Hühnerfett als nachhaltiger Energiespeicher
Forschende auf der ganzen Welt sind auf der Suche nach neuen innovativen, aber nachhaltigen Möglichkeiten, um Energie zu speichern. Da die weltweite Kapazität an erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr um knapp 50 Prozent gegenüber 2022 zugenommen hat, ist auch der Bedarf an Systemen gestiegen, um diese zwischen zu speichern. Wissenschaftler:innen der südkoreanischen Yeungnam University haben nun schonbar eine kostengünstige und gleichzeitig umweltfreundliche Methode entwickelt, um Energie zu speichern. Dazu werden Hühnerfettabfälle in elektrisch leitfähige Nanostrukturen umgewandelt. Diese so entstandenen Superkondensatoren dienen dazu, Energie zu speichern und LEDs zu betreiben.
Die Forschenden um Mohan Reddy Pallavolu, Jae Hak Jung und Sang Woo Joo schmelzen das Fett eines Huhns zunächst mit Hilfe einer Gasflammenpistole. Anschließend wird das geschmolzene Fett mit einem Flammendocht verbrannt. Die wissenschaftlichen Untersuchungen ergaben, dass der anschließend aufgesammelte Ruß, der sich auf dem Boden eines Kolbens angesammelt hatte, kohlenstoffbasierte Nanostrukturen aufweist. Behandelt mit einer Thioharnstofflösung zeigten die aus Hühnerfett gewonnenen Kohlenstoff-Nanopartikel eine gute Kapazität und Haltbarkeit sowie eine hohe Energie- und Leistungsdichte. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der Zeitschrift „ACS Applied Materials & Interfaces“ nachzulesen.
Vergiftungen zentrales Thema des AfT-Sommersymposiums
Bei dem diesjährigen Sommersymposium der Akademie für Tiergesundheit e. V. (AfT) am vergangenen Samstag (13.07.2024) standen Vergiftungen bei Hunden und Katzen im Fokus. International anerkannte Experten referierten über die Häufigkeit und Vorkommen von Vergiftungen und Möglichkeiten der Therapie im Falle von Intoxikationen bei Haustieren. Sie beleuchteten unter anderem den aktuellen Wissenstand sowie Therapieempfehlungen bei Rodentizid-Vergiftungen von Hunden und Katzen oder bei Vergiftungen im Haushalt, z.B. durch Reinigungsmittel oder Medikamente.
Regelmäßig werden Halter:innen mit Tieren mit Vergiftungsverdacht im tierärztlichen Notdienst vorstellig. Dazu gehören die Tiere, die möglicherweise einen Giftstoff aufgenommen haben als auch solche, die mit unspezifischen Symptomen oder tatsächlichen Vergiftungssymptomen vorgestellt werden. Doch nur in wenigen Fällen kann der Vergiftungsverdacht durch einen direkten Nachweis bestätigt werden.
Das Symposium beleuchtete die grundlegenden Informationen zu Vergiftungen, die Handhabung von Probenmaterial, die Befundinterpretation sowie die Behandlungsmöglichkeiten bei Vergiftungen unterschiedlicher Ursachen.
Traditionell wird im Rahmen des Symposiums auch der Förderpreis der AfT verliehen. In diesem Jahr wurden zwei junge Wissenschaftler:innen für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Inneren Medizin bei Kleintieren bzw. Nutztieren ausgezeichnet. Gewürdigt wurden Dr. Peter Lennart Venjakob für seine wegweisenden Forschungsarbeiten zur Inneren Medizin bei Nutztieren, insbesondere für seine Untersuchungen zu peripartalen Stoffwechselstörungen bei Milchkühen. Außerdem ausgezeichnet wurde Dr. Sandra Jasmin Felten (Zürich) für ihre herausragenden Beiträge zur Inneren Medizin bei Kleintieren, im Besonderen für ihre Arbeit zur Pathogenese und Diagnostik der feline infektiösen Peritonitis (FIP).
Um Intoxikationen bei Hunden und Katzen geht es auch in den Kursen 8 und 10 der Online-Seminar-Reihe: Sicher durch den Notdienst 2 auf Myvetlearn.de. In Kurs 8 befasst sich Prof. Stephan Neumann mit der Untersuchung sowie der Anamnese, den Nachweis des entsprechenden Giftes sowie ersten akuten Behandlungsmaßnahmen, um das Leben des Tieres zu retten. Kurs 10 der Reihe behandelt spezielle Intoxikationen wie Metaldehyd, Cumarin und Permethrin. Zudem geht der Referent auf Diagnostik, Krankheitsbild und Behandlung ein.
Wie Milchkühe auf Hitzestress reagieren
Für die nächste Zeit haben die Meteorologen wieder hochsommerliche Temperaturen vorhergesagt. Viele Menschen in Deutschland leiden unter dieser extremen Hitze, aber auch für Milchkühe bedeuten die hohen Temperaturen eine Belastung. Sie reagieren mit Hitzestress, der einen starken Einfluss auf das Wohlbefinden, die Gesundheit und die Produktivität der Tiere hat. Besonders gefährdet sind Kühe, die auf der Weide stehen. Um Hitzestresssymptome frühzeitig zu erkennen, sollten Landwirt:innen weidende Milchkühe zuverlässig überwachen. Hitzegestresste Kühe reduzieren unter anderem ihre Futteraufnahme, um die Wärmeproduktion bei der Verdauung zu minimieren. Wenn möglich, suchen diese Kühe Plätze im Schatten bzw. kühlere Bereiche auf.
Ein Forschungsprojekt mit 38 Milchkühen in der Schweiz hat gezeigt, dass der umfassende Klimaindex (CCI), der die Umgebungstemperatur, die relative Luftfeuchtigkeit, die Windgeschwindigkeit und die Sonneneinstrahlung berücksichtigt, in enger Beziehung mit der Körpertemperatur der Kühe steht. Die Tiere reagieren jedoch sehr unterschiedlich auf die Hitzebelastung. Um herauszufinden, welche Reaktionen hitzegestresste Kühe zeigen, wurde anschließend das Verhalten von Kühen von vier kommerziellen Milchviehbetrieben auf der Weide in Bezug auf Hitzebelastung unter Praxisbedingungen untersucht. Auch hier konnten sehr ähnliche Verhaltensmuster wie im Experiment festgestellt werden. An Tagen mit hohem Temperatur-Feuchtigkeits-Index (THI) wurden die Kühe morgens häufiger in der Nähe der Tränke gesehen als an Tagen mit niedrigerem Index. Jedoch nicht am Nachmittag, wenn sie nahe beieinander oder im Schatten standen.
„Abweichungen vom gewohnten Verhalten im Tagesverlauf, die mit weniger Liegen, mehr Bewegung und geringeren Abstände zueinander verbunden sind, können somit zur Überwachung von Hitzestress bei weidenden Milchkühen genutzt werden“, lautet das Fazit der Forschenden.
Keine Verbrauchsstiftung für Tierheime im Bundeshaushalt vorgesehen
Am heutigen Mittwoch (17.07.2024) wird das Bundeskabinett den Bundeshaushalt für 2025 beschließen. Laut Entwurf des Haushaltsgesetzes wird sich der Etat des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gegenüber dem laufenden Jahr kaum verändern. So soll der Haushalt des BMEL rund 6,86 Mrd. Euro betragen (- 1%). Doch auch im letzten Bundeshaushalt der aktuellen Ampelkoalition scheint trotz Koalitionsversprechen keine Verbrauchsstiftung für Tierheime einplant zu sein, was der Deutsche Tierschutzbund scharf kritisiert. „Tierheime werden wir durch eine Verbrauchsstiftung unterstützen – so steht es im Koalitionsvertrag. Doch die Bundesregierung bricht ihre Versprechen und lässt die Tierheime im Stich“, kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Die Mittel werden dringend benötigt, denn mehr als die Hälfte aller Tierheime sind schon voll oder gar überfüllt. Den Tierschützer:innen sind wütend und verzweifelt, da immer häufiger Aufnahmestopps verhängt und Tiere abgewiesen werden müssen. Ohne die versprochenen Finanzspritzen der Regierung kann der praktische Tierschutz vor Ort kaum noch überleben. Lediglich 18 Prozent der Tierheime in Deutschland haben noch begrenzte Kapazitäten. Eine adäquate Betreuung und Versorgung von in Not geratenen Tieren ist so kaum noch möglich. Da weder finanzielle Reserven für notwendige Investitionen in die Infrastruktur oder energetische Maßnahmen, veterinärmedizinische Auflagen oder des Arbeitsschutzes vorhanden sind, werden die Gelder aus der Verbrauchsstiftung dringend benötigt.
„Jetzt ist es an den Fraktionen von SPD, Grünen und FDP, im Rahmen der Haushaltsverhandlungen die Stiftung einzurichten und so den Koalitionsvertrag zu erfüllen. Gemeinsam mit unseren 16 Landestierschutzverbänden und über 760 angeschlossenen örtlichen Tierschutzvereinen mit 550 Tierheimen fordern wir die Fraktionen auf, im Parlament Wort zu halten“, mahnt Schröder.
Jetzt Jakobskreuzkraut bekämpfen
Auf immer mehr Weiden und Wegrändern findet sich das für Weidetiere giftige Jakobskreuzkraut (JKK). Vor allem Pferden kann das die jetzt gelb blühende Pflanze lebensbedrohlich werden, da sich ihr Toxin in der Leber anreichert und diese schädigt, ohne abgebaut zu werden. Aktuell zur Vollblüte ist der beste Zeitpunkt, die Pflanze zu bekämpfen. Mulcht man die Giftpflanze hingegen deutlich vor der Blüte, treibt sie wieder neu aus und versucht erneut zur Blüte und Samenbildung zu gelangen. Ein Schnitt oder Mulchen zur Vollblüte hingegen suggeriert der Pflanze, ihr Ziel erreicht zu haben, so dass sie absterben kann.
Neben den blühenden Pflanzen sind im Umkreis aber bereits häufig kleinere Pflanzen zu finden, die sich im nächsten Jahr zum Problem entwickeln können, da JKK zwei bis mehrjährig ist. Im ersten Jahr keimt die Pflanze aus dem Samen und entwickelt sich im Normalfall weiter bis ins Rosettenstadium. Im Folgejahr schiebt sie aus der Rosette den Blütenstängel, blüht und bildet dann den Samen aus. Die Blütezeit beginnt etwa Mitte bis Ende Juni und endet im September.
Bei geringer Unkrautdichte reicht es die Pflanzen auszustechen.
Wichtig ist, dass mit JKK belastetes Futter nicht verfüttert wird.
Neue Impfstoffe versprechen besseren Schutz gegen Schweine-Influenzavirus
Influenza-A-Viren infizieren Wild- und Hausschweine jeden Alters weltweit. Neben Biosicherheitsmaßnahmen und Herdenmanagement wird zur Bekämpfung von Infektionen bislang nahezu ausschließlich die Impfung von Muttersauen eingesetzt. Diese Impfstoffe, die auf inaktivierten Influenzaviren beruhen, können das Problem nicht vollständig lösen, denn Saugferkel erhalten zwar durch die Übertragung von mütterlichen Antikörpern (MDA) einen gewissen Immunschutz, aber Neugeborene können in der ersten Lebenswoche auch als asymptomatische Verstärker von Influenza-A-Viren fungieren.
Gemeinsam mit dem Institut für Virologie der Universität Freiburg/Br. und dem Institut für Virologie und Immunologie (IVI) in Bern/Mittelhäusern hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) eine Studie durchgeführt, in der neue Impfstoffkandidaten getestet wurden, die auch einen Einsatz direkt bei Ferkeln erlauben. Dazu wurden Ferkel aus einem betroffenen Bestand mit zwei neuartigen rekombinanten Impfstoffen immunisiert, die beide die genetische Information für Proteine eines Schweine-Influenzavirus enthielten, gegen die eine schützende Immunität induziert werden sollte. Im Vergleich mit zwei herkömmlichen Impfstoffen vermittelten die neuen rekombinanten Impfstoffe einen klar verbesserten Schutz in Belastungsinfektionen der Tiere mit einem Schweine-Influenzavirus. Neben der Verbesserung des Gesundheitszustandes der Schweine durch die Unterbrechung einer kontinuierlichen Übertragung von Influenza-A-Viren, könnten diese beiden neuartigen Impfstoffe auch das Risiko einer Übertragung von Schweine-Influenzaviren auf den Menschen verringern.
Die Studie „Neuartige rekombinante Impfstoffe vermitteln bei Ferkeln einen verbesserten Schutz gegenüber Influenza“ ist jetzt in der Zeitschrift npj vaccines erschienen.
Neues Tiergesundheitsgesetz in Rheinland-Pfalz soll Tierseuchenprävention stärken
In der vergangenen Woche hat Rheinland-Pfalz ein neues Tiergesundheitsgesetz beschlossen, das das Landestierseuchengesetz aus dem Jahr 1986 ablöst. Die Novellierung soll vor allem die Tierseuchenprävention stärken. Neben den erheblichen Änderungen bei verschiedenen Zuständigkeiten hätten Digitalisierung, neue wissenschaftliche Erkenntnisse sowie Erfahrungen bei der Tierseuchenbekämpfung, -überwachung und -prophylaxe eine Überarbeitung und Modernisierung des Tiergesundheitsgesetzes in Rheinland-Pfalz notwendig gemacht, so die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder.
„Die Veterinärverwaltung in Rheinland-Pfalz hat sich in den vergangenen Jahren gut und gründlich auf den jetzt eingetretenen Fall der Afrikanischen Schweinepest vorbereitet. Und genau um die Vorbereitung auf und die Bekämpfung von Tierseuchen auch zukünftig bestmöglich zu sichern, haben wir das Tiergesundheitsgesetz zeitgemäß fortentwickelt“, erklärt Eder. Die Novellierung betrifft sowohl Tierhalter:innen, Jagdausübungsberechtigte und die Tierseuchenkasse als auch die Kommunen, das Fachzentrum für Bienen und Imkerei des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Westerwald-Osteifel, das Landesuntersuchungsamt (LUA), die Aufsicht- und Dienstleistungsdirektion (ADD) sowie das zuständige Ministerium.
„Ich bin überzeugt, dass wir uns mit dem neugefassten Gesetz gut für die Zukunft aufstellen. Wie wichtig die Vorbereitung auf Tierseuchen ist, erleben wir aktuell bei der Afrikanischen Schweinepest. Durch das Auftreten der ASP in Brandenburg und Sachsen konnte sich auf den Ernstfall gut vorbereitet werden und die Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden aus Hessen und Rheinland-Pfalz funktioniert sehr gut. So konnten die bisher gefundenen infizierten Tiere schnell aufgespürt werden. Was sich in der Praxis erprobt hat, wird durch die Novellierung des Tiergesundheitsgesetzes festgehalten“, betont die Ministerin.
Nach dem ersten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest im benachbarten Hessen Mitte Juni 2024, hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) am 10. Juli 2024 ebenfalls den positiven ASP-Nachweis bei zwei in der Nähe von Gimbsheim (Kreis Alzey-Worms) tot aufgefundenen Wildschweinen bestätigt. Damit ist der Erreger erstmals auch in Rheinland-Pfalz aufgetreten. Um die weitere Ausbreitung der Tierseuche zu mindern, hat das Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) am vergangenen Dienstag (09.07.2024) die Richtlinie zur Drohnenförderung überarbeitet. Demnach dürfen ab sofort für die Rehkitzrettung geförderte Drohnen auch für die Wildschweinkadaversuche eingesetzt werden.
Wird die Drohne mit Wärmebildkamera entgegen dem eigentlichen Förderzweck zur Suche nach verendeten Wildschweinen benutzt, muss dies jedoch der BLE mitgeteilt werden.
Vier weitere Farmmitarbeiter mit H5N1 infiziert
In den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) haben sich vier weitere Mitarbeitende auf einer Legehennenfarm im Bundesstaat Colorado mit dem Influenzavirus H5N1 angesteckt. Die Infektionen wurden von den US Centers for Disease Control and Prevention (CDC) bestätigt. Damit erhöht sich die Zahl der Vogelgrippe-Fälle beim Menschen auf acht. Bei einer weiteren Person werde ebenfalls eine Infektion mit dem Vogelgrippevirus vermutet, die Bestätigung stehe aber noch aus, wie die Universität von Minnesota auf ihrer Internetseite schreibt.
Die Patienten zeigten Bindehautentzündungen und grippeähnliche Symptome. Die Infektionen der betroffenen Personen seien auf den direkten Umgang mit infiziertem Geflügel zurückzuführen, wie das Landwirtschaftsministerium von Colorado (CDPHE) erklärt. Colorado gehört zu den Staaten, die am stärksten von dem Virus betroffen sind, mit mindestens 36 H5N1-Ausbrüchen auf Milchkuhbetrieben. Zudem wurde erst in der vergangenen Woche ein Ausbruch in einer großen Legehennenfarm in Weld County mit 1,78 Millionen Hühner gemeldet. Dieser Ausbruch war der zweitgrößte Ausbruch in diesem Bundesstaat seit dem ersten Auftreten von H5N1 bei Vögeln in den USA im Jahr 2022.
Das CDC rechne mit weiteren Fälle, da die Überwachung und die Tests noch nicht abgeschlossen seien, heißt es. Das Risiko für die US-Bevölkerung sei aber weiterhin gering, wie die Gesundheitsbehörde mitteilt.
Schweiz meldet Erfolg bei Tierseuchenbekämpfung
Die Schweiz zeigt sich zufrieden mit dem Gesundheitszustand der Nutztiere im Land. Wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) mitteilt, konnten im vergangenen Jahr alle Ziele der Tierseuchenbekämpfung erreicht werden. Mit Hilfe von Überwachungs- und Früherkennungsprogrammen sowie den Daten aus den obligatorischen Meldesystemen haben die Schweizer Veterinärbehörden den aktuellen Seuchenstand laufen kontrollieren und prüfen sowie den Nachweis der Freiheit dokumentieren können.
So erlangte der Alpenstaat den Seuchenfreiheitsstatus für die Infektiöse bovine Rhinotracheitis (IBR), die Enzootische bovine Leukose (EBL) und das Porcine reproduktive und respiratorische Syndrom (PRRS) sowie die Aujeszkysche Krankheit und die Brucellose der Schafe und Ziegen. Für die Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE), die Bovine Virus-Diarrhoe (BVD), die Aviäre Influenza (AI), die Newcastle Disease (ND), die Salmonellen-Infektion des Geflügels sowie die bovine Tuberkulose konnten zudem die Ziele der Überwachungsprogramme erreicht werden. Weiterhin trat im Jahr 2023 kein Fall von Blauzungenkrankheit (BTV), Afrikanische Schweinepest (ASP) oder Tuberkulose beim Rotwild auf.
Milliardenschweres Ausstiegsprogramm für Tierhalter:innen
Die frisch ernannte Landwirtschaftsministerin der Niederlande, Femke Wiersma, plant ein umfassendes Ausstiegsprogramm für Nutztierhalter:innen in Milliardenhöhe. Entsprechende Einzelheiten sollen im September 2024 präsentiert werden. Die Ministerin betont, dass dabei auch die Vorschläge ihres Vorgängers Piet Adema berücksichtigt werden sollen. Hohe Ausstiegszahlungen sollen mehr Tierhalter:innen dazu bewegen, die Tierhaltung aufzugeben. Noch ist es jedoch unklar, ab wann das neue Ausstiegsprogramm greifen soll.
Ferner kündigte die Ressortchefin in einem Brief an die Zweite Kammer des niederländischen Parlaments an, auf EU-Ebene die Bedeutung hoher Produktionsstandards in Handelsabkommen mit Drittländern zu betonen. Zudem sollen laut Ministeriumsplänen die Belastungen für Arbeitgeber:innen in der Landwirtschaft verringert werden, was der niederländische Bauernverband (LTO) begrüßt. Der Verband erhofft sich Lockerungen der bislang sehr strengen Rechtsvorschriften und Regelungen bzw. eine Reduzierung des Verwaltungsaufwandes sowie der Arbeitskosten.