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News

Hohe Busgelder drohen für das Töten von Wespen

2. September 2024

Die Hochzeit der Wespenaktivität beginnt im August und zieht sich bis Ende September hin. Die gelb-schwarzen Insekten sind dann auf intensiver Nahrungssuche für ihren Nachwuchs. Sie werden durch verschiedene Speisen, wie Obst, Kuchen oder Grillfleisch angelockt, sehr zum Missfallen vieler Menschen. Diese versuchen nicht selten, die umherfliegenden Wespen zu töten. Da die Insekten aber unter Naturschutz stehen – einige Wespenarten sind gefährdet, andere sogar vom Aussterben bedroht - ist das mutwillige Töten nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten. Auch ihr Nest darf nicht entfernt werden.

In einigen Bundesländern werden teils sehr hohe Bußgelder verhängt. Die Geldstrafen der Ordnungswidrigkeit liegen zwischen 5.000 und 65.000 Euro. Ausgenommen sind lediglich Allergiker:innen, da für sie bei einem Wespenstich Lebensgefahr besteht. Auch für Kinder und Kleinkinder gilt eine solche Ausnahme.

Um die ungeliebten Wespen fernzuhalten, empfiehlt sich das Aufstellen von Schälchen mit ätherischen Ölen wie Citrus, Nelken, Teebaum, Zirbe oder Eukalyptus. Zudem mögen die Insekten den Geruch von Basilikum, Knoblauch, Lavendel oder Pfefferminze nicht. Grundsätzlich sollten Menschen sich in der Nähe der Insekten nur langsam zu bewegen, um sie nicht zu reizen. Zudem ist ein Sicherheitsabstand zu Nestern empfehlenswert. Wer draußen essen möchte, sollte Lebensmittel abdecken und Reste schnell wieder ins Haus bringen. 

Neue Osnabrücker Zeitung

NRW schaltet Meldeportal zur Tierhaltungskennzeichnung für Schweinemäster frei

2. September 2024

Im August 2023 ist das Gesetz für eine staatliche, verpflichtende Tierhaltungskennzeichnung in Kraft getreten. Ab dem 1. September 2025 muss unverarbeitetes Schweinefleisch nach den fünf verschiedenen Haltungsformen „Stall“, „Stall+Platz“, „Frischluftstall“, „Auslauf/Weide“ oder „Bio“ gekennzeichnet sein.

Ab sofort können Schweinemäster die Tierhaltungskennzeichnung auf der Internetseite des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) durchführen, wie das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW mitteilt. Nach diesen Informationen wurde für die Landwirt:innen eine möglichst bürokratiearme Lösung entwickelt. Die Registrierung kann über die bestehende "Hi-Tier-Datenbank"-Kennung im Meldeportal erfolgen. Verfügbare Betriebsdaten liegen dann bereits voreingestellt vor. Lediglich die Daten zur Stallfläche, Anzahl der Tiere und zur Haltungsform müssen eintragen und dazu vorliegende Nachweise, etwa Bescheinigungen von Zertifizierungsunternehmen wie beispielsweise ITW oder die Ökozertifizierung, ergänzt werden. Die Betriebe erhalten dann innerhalb von zwei Monaten eine unbefristete behördliche Kennnummer mit der Kennung der angegebenen Haltungsform.

Die verpflichtende staatliche Haltungskennzeichnung soll Verbraucherinnen und Verbraucher darüber informieren, aus welcher Haltungsform das Mastschwein stammt. Diese Verpflichtung betrifft den gesamten inländischen Lebensmittelhandel.

LANUV

One Health-Ansatz unerlässlich zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen

30. August 2024

Antibiotikaresistenzen stellen weltweit ein ernstes Problem dar. Der zunehmende unsachgemäße Einsatz von Antibiotika, schlechte Hygiene und unzureichende Kontrollmaßnahmen haben zur Entstehung arzneimittelresistenter Bakterien beigetragen, die sich an der Schnittstelle zwischen Mensch, Tier und Umwelt ausbreiten können. Die Bacterial Priority Pathogens List (BPPL) bietet Leitlinien für die Entwicklung neuer und notwendiger Behandlungen, um die Ausbreitung der antimikrobiellen Resistenz (AMR) zu stoppen. In der aktualisierten Liste wurden fünf Erreger-Antibiotika-Kombinationen aus der BPPL 2017 entfernt und vier neue Kombinationen hinzugefügt.

Die Notwendigkeit der Entwicklung eines One Health-Ansatzes tritt immer mehr in den Vordergrund. Dieser Ansatz, der die enge Verbindung zwischen der Gesundheit von Menschen, Tieren und der Umwelt anerkennt, ist nach Meinung der Wissenschaftlerin Elena Ponzo (Universität Messina, Italien) der einzige Weg, um die globale Bedrohung für die Gesundheit von Mensch und Tier zu stoppen. Gemeinsam mit ihrem Team hat Ponzo in einem gerade veröffentlichten wissenschaftlichen Bericht betont, dass die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) gefährdet ist. Sie fordert eine internationale Zusammenarbeit, um nachhaltige Lösungen zu finden, sowie spezifische Maßnahmen in verschiedenen Bereichen, um den Antibiotikaeinsatz weltweit zu regulieren.

Ein wichtiger Schritt in diesem Prozess sei die weltweite Überwachung des Antibiotikaverbrauchs in menschlichen, tierischen und umweltbezogenen Bereichen. Laut dem Bericht sei eine verstärkte globale Überwachung der Arzneimittelresistenzen entscheidend, um frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können und wirksame Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

Auch das Portal VetMAB.de hat das Ziel, die Haltungsbedingungen und damit die Tiergesundheit zu verbessern und so den Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren zu reduzieren. Landwirt:innen und Tierärzt:innen stehen zahlreiche Online-Fortbildungen zur Verfügung.

Researchgate

Vet-Magazin

Backhaus fordert Herabstufung des Schutzstatus beim Wolf

30. August 2024

Nach wie vor leben in Mecklenburg-Vorpommern zu viele Wölfe. „Mit Stand vom 14.08.2024 rechnen wir mit 18 Rudeln, 6 Paare, 3 territoriale Einzelwölfe. In 17 der 18 Rudel gab es Reproduktion in denen insgesamt 77 Welpen bestätigt wurden. Die reale Welpenanzahl kann etwas höher liegen, da in einigen Rudeln bisher nur eine Mindestanzahl ermittelt werden konnte“, erklärt Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus, der am gestrigen Donnerstag (29.08.2024) erste Zahlen aus dem aktuellen Monitoringjahr 2024/25 vorgestellt hat.

Die hohe Zahl der Rissvorfälle bei Weidetieren verursacht fortlaufend hohen Kosten. Im ersten Halbjahr 2024 wurden bereits 42 Rissvorfälle mit 159 toten und 15 verletzten Tieren gemeldet. Bis Ende 2023 hat das Land  232.800 Euro als Kompensationsleistung an Nutztierhalter gezahlt, so Backhaus, der dringend eine Herabstufung des Schutzstatus der Art Wolf fordert. Solange sich die Politik nicht für diesem Schritt entscheide, werde sich an den hohen Kosten nichts ändern.

„Trotz aller Ankündigungen der EU-Ratspräsidentin Ursula von der Leyen, eine Umstufung des Wolfes von Anhang IV in Anhang V der FFH-Richtlinie mit dem Ziel die Änderung des Schutzstatus zu erreichen voranzutreiben, ist bisher nichts geschehen. Im Gegenteil. Der Europäische Gerichtshof hat erst vor wenigen Wochen mit seinen Urteilen zur Wolfsbejagung in Österreich und Spanien klargestellt, dass ihm der Artenschutz über den Herdenschutz geht. Ich sage, das geht nicht. Wir müssen regional in die Bestände eingreifen können und zum Beispiel eine gewisse Anzahl von Welpen entnehmen können, damit der Bestand nicht weiter anwächst.“ Auch der Bund müsse endlich liefern, und die rechtssichere Entnahme von auffälligen Wölfen ermöglichen, fordert Backhaus abschließend.

Regierung MV

Klinik für Kleintiere der TiHo mit Gold Status ausgezeichnet

30. August 2024

Als erste universitäre Klinik erhält die Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) den Goldstatus. Die durch den Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) vergebene Zertifizierung nach dem Kodex „Gute veterinärmedizinische Praxis“ (GVP) ist ein freiwilliges, mehrstufiges System zur Förderung und Sicherung der Qualität in der Tiermedizin.

Mit der Maximalpunktzahl hat sich die TiHo Hannover für den bpt-Qualitäts-Standard in Gold qualifiziert, der die hervorragende Arbeit des engagierten Klinik-Teams auszeichnet. Der Goldstatus für die Klinik für Kleintiere der TiHo unterstreicht das fortwährende Engagement der Klinik, eine bestmögliche tiermedizinische Versorgung für die tierischen Patienten zu gewährleisten, bei der das Tierwohl im Mittelpunkt steht.

TiHo Hannover

Veterinärbehörden in Niedersachsen stellen Zusammenarbeit mit Landwirtschaftsministerium weitgehend ein

30. August 2024

Seit zwölf Jahren haben die Veterinärbehörden der niedersächsischen Landkreise erfolglos gegen eine massive Unterfinanzierung gekämpft. Laut Informationen des Präsidiums des Niedersächsischen Landkreistages (NLT) geht es um ein Defizit von 41 Millionen Euro. Als Konsequenz werden ab 1. September 2024 alle Landkreise ihre Beschäftigten aus den Arbeitsgruppen des Landes zurückziehen. Ausgenommen seien nur zwingend erforderliche Termine (Krisenfällen bei Tierseuchen oder lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche).  

„Bürgerinnen und Bürger, die Landwirtschaft und die der Lebensmittelüberwachung unterliegenden Betriebe sind nicht berührt“, bekräftigt Pressesprecher Ulrich Lottmann. Der Boykott betreffe zunächst ausschließlich zusätzliche Tätigkeiten im Binnenverhältnis von Landwirtschaftsministerium und den Landkreisen. „Der Begriff Boykott ist mit Bedacht gewählt und betrifft das Wirken in innerorganisatorischen Arbeitsgruppen“, so Lottmann. Es handele sich ausdrücklich nicht um einen Streik, da die Veterinärbehörden weiterarbeiteten.

„Wir bringen allein in 46 Landesgremien unsere fachliche Expertise und Erfahrungen aus der Praxis ein. Hinzu kommt eine große Zahl an Dienstbesprechungen, in denen das Ministerium von unserem Sachverstand profitiert, aber nicht für eine faire Kostenerstattung sorgt“, betont NLT-Präsident und Landrat des Landkreises Friesland Sven Ambrosy.

Die Landesregierung hofft, dass dieser Rückzug nicht von Dauer ist, und appelliert an den NLT, diese Entscheidung zu überdenken. „Die Kommunen und Landkreise stehen unter großem finanziellem Druck, um die ihnen übertragenen Aufgaben bewältigen zu können", erklärt Pressesprecherin Natascha Manski. „Das erkennen wir an – gleichwohl ist der angekündigte Rückzug des NLT aus wichtigen Gremien im Veterinärbereich hoffentlich nicht von Dauer, denn unsere gemeinsamen Bemühungen um die Verbesserung und Weiterentwicklung beispielsweise beim Tierschutz werden in diesen Gremien konkretisiert.“ 

Das Landwirtschaftsministerium werde sich aber dafür einsetzen, dass die Mehraufwendungen der kommunalen Behörden gezielt ausgeglichen werden. Innerhalb der Landesregierung, aber auch mit den regierungstragenden Fraktionen sowie dem NLT, würden dazu intensive Gespräche geführt. Das allein genügt dem NLT nicht. „Wir nehmen diese Aufgaben nicht als Selbstverwaltung wahr, sondern als Dienstleister des Landes Niedersachsen. In einem letzten Versuch haben wir vor der Haushaltsklausur des Kabinetts eine Lösung gefordert – erneut vergeblich. Zwölf Jahre vertrösten ohne irgendeine Entlastung sind ein grobes Foul. Deshalb zeigen wir der Landesregierung die gelbe Karte“, macht NLT-Hauptgeschäftsführer Hubert Meyer deutlich.

Land und Forst

NLT

FLI rechnet mit weiterer WNV-Ausbreitung

29. August 2024

Für August 2024 meldet das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) einen Anstieg der Infektionen mit dem West-Nil-Virus (WNV). Seit dem Beginn der Hauptzeit der WNV-übertragenen Stechmücken (Gnitzen) im Juli hat das Institut vermehrt Infektionen bei Wild- und Zoovögeln registriert. Zudem waren auch erste Nachweise von infizierten Pferden zu verzeichnen. Derzeit sind vom Nationalen Referenzlabor (NRL) bereits 14 Fälle bei Pferden und 18 bei Wild- und Zoovögeln bestätigt worden.

Besonders betroffen seien die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen, teilt das FLI mit. Zudem gab es erste Infektionsfälle in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern sowie in verschiedenen Landkreisen Niedersachsens. Auch aus Nordrhein-Westfalen wurden Verdachtsfälle, die sich noch zur Abklärung am NRL befinden, gemeldet.  

Das FLI rechnet, wie schon in den vergangenen Jahren, mit weiteren Erkrankungsfällen bei Wild- und Zoovögeln sowie Pferden und empfiehlt, eine mögliche WNV-Infektion als wichtige Differentialdiagnose bei einer neurologischen Symptomatik von Vogel und Pferd mit abzuklären. 

Impfung von Pferden empfohlen

Gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am Friedrich-Loeffler-Institut sollten Pferde in den bereits betroffenen Gebieten und Pferde, die in betroffene Gebiete verbracht werden, vorab geimpft werden.

Außerdem weist das Institut auf eine derzeit verstärkte Aktivität des Usutu-Virus (eng verwandt mit dem West-Nil-Virus) in einigen Bundesländern hin. Dies führt in manchen Regionen zu Massensterben von Wildvögeln, vorrangig Amseln, wie schon bei der Epidemie im Jahr 2018.

FLI

Hessen erweitert Imkerei-Förderung

29. August 2024

Um die Bestände der Honigbienen zu erweitern und damit die flächendeckende Bestäubung der Kultur-und Wildpflanzen zu gewährleisten, unterstützt Hessen die Imker:innen in seinem Land durch sektorspezifische Fördermaßnahmen. Neben der Aus- und Fortbildung und Vortragsveranstaltungen sowie Imkertagen und besonderen Schulungsprojekten, sollen vor allem Maßnahmen zur Verbesserung der Zucht und Haltung von Honigbienen finanziell unterstützt werden. Weiterhin können Investitionen des Landesverbandes Hessischer Imker e.V. oder der erwerbsmäßig tätigen Imker:innen gefördert werden.

Die Zuwendungen werden als Projektförderung in Form von Zuschüssen als Anteil- oder Festbetragsfinanzierung gewährt. Die Finanzierungsart richtet sich nach den jeweiligen Fördergegenständen. Zuständige Bewilligungsstelle ist das Regierungspräsidium Gießen. Die entsprechenden Anträge sind grundsätzlich online über das Agrarportal der WI Bank zu stellen. Für die Gewährung von Fördermitteln für das laufende Jahr gilt die Antragsfrist bis 30. September.

Auch das Agrar-Umweltministerium Brandenburg hat das Ziel, die Bienenstände zu erhöhen. Über über eine neue Richtlinie unterstützt das Land daher angehende Neuimker:innen bei ihrem Start in die Bienenhaltung mit bis zu 1.000 Euro für die Erstausstattung. „Viele aktive Imkerinnen und Imker im Land gehören mittlerweile älteren Jahrgängen an. Eine Daueraufgabe bleibt es daher, im Land jüngere Menschen zu gewinnen, die Interesse an der Bienenhaltung haben und dieses alte, spannende Handwerk im Haupt-, im Nebenerwerb oder als Hobby ausüben. Brandenburg hat eine lange Tradition der Imkerei, denn nachgewiesen ist das Halten von Bienen zur Honiggewinnung in der Mark bereits seit dem Jahr 965. Die Zahl der Bienenvölker in Brandenburg ist erfreulicherweise seit zehn Jahren wieder ansteigend und wir arbeiten daran, dass dies so bleibt. Deshalb unterstützen wir mit der Richtlinie Neuimkerinnen und Neuimker bei der Anschaffung der Erstausrüstung“, erklärt Agrar-Umweltstaatssekretärin Anja Boudon.

Um die Gesundheit und die Haltung von Bienen geht es auch in der dreiteiligen E-Learningreihe Grundkurs Bienen, die Tierärzt:innen auf Myvetlearn.de zur Verfügung steht. Die Kursreihe ist geeignet zur Weiterbildung für den Erwerb der Zusatzbezeichnung Bienen/den Fachtierarzt für Bienen.

Regierungspräsidium Gießen

Tierärztetag West – Der Kammerkongress in Dortmund

28. August 2024

Am Freitag, den 30. August geht zum ersten Mal der Tierärztetag West - Der Kammerkongress in Dortmund an den Start, die Fortsetzung des bisher durchgeführten Nordrhein-Westfälischen Tierärztetages. Bis zum 1. September erwartet die teilnehmenden Tierärzt:innen ein umfassendes Fachprogramm, das sich aus Vorträgen und Seminaren zu Klein- und Heimtieren sowie Pferden und Nutztieren zusammensetzt. Veranstalter ist die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) mit Sitz in Gießen.

Fachliche Unterstützung erhält die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) als Veranstalter von den Tierärztekammern Nordrhein, Westfalen-Lippe, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. So wird das Vortragsprogramm auch aus Themen zu Zukunfts-Perspektiven in der tierärztlichen Praxis im Hinblick auf Techniken wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Telemedizin insbesondere auch unter dem Aspekt rechtlicher Vorgaben bestehen.

Auch die Tierärzt:innen im Öffentlichen Dienst werden nicht zu kurz kommen. Sie können sich mit verschiedenen Vorträgen, unter anderem zum Tierschutz und Seuchenprävention, fortbilden. Tiermedizinische Fachangestellte können auf dem Tierärztetag West an einem Vortragsprogramm und an zwei Seminaren teilnehmen. Zudem können die Teilnehmenden eine innovative Industrieausstellung besuchen und sich dort über neue sowie über bewährte Produkte und Dienstleistungen für die Praxis informieren. 

Vetion.de wird vor Ort sein und anschließend eigene Eindrücke in einem Beitrag schildern.

Tierärztetag West

Tierärzt:innen in MVP am Limit

28. August 2024

Neben der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und der Geflügelpest breitet sich nun auch die Blauzungenkrankheit (BTV) in verschiedenen Regionen Deutschlands aus. Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den Ländern, in dem alle drei Tierseuchen grassieren, deren Bekämpfung die dort ansässigen Tierärzt:innen an ihre Grenze bringt. So befürchtet der Präsident der Landestierärztekammer MV, Dr. Holger Vogel, eine drohende Eskalation im Veterinärwesen. Hinzu komme der hohe bürokratische Aufwand, der den Arbeitsdruck noch zusätzlich erhöhe. Erste Versorgungslücken seien in MV bereits jetzt zu erkennen.

Die Veterinärämter arbeiten mit Hochdruck an der Koordinierung der Seuchenmaßnahmen. Die Schweinepestfälle, u. a. in den angrenzenden Bundesländern, verlangten von den Amtstierärzt:innen höchste Einsatzbereitschaft, um die Seuche einzudämmen, aufzuhalten und zu tilgen. Dazu gehört auch der Bau und die Abnahme der ASP-Schutzzäune sowie die gesamte Tierseuchendiagnostik. „Das zerrt am Personalbestand“, so der Kammerchef, der eine „unverzügliche“ personelle Entlastung fordert.

Allmählich gerate die tierärztliche Versorgung in Mecklenburg in Gefahr. Noch sei die Grundversorgung gesichert, meinte Vogel. Mittlerweile gebe es aber erste Lücken bei der Versorgung, so z.B. in der Hobbyhaltung von Hühnern und Enten. Auch der tiermedizinische Nachwuchs entscheidet sich immer häufiger gegen die Nutztiermedizin, nicht zuletzt, weil inzwischen viel Arbeitszeit in die anwachsenden Dokumentationspflichten einfließt. „Da steht dann die Betreuung des Einzeltiers oftmals nicht mehr ausschließlich im Vordergrund“, sagt Vogel, der auch der Präsident der Bundestierärztekammer ist, abschließend.

Nordkurier

Tierarztmangel.de

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