidungen zu vermeiden. Generell sollten beim Auffinden toter Spitzmäuse Vorsichtsmaßnahmen bei der Entsorgung getroffen werden (Gummihandschuhe, Feinstaubmaske (z. B. FFP2) und nach Möglichkeit Schutzbrille).

Der direkte Virusnachweis von Bornaviren ist beim Mensch als auch beim Tier meldepflichtig. 

Landkreis Neumarkt

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