Den natürlichen Spieltrieb der Kälber fördern
Für eine gute gesundheitliche Entwicklung von Kälbern ist Beschäftigungsmaterial unentbehrlich. Das deutsche Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BLE) beschreibt den Spieltrieb sowie das Bewegungsverhalten der Kälber als angeborenes Verhalten, welches unter anderem dazu dient, das Eingliedern der Tiere in die Herde zu erlernen sowie die Rangfolgen auszubilden. Um diesen wichtigen Spieltrieb zu fördern, empfiehlt das BLE, den Kälbern verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten anzubieten.
Ein besonders aktives und starkes Spielverhalten zeigen die Kälber nach dem Saugen. Sie hornen oder besaugen sich. Um dem entgegenzuwirken, sollten die Tierhalter:innen ihren Tieren nach dem Tränken Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten. Die Beschäftigung fördert die Entwicklung aller Kälber, was sich später in der Herde bemerkbar macht. Zu diesem Schluss kam ein Team der Fachhochschule Südwestfalen in Soest, die verschiedene Spielzeuge getestet haben, wie Vollgummibälle, Heubälle, Heunetze, Igel, Matten, Paddel sowie Putzmatten und -bürsten, aus organischem, anorganischem und kombiniertem Material. Die Forschenden fanden bei Untersuchungen in einem Kälbermastbetrieb heraus, dass der Spieligel am beliebtesten bei allen Kälbern, egal welchen Alters, war. Zudem wurde die Scheuerwand gerne zur Fellpflege genutzt. „Das Wissen um dieses Verhalten kann sowohl in der Kälberaufzucht der Milchviehhaltung als auch der Fresseraufzucht und Kälbermast genutzt werden“, schreibt das BLE auf seiner Seite.
Grundsätzlich gilt: Wenn sich Kälber mit verschiedenen Dingen beschäftigen können, verbessert dies die Haltungsbedingungen in der Kälberaufzucht des Milchviehs, in der Fresseraufzucht und auch in der Kälbermast.
Neues Universitätsgesetz könnte Tierarztmangel in den Behörden abfedern
Der Mangel an medizinischen Fachkräften macht auch vor der Tiermedizin nicht Halt. Besonders betroffen in Österreich sind die Veterinärbehörden und damit die amtstierärztliche Versorgung. Diese beinhaltet neben der Qualitätskontrolle in der Lebensmittelproduktion auch die Überwachung der Gesundheit von landwirtschaftlich genutzten Nutztieren sowie die Vorbeugung und Behandlung von Tierkrankheiten. Um dem Mangel entgegenzuwirken, wird das Land Tirol gemeinsam mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien Ausbildungsverträge mit angehenden Studierenden der Veterinärmedizin einführen. Zudem stellt das Land Tirol bis zu sechs Praktikumsplätze im Bereich „Lebensmittelwissenschaft und öffentliches Veterinärwesen“ bereit.
„Mit dem neuen Hochschulrechtspaket und der Änderung des Hochschulgesetzes werden ab dem Wintersemester 2025/2026 fünf Prozent, also elf Studienplätze, konkret für Aufgaben im öffentlichen Interesse vergeben“, erklärt Wissenschaftsminister Martin Polaschek. Während des Veterinärmedizinstudiums sollen diese Studierenden künftig eine Ausbildungsentschädigung in der Höhe von 1.000 Euro monatlich erhalten, wobei sie sich dazu verpflichten nach Abschluss der Ausbildung mindestens fünf Jahre im öffentlichen Gesundheitsdienst tätig zu sein.
„Nicht nur Tirol, auch andere Bundesländer sind mit einem steigenden Fachkräftebedarf auch im Bereich der amtstierärztlichen Versorgung konfrontiert. Mit dieser Maßnahme wollen wir als Bundesregierung einen Beitrag zur Sicherung der amtstierärztlichen Versorgung und vor allem zur Sicherung unserer hohen Standards in der Lebensmittelproduktion leisten“, betont Landwirtschaftsminister Nobert Totschnig. Österreich zeichne sich durch eine hervorragende Tiergesundheit, die wiederum die Voraussetzung für beste Lebensmittel ist, aus.
„Mit der Regionalisierungsinitiative VetmedRegio setzt die Vetmeduni seit Jahren vielfältige Maßnahmen, um den Berufsstand der Tierärztinnen und Tierärzte in Österreich nachhaltig zu fördern. Neben den zahlreichen Netzwerktreffen mit angehenden Veterinärmedizinerinnen und Veterinärmedizinern und Stakeholdern aus den Bundesländern beteiligt sich die Vetmeduni beispielsweise als einzige Universität in Österreich an gleich drei KinderUnis. Die Widmung von Studienplätzen ist nun ein weiterer wichtiger Meilenstein, um die veterinärmedizinische Versorgung von ländlichen Regionen im Nutztierbereich nachhaltig zu stärken“, so Petra Winter, Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien.
Mit dem Thema Tierarztmangel in Deutschland hat sich auch der Dessauer-Zukunftskreis (DZK) befasst. Auf der Webseite Tierarztmangel.de stellt er zum einen die gegenwärtige Situation mit ihrer Problematik vor. Zum anderen wird auf verschiedene Lösungswege eingegangen, wie diese Entwicklung abgemildert werden kann.
Igel vor Verletzungen durch Gartengeräte schützen
Die Igel erwachen nach und nach aus ihrem Winterschlaf und begeben sich jede Nacht auf die Suche nach Futter und Partner. Dafür legen die Stacheltiere viele Kilometer zurück. Dabei kann es auch passieren, dass ein Igel mitten auf der Fahrbahn sitzen bleibt. Um einen Zusammenstoß mit einem Auto zu vermeiden, sollte das Tier unmittelbar in seiner Laufrichtung über die Straße getragen und ein paar Meter von Straßenrand abgelegt werden.
Leider ist das Wohlbefinden der Igel auch tagsüber gefährdet, während sie an geschützten Orten, häufig auch in Gärten, schlafen. Denn durch Werkzeuge der Gärtner:innen, wie elektrische Scheren, Fadenmäher, Balkenmäher, usw., können den Kleinsäugern schwerwiegende Verletzungen zugefügt werden. Viele von ihnen müssen in den Pflegestationen erlöst, andere lange gepflegt werden.
„Nicht selten werden sterbende Igel in den Pflegestationen abgegeben mit dem Vorbericht, der Gärtner wäre da gewesen oder man habe selber im Garten geschafft“, erklärt die Stiftung TBB Schweiz. Die Stiftung appelliert daher dringend an alle Gärtner:innen, bei ihren Arbeiten umsichtig zu sein und schneidende Werkzeuge nur nach vorheriger Kontrolle des zu schneidenden Bereiches anzuwenden. Auch die Zahl der Verletzungen durch Mähroboter ist in den letzten Jahre in die Höhe geschnellt. „Um die nachtaktiven Tiere nicht zu verletzen, dürfen Mähroboter, wenn überhaupt, nur tagsüber ab zwei Stunden nach Sonnenaufgang bis zwei Stunden vor Sonnenuntergang fahren», heißt es in der Mitteilung der TBB.
Wer einen verletzten Igel findet, sollte diesen vorsichtig mit einem Tuch oder Handschuhen in eine Kiste mit mindestens 30 cm Wandhöhe setzen und eine Pflegestation oder eine Tierarztpraxis kontaktieren. Da Igel auch immer häufiger in den Tierarztpraxen vorgestellt werden, können sich Tierärzt:innen mit dem Einsteigerkurs Igel auf Myvetlearn.de online fortbilden. In dieser Online-Fortbildung geht es um den Igel als Patienten in der Tierarztpraxis. Lernen Sie die Besonderheiten des vermutlich am häufigsten in der Praxis vorgestellten Wildsäugers kennen.
Weniger Bürokratie für Landwirt:innen in Bayern
Um die Nutztierhalter:innen in ihrem Bundesland besser zu unterstützen, hat Bayern schon vor zwei Jahren das Bayerische Programm Tierwohl (BayProTier) ins Leben gerufen. Das Förderprogramm ist bei den bayerischen Landwirt:innen auf großes Interesse gestoßen, im vergangenen Jahr sind annähernd 1.000 Anträge gestellt worden. In diesem Jahr hat sich die bayerische Regierung das Ziel gesetzt, das Förderprogramm zu vereinfachen und zu entbürokratisieren. Die vorgenommenen Vereinfachungen zielen darauf ab, dass nach einem Förderantrag die BayProTier-bedingte Büroarbeit für Landwirt:innen komplett erledigt ist und keine zusätzliche Schreibtischarbeit mehr erforderlich ist.
„Wir dürfen nicht zulassen, dass überbordende Bürokratie unsere kleinbäuerlich strukturierten landwirtschaftlichen Betriebe zur Aufgabe zu zwingen droht. Für mich steht da ganz klar fest, dass hier die Bürokratie verschwinden muss und nicht die Landwirte. In diesem Sinne prüfen wir in unserem Zuständigkeitsbereich alle Möglichkeiten, unnötige Bürokratie abzuschaffen. Das gleiche fordern wir dringend in Brüssel und Berlin ein", erklärt Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber. Die Rahmenbedingungen seien wichtig und ausschlaggebend, damit möglichst viele Landwirt:innen den Weg des Umbaus der Nutztierhaltung mitgehen, so die Ministerin.
Forschende entschlüsseln Wirkmechanismus von Staphylokokken
Lantibiotika sind eine neue, von grampositiven Bakterien gebildete Substanzgruppe und könnten eine wichtige Rolle im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen spielen. Über diese antimikrobiellen Peptide ist bisher jedoch wenig bekannt. Einem Forschendenteam in Bonn ist es nun gelungen, ein neues Lantibiotikum zu identifizieren. Das neu entdeckte Epilancin A37 wird von Staphylokokken produziert, die typische Besiedler der Haut und Schleimhäuten sind. Die Wissenschaftler:innen konnten mit ihren Untersuchungen den Mechanismus der Staphylokokken im Detail entschlüsseln, der spezifisch gegen Corynebakterien, deren Hauptkonkurrenten auf der menschlichen Haut, wirkt. Das Epilancin A37 dringt in die Corynebakterien-Zelle ein, zunächst ohne diese zu zerstören. Die antimikrobiellen Peptide häufen sich dann aber in der Zelle an, um in der Folge von innen heraus die Zellmembran aufzulösen und das Corynebakterium so abzutöten.
„Wir konnten zeigen, dass Epilancine bei Staphylokokken weitverbreitet sind, was ihre ökologische Bedeutung unterstreicht“, sagt Erstautor Jan-Samuel Puls, Doktorand der Universität Bonn am Institut für Pharmazeutische Mikrobiologie des UKB. „Unsere Studie zeigt, wie durch einen spezifischen Wirkmechanismus, eine einzelne Bakteriengattung gezielt bekämpft werden kann. Dadurch dient sie uns als eine Art ‘proof of concept’ “, ergänzt Co-Autor Dr. Thomas Fließwasser vom Institut für Pharmazeutische Mikrobiologie am Universitätsklinikum Bonn (UKB), Postdoktorand der Universität Bonn und kommissarischer Leiter der DZIF-Forschungsgruppe „Bakterielle Interferenz“.
Bedeutung von Gesundheitsvorsorge bei Haustieren stärken
Die Zahl der Haustiere in Deutschland und Österreich wächst. Während in deutschen Haushalten im Jahr 2022 rund 10,6 Mio. Hunde und 15,2 Mio. Katzen Millionen lebten, waren es in Österreich 766.000 Hunde und mehr als 2 Millionen Katzen. Mehr als ein Drittel aller Österreicher:innen geben an, dass sie mindestens ein Haustier besitzen. Gleichzeitig wird die Bedeutung regelmäßiger Gesundheitsvorsorge bei Haustieren jedoch noch immer unterschätzt und viel zu selten genutzt. Dabei kann die regelmäßige Gesundheitsprävention helfen, schwerwiegende Krankheitsfolgen zu vermeiden.
Das österreichische Start-Up „Pezz life“ hat das Problem erkannt und übernimmt ab sofort die PCR-Tests für das Tierschutzhaus der Tierschutz-Organisation „Tierschutz Austria“. „Wir glauben nicht nur, dass Prävention Tierleben lebenswerter macht und sogar retten kann, wir wissen es und sehen es täglich in Befunden und Nachrichten von begeisterten Kund:innen. Eine Schlüsselkomponente dabei ist unser eigenes PCR-Labor. Damit haben wir die Möglichkeit, Tierärzt:innen und Besitzer:innen schnell und kostengünstig in vielen Bereichen der Gesundheitsvorsorge zu unterstützen – beispielsweise bei der Parasiten-Vorsorge“, erklärt Gründer Markus Zengerer.
„Zukünftige Haustierbesitzer:innen erhalten von uns ab sofort bei einer Adoption eine kostenlose Testbox und eine Informationsbroschüre mit einem integrierten Gutschein für eine Basis Kotprobenuntersuchung für Hund oder Katze. Zudem werden wir auf Social Media und anderen Kanälen verstärkt auf die Wichtigkeit der Vorsorge hinweisen und (aktuelle und zukünftige) Haustier:besitzerinnen informieren und sensibilisieren. Denn am Ende profitieren alle Haustierbesitzer:innen und vor allem die Haustiere selbst von einer stärkeren Prävention“, so Tierschutz Austria Sprecher Jonas von Einem.
Geflügelpest-Übertragungsweg von Kuh zu Kuh noch ungeklärt
Im Jahr 2006 und darüber hinaus stand fest, dass Rinder kaum gefährdet seien, mit dem Geflügelpestvirus H5N1-Virus infiziert zu werden. So lautete das Ergebnis eines Infektionsversuches, den das Fridrich-Loeffler-Institut (FLI) in dem Jahr durchgeführt hatte. Wissenschaftler:innen des FLI hatten im Rahmen des H5N1-Geflügelpestgeschehens in Deutschland auch die Empfänglichkeit von Rindern für das damals zirkulierende H5N1-Virus untersucht. Sie fanden aber lediglich ein sehr geringes Infektionsrisiko für die Tiere, allerdings wurden damals keine laktierenden Kühe untersucht. „Mich überrascht es sehr, dass Kühe nun infiziert sind“, erklärt Martin Beer vom FLI. Denn in den USA wurden in inzwischen 33 Milchkuhbetrieben aus 8 Bundesstaaten Infektionen mit dem hochpathogenem aviären Influenzavirus vom Subtyp H5N1 (HPAIV H5N1) der Klade 2.3.4.4b festgestellt. Laut Informationen der Behörden vor Ort wurden zudem PCR-Nachweise von H5N1-Virusgenom in pasteurisierter Milch aus Supermärkten gemeldet.
Noch sei unklar, wie sich die Kühe in den betroffenen Betrieben angesteckt haben, und ob die Milch eine Rolle bei der Übertragung spiele, heißt es auf Seiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In der Milch der infizierten Kühe wurden sehr hohe Virusmengen nachgewiesen, während offenbar nur geringe Viruslasten in Nasentupferproben gefunden wurden. Bis zur Klärung raten Expert:innen dazu, keine pasteurisierte Milch (Rohmilch) bzw. Produkte daraus in den USA zu konsumieren. Die US-Gesundheitsbehörde FDA weist allerdings erneut darauf hin, dass das Pasteurisieren der Milch das Virus zerstört. Die WHO hält die Gefahr für Menschen derzeit noch für gering, mahnt aber alle Staaten zu erhöhter Aufmerksamkeit für mögliche Infektionen bei Tier und Mensch.
Ausbreitung von Jakobskreuzkraut verhindern
Kurz vor dem Sommeranfang beginnt die Blütezeit des Jakobskreuzkrauts. Rund um den Jacobi-Tag am 25. Juli ist die Hauptblütezeit, woher auch der Name der Pflanze stammt. Dabei sind zwar die leuchtend gelben Doldenblüten schön anzusehen, jedoch ist die Staude für Menschen und Tiere sehr giftig. Spätes Mähen sowie lückenhafte Bestände können die Ausbreitung des giftigen Krautes begünstigen, da es wieder regelmäßig zur Blüte kommt, wie Elisabeth Aßmann, Staatssekretärin im Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern mitteilt. In ihrem Bundesland hat sich die giftige Staude inzwischen stark vermehrt.
„Je mehr sich das Kraut aber ausbreitet, umso schwieriger gestaltet sich die Bekämpfung einzelner Pflanzen“, so die Staatssekretärin. „Sie enthält verschiedene Pyrrolizidin-Alkaloide, deren Abbauprodukte im Körper für akute oder chronische Vergiftungen, insbesondere der Leber, verantwortlich sind. Dazu trägt auch die wiederholte Aufnahme kleiner Mengen über einen langen Zeitraum bei. Eine Heilung ist dann kaum noch möglich. Auch wenn Weidetiere wie Pferde, Kühe, Schafe oder Ziegen es instinktiv vermeiden, die Pflanze zu fressen - die regelmäßige Aufnahme nur geringer Mengen führt unweigerlich zu schweren Leberschäden und sogar zum Tod der Tiere. Insbesondere Pferde reagieren empfindlich. Besonders tückisch: Das Jakobskreuzkraut verliert im getrockneten Zustand den für Pflanzenfresser alarmierenden bitteren Geschmack. Es kann daher insbesondere durch die Fütterung von Heu und Silage zu Krankheiten führen. Eine Heilung ist dann kaum noch möglich“, erklärt Aßmann.
Um die Ausbreitung des Krautes zu bekämpfen, hat das Landwirtschaftsministerium in Zusammenarbeit mit der Landesforschungsanstalt MV, dem Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei und der Universität Rostock ein Faltblatt zum Umgang mit dem Jakobskreuzkraut auf landwirtschaftlichen Flächen veröffentlicht. Unter dem Leitsatz „Erkennen, Vorbeugen und Regulieren“ gibt es Hinweise zur Bekämpfung des Krautes.
FLI lädt zur Weiterbildungsveranstaltung ein
Der Förderverein des Friedrich-Loeffler-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI), lädt Interessierte am 28. Mai zur nächsten Weiterbildungsveranstaltung im Rahmen der 33. ordentlichen Mitgliederversammlung ein. Unter dem Motto „Biodiversität in Umwelt und Stall: Lösungswege für neue Herausforderungen gefragt“ werden sechs Referent:innen über ihre aktuelle Arbeit in ihren jeweiligen FLI-Instituten berichten. Zudem werden Nachwuchswissenschaftler:innen für ihre am FLI angefertigten akademischen Abschlussarbeiten ausgezeichnet. Alle Mitglieder des Fördervereins sind zudem ab 14.30 Uhr eingeladen, an der 33. ordentlichen Mitgliederversammlung teilzunehmen.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Die Anerkennung der Fortbildung mit 3 Stunden als Pflichtfortbildung durch die Landestierärztekammer Mecklenburg-Vorpommern ist beantragt. Bei Interesse an der Veranstaltung melden Sie sich bitte per E-Mail an foerderverein@fli.de oder telefonisch unter 038351-71895 an.
Gestiegene Kosten drücken Pferdezucht
Die aktuellen Zahlen der Zuchtstatistik 2023 legen einen Rückgang in der Pferdezucht dar. Leider konnte sich der positive Trend der vergangenen Jahre nicht fortsetzen. Die Hauptgründe sieht die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) in der allgemein schwierigen und unsicheren Wirtschaftslage sowie in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), die im November 2022 novelliert wurde. Wie Dr. Klaus Miesner, Geschäftsführer des Bereichs Zucht der FN erklärt, machen sich die gestiegenen Kosten für die Pferdebesitzer:innen besonders bei den Bedeckungszahlen bemerkbar.
Im Vergleich zu 2022 nahm die Zahl der eingetragenen Zuchtstuten um rund 1.800 Tiere ab. Mit dem generellen Rückgang an Stuten einher geht auch ein Weniger an Bedeckungen. Bei den Reitpferden beträgt dieser Rückgang 13 Prozent: von 30.894 im Jahr 2022 auf 26.808 in 2023. Über alle Rassen hinweg beträgt der Rückgang 12 Prozent. Wurden 2022 noch rund 45.100 Bedeckungen gemeldet, rutschte die Zahl im letzten Jahr unter 40.000. Auch bei den eingetragenen Zuchthengsten ging die Zahl insgesamt zurück. Der allgemeine Abwärtstrend macht auch vor den Schweren Warmblütern und der Kaltblutzucht nicht Halt. Besonders betroffen vom Rückgang der Bedeckungen ist die Pony- und Kleinpferdezucht.
Noch bis zum 30. Juni 2024 bietet Vetion.de eine Online-Fortbildung mit dem Titel "Störungen beim neugeborenen Fohlen rechtzeitig erkennen und vermeiden" auf Tierhalter-Wissen.de an, die interessierten Pferdezüchter:innen und -halter:innen kostenlos zur Verfügung steht. Inhaltlich geht es um das gesunde Fohlen sowie das Erkennen von Geburtsstörungen und Neugeborenenerkrankungen und die Erstversorgung. Als Besonderheit gibt es interaktive Übungsaufgaben zum Wiederholen des Gelernten und Fact-Sheets (physiologische Daten und Gießener Früherkennungsschema) zum Ausdrucken. Außerdem steht Tierärztinnen und Tierärzten auf Myvetlearn.de eine 4-teilige Online-Fortbildung mit ATF-Anerkennung zum Thema Reproduktionsmedizin Pferd zur Verfügung. Auch diese Kurse sind mit interaktiven Übungsaufgaben für mehr Spaß am Lernen ausgestattet.